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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition)
Autoren: Jeanette Sanders
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Mit seinen verzerrten Gesichtszügen sah er aus wie ein Wilder auf der Jagd nach Skalps und wehrlosen Blondinen.
    Angie vergaß vor Schreck sekundenlang, dass ihr als Engel gewisse übernatürliche Kräfte zustanden (zumindest in riskanten Momenten!) – und verhielt sich genauso, wie sie sich auch in ihrem letzten Leben als normale Frau verhalten hätte.
    Sie schrie gellend auf. Aber schon verwandelte sich der Schreck zunehmend in Ärger. Ihr war nämlich eben aufgefallen, dass es im Jahr 2005 nach Christus auf einer Ferieninsel wie Teneriffa gar keine frei umherjagenden Wilden mehr geben konnte!
    Was fiel dem Kerl demnach eigentlich ein? Sie hier einfach zu überfallen und zu Tode zu erschrecken! Splitternackt noch dazu.
    »Sind Sie komplett verrückt geworden?«, schleuderte sie Allister entgegen, der gerade das rettende Ufer erreicht hatte und nach links abdrehen wollte. Irgendwo dort drüben mussten auch seine Kleider liegen.
    »Verzeihung! Ich wollte nicht …«, begann er keuchend.
    »Sie haben aber!«, unterbrach sie ihn scharf.
    Abrupt blieb Allister stehen. Nicht, weil er es wollte. Oder wegen ihres rüden Tonfalls. Sondern weil sein verkrampfter Beinmuskel ihn nicht mehr trug. Aber das brauchte diese fauchende Wildkatze nicht zu wissen.
    Langsam drehte Allister sich vollends zu Angie um und starrte sie an.
    Und dann fiel ihm wahrhaftig kein blöderer Satz ein als dieser: »Mein Gott! Sie sind ja schön wie ein Engel!«
    Und dabei hatte er sich nach der Sache mit Amy doch fest vorgenommen gehabt, einer Frau nie wieder im Leben Komplimente zu machen! Snakes, Schlangen waren sie, allesamt!
    »Sehr witzig, Mann. Verarschen kann ich mich wahrlich selber.« Angie war verblüfft, welches Vokabular ihr nach der langen Zeit in einer anderen Dimension und auf einer völlig anderen Kommunikationsebene noch immer zur Verfügung stand.
    »Warum sind Sie eigentlich so kratzbürstig zu mir? Was habe ich Ihnen denn getan?«
    Noch während Allister diese Worte aussprach, spürteer, wie sein Beinmuskel sich schlagartig entkrampfte. Dafür wurde aber ein anderer Körperteil plötzlich hart wie ein verdammtes Brett.
    »FUCK!«, entfuhr es Allister Fraser aus Aberdeen in Schottland in diesem Augenblick des ersten Schocks.

2
    B ei Angie löste der verheißungsvolle und durchaus appetitliche Anblick als erste spontane Reaktion eine wahre Bilderflut aus.
    Erinnerungsfetzen schwappten über ihr zusammen wie die Meereswellen eben noch über Allisters Kopf.
    Himmel! Es war gut, wieder einen Körper zu haben, der Lustgefühle verspürte. Und ein Gehirn, das anregende Phantasien entwickelte!
    Die Bilder wechselten rasend schnell. Wodurch ihre zunächst chaotisch wirkende Abfolge sich zu einer Art Soft-Erotikstreifen zu ordnen begann.
    Angie sah eine junge Frau in einem Doppelbett. Neben ihr schnarchte leise ein Mann. Die Luft im Zimmer schien schwül zu sein, denn die Frau warf sich unruhig in den zerwühlten Laken herum. Schließlich strampelte sie sich vollends frei, die dünne Bettdecke glitt zu Boden. Der Radiowecker auf dem Rattantisch neben dem Bett zeigte kurz nach Mitternacht.
    Angela Engel überlegte, ob sie aufstehen und nach unten in die Hotelbar gehen sollte. Dort war sicher noch Betrieb, kaum jemand ging im Urlaub so früh zu Bett wie ihr derzeitiger Freund Berthold.
    Vielleicht war ja dieser faszinierende Fremde dort …
    Beim Gedanken an die strahlend blauen Augen, die sie so unverschämt gemustert hatten, spürte Angela, wie ihre Brustwarzen hart wurden. Einen Augenblick lang geriet sie in Versuchung, ihren Freund zu wecken, indem sie sich eng an ihn kuschelte.
    Zu Beginn ihrer mittlerweile fast sechs Monate währenden Affäre hatte das meistens funktioniert. Berthold war schnell zu erregen gewesen in solchen Situationen. Er wurde wach, drang ohne großes Vorspiel in sie ein, und wenige Minuten später – manchmal waren es auch nur Sekunden! – war alles vorüber.
    Diese Vorstellung alleine genügte heute allerdings, um Angela zögern zu lassen. Ihr war nicht nach einem dieser Quickies der ewig gleichen Machart zumute. Und schon gar nicht mit dem eigenen Lebenspartner.
    Ein echter Quickie hatte voller Hochspannung und Spontaneität, der Partner möglichst geheimnisvoll und fremd zu sein, damit die Lust sich so richtig auswachsen konnte, »Flügel bekam«.
    Plötzlich hielt Angela es nicht mehr aus. Sie schwang ihre langen Beine aus dem Bett und griff im Halbdunkel des Zimmers nach dem Kleidungsstück, das ihr
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