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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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Sachen wieder einzusammeln, als ich Yenenes Stimme hörte: »Will, bist du das?«
    »Ja-haa.« Ich machte die Tür einen Spaltweit auf.
    »Bei allen Guten Geistern, ich habe wirklich und wahrhaftig gedacht, wir hätten einen Einbrecher im Haus, so einen hinterlistigen Peitschenschwanz oder einen fetten Waldtroll.« Sie ließ das Gewehr sinken. »Was machst du denn da? Dein Mittagessen wird ja ganz kalt.« Sie hatte die Haare zu einem silbergrauen Pferdeschwanz zusammengebunden, der bis zum Knoten ihrer Schürze hinunterreichte.
    »Ich habe was gesucht.«
    »Was denn?«
    »Meine … Angelrute.«
    Yenene stemmte die Hand in die Hüfte und runzelte die Stirn.
    »Ich hab mir überlegt«, fuhr ich fort, »dass ich vielleicht mal Onkel Wilder Wolf besuchen könnte, wenn du einverstanden bist. Er hat mir schon so oft geschrieben und mich eingeladen. Angeblich beißen die Fische wie verrückt.«
    »Fischen, hmm? Hier müssen jede Menge Kälber ein Brandzeichen kriegen, und du willst dich zum Gung River davonmachen?« Ihre Augen wurden schmal. »Woher das plötzliche Interesse am Fischen?«
    »Es wäre ja nur für ein paar Tage.«
    »Wenn du mich fragst, hat mein närrischer Bruder einfach zu viel Zeit.«
    Ich ließ aber nicht locker. »Morgen früh geht ein Zug. Ich wäre wieder da, bevor du mich richtig vermissen kannst.«
    »Morgen! Und was ist mit dem kaputten Zaun drüben bei Four Oaks?«
    »Den mache ich heute noch fertig.«
    »Ich weiß nicht.« Sie stellte das Gewehr auf den Boden und stützte sich darauf. »In letzter Zeit hat es für meinen Geschmack viel zu viele Beben gegeben.«
    »Ich passe schon auf mich auf, Grandma.«
    »Aaach, ich finde ja auch, dass ich mich wie eine alte Spielverderberin anhöre. Die Geister wissen, dass du hart arbeitest, genau wie dein Vater. Vielleicht ist das ein Teil des Problems … dass ich immer vergesse, dass du noch ein Kind bist.«
    Ich hasse es, wenn sie mich ein Kind nennt, aber ich biss mir auf die Lippen. »Bitte, Grandma?«
    »Kommt drauf an, ob du mit dem Zaun fertig wirst.«
    »Heißt das, ich darf?«
    »Das heißt, es kommt darauf an, ob du mit diesem Zaun fertig wirst«, sagte sie. »Und jetzt komm nach unten. Dein Essen wird kalt.«
      

    Ich setzte mich an den langen Holztisch in der Küche. Es gab Wildreis-Suppe und dazu ein Stück Runzelbeeren-Auflauf mit Honig. Für die Rancharbeiter draußen hatte Grandma Sandwiches mit getrocknetem Rindfleisch und Wasserflaschen vorbereitet. Als ich fertig war, bedankte ich mich und machte mich an die Arbeit.
    Auf der Koppel rief ich nach Moonshine. »Wir müssen noch einen Zaun reparieren, Shy.«
    Moonshine kam zu mir galoppiert und hätte mich fast über den Haufen gerannt. »Nimm mich mit!«
    »Na ja, ich hatte nicht vor, nach Four Oaks zu laufen.«
    »Auf die Jagd nach Noose, meine ich. Wenn der Sheriff dir schon nicht helfen will, dann lass mich das machen.«
    »Zum Henker, Shy, ich weiß noch nicht mal, ob Grandma mich gehen lässt. Von dir war bis jetzt noch gar nicht die Rede. Aber sie wird mich ganz bestimmt nicht die ganze Strecke fliegen lassen.«
    »Dann nehmen wir eben den Zug, und ich stelle mich in eine Pferdebox.« Moonshines Stimme klang flehend. »Ich habe schon viele Geschichten über Kopfgeldjäger gehört, und alle hatten sie ein Pferd. Das Pferd von Scarface Charlie konnte angeblich einen Banditen auf fünf Kilometer Entfernung wittern.«
    »Es ist nicht so einfach, wie du denkst«, sagte ich, während wir von der Koppel gingen. »Nach allem, was ich bisher über Deadrock gehört habe, ist das kein Ort für ein Flügelpferd. Die Stadt liegt tief unten, im Inneren des Mittelstamms. Da gibt es keinen Himmel zum Fliegen, und es ist dunkel, sehr dunkel.«
    »Hör zu, ich weiß, ich bin kein Kavalleriepferd wie mein Pa, aber ich hab’s im Blut. Das muss doch auch irgendwie zählen, oder? So ganz ohne Kampf und Streit wird das alles nicht gehen. Wie willst du das denn ganz alleine schaffen?«
    »Nichts gegen dich, Shy, ganz ehrlich nicht, aber manchmal ist es genau das Falsche, sich auf andere zu verlassen.« Ich dachte an Pa und an den Tag, als wir die Nachricht bekamen, dass er am Pike’s Ridge ermordet worden war, obwohl er laut nach Unterstützung gerufen hatte. »Im Streit und im Kampf ist jeder allein.«
    Moonshine ließ nicht locker, selbst, als ich mich in den Sattel schwang und wir losflogen. »Bei der Kavallerie läuft das ganz anders«, sagte sie. »Mein Pa hat mir immer erzählt, dass jedes Pferd
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