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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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Kobolde einen fairen Prozess? Du weißt so gut wie ich, dass sie mich so oder so hängen würden. O nein, das Risiko ist mir zu groß. Und jetzt, marsch, marsch, in die Zelle mit euch, alle beide. Na los, Bewegung!«
    In diesem Augenblick sah ich, dass der Schwanz des Koboldes zwischen der halb geöffneten Zellentür und dem Türrahmen lag. Ich verpasste der Tür einen kräftigen Fußtritt. Sie fiel ins Schloss und klemmte dabei den Koboldschwanz ein.
    Der Schmerz musste absolut unerträglich sein, denn der Kobold stieß ein fürchterliches Gebrüll aus. Er stürzte zur Tür, um seinen eingeklemmten Schwanz zu befreien. Dabei ließ er den Revolver fallen. Ich warf mich blitzschnell darauf wie ein Panther. Jetzt war ich am Zug. Sekunden später stand ich wieder auf den Beinen und richtete die Waffe mit zitternden Händen auf den Kobold.
    Slugmarsh klopfte sich vor Freude mit den Händen auf die Schenkel. »Schnell reagiert, mein Junge.« Er streckte die Hand aus. »Und jetzt gib mir die Waffe.«
    Ich rührte mich nicht von der Stelle und ließ den Blick vom einen zum anderen und wieder zurückwandern.
    Der Kobold verdrehte die Augen. »Jjjaaarrrgh! Dämliches Balg!«, stöhnte er und betastete vorsichtig seinen dicker werdenden Schwanz. »Her mit dem Ding!«
    Ich trat zurück. »Einen Schritt näher und ich schieße!«
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht rückte der Kobold näher. »Du bluffst doch, Kleiner. Den Mut hast du gar nicht.«
    Ich jagte ihm eine Kugel zwischen die knochigen Füße. »Zurück!«
    Der Kobold quiekte und stolperte rückwärts. »Bist du verrückt geworden? Du hättest mich beinahe getroffen.«
    Slugmarsh räusperte sich vernehmlich. »So, aber jetzt übernehme ich wieder – bevor noch jemand zu Schaden kommt.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das ist keine Bitte. Das ist ein Befehl, mein Junge.«
    Der Kobold zischte mir zu: »He, Kleiner, ich hab vorhin mitgekriegt, was du über Noose Wormworx gesagt hast. Ich könnte dich nach Deadrock bringen. Vielleicht kann ich dir sogar bei der Suche behilflich sein. Wir Kobolde haben nämlich für Schlangenbäuche nicht viel übrig, solltest du wissen.«
    »Nein, danke. Ich arbeite lieber alleine.«
    Dann scheuchte ich ihn in seine Zelle zurück und richtete die Waffe auf den Sheriff.
    »Wa…? Bist du jetzt verrückt geworden?«
    Der Steckbrief mit dem Bild von Noose war während des Bebens vom Tisch gefallen. Jetzt blickte er mich vom Fußboden aus grimmig an. »Nein, aber wie gesagt: Ich würde mir wirklich gerne die Akte von Noose ausborgen.«
    Die Adern auf Slugmarshs Stirn und Hals traten so stark hervor, als könnten sie jeden Augenblick explodieren. Er schnaufte und prustete eine Weile wie eine alte Dampfmaschine, dann fing er an, die ledergebundenen Aktenordner auf dem Boden mit dem Fuß hin und her zu schieben. Schließlich stieß er murrend einen der dickeren Ordner in meine Richtung. »So, und jetzt her mit der Knarre.«
    Ich hob den Aktenordner auf und blies den Staub vom Deckel. Dann grinste ich und schob mich langsam rückwärts bis zur Tür. Ich passte gut auf, schließlich wollte ich nicht zu guter Letzt noch über einen umgefallenen Stuhl stolpern oder in eine Glasscherbe treten. Im letzten Augenblick warf ich Slugmarsh die Waffe zu. »Schönen Dank auch.«
    Ich rannte nach draußen, wo sich gerade ein Sandsturm zusammenbraute, und band Moonshine los.
    »Was war denn los? Ich habe einen Schuss gehört und Geschrei«, rief sie mir mit bebenden Nüstern zu. »Ich dachte schon, dass jemand auf dich geschossen hat.«
    »Pschscht! Ganz ruhig, Shy. Der Sheriff war nicht besonders erfreut darüber, dass ich sein Nickerchen unterbrochen habe.« Moonshines Augen waren groß wie Untertassen, und ich tätschelte ihr beruhigend den Hals. »Alles in Ordnung bei dir? Das Beben vorhin war ziemlich heftig, stimmt’s?«
    »Alles in Ordnung.«
    Ich sah zum Himmel und runzelte die Stirn. »Sieht so aus, als würde sich da ein Sturm zusammenbrauen. Einen Flug können wir jetzt nicht riskieren. Können wir auch zur Ranch reiten?«
    »Wenn du mir erzählst, was hier eigentlich los ist …« Sie verstummte, als ein paar Männer aus dem nahegelegenen Saloon torkelten und auf uns zukamen. Die Menschen halten nichts davon, mit Tieren zu reden. Sie glauben, dass der Große Geist die Tiere geschaffen hat, um den Menschen untertan zu sein, und dass sie deshalb schweigen sollten. Aber ich bin ein Halb-Elf, und das Elfenvolk hat eine starke Verbindung zu allen Tieren.
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