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Wild auf Fußball

Titel: Wild auf Fußball
Autoren: dtv
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anders und machen bei uns
     mit. Wir brauchen jede Menge gute Leute,sagt das weiter. Denn wir wollen die Schulmeisterschaft gewinnen. Wir wollen den Pokal!«
    Alle klatschen. Herr Kübel fährt fort: »Wir wollen guten und schönen Fußball spielen und uns einen Namen machen, als erste
     gemischte Truppe in unserer Stadt.«
    Ella beobachtet Bonita, wie sie Schulter an Schulter neben Malle steht. Zum Glück hat der die Arme vor der Brust verschränkt
     und beachtet sie nicht weiter.
    »Und noch was«, sagt Frau Wilms. »Denkt bitte alle über einen Mannschaftsnamen nach.«
    Die Kinder sollen sich jetzt umziehen. Es sind achtzehn Kinder da, elf Jungs und sieben Mädchen. Herr Kübel stellt drei gemischte
     Mannschaften mit je sechs Spielern auf. Sie sollen zweimal sieben Minuten spielen und die Verlierer gegen die restlichen sechs.
     Herr Kübel erklärt noch kurz die Funktion der einzelnen Spieler. Dann werden die Positionen aufgeteilt.
    Ella ist mit Malle im Sturm, Carmen und Tom sind im Mittelfeld, Steffi, Pascal Schulze und der Ex-Tiger in der Abwehr. Bonita
     spielt in der gegnerischen Mannschaft und will unbedingt ins Tor.
    »Ich kann das!«, ruft sie und strahlt. Ella schaut ihr nach, wie sie ins Tor geht. Dem Dickerchen wird sie es schon zeigen!
     Sie schwebt neben Malle her, zum Mittelpunkt der Halle.
     
    Sie machen sich warm, Herr Kübel pfeift das Spiel an und Malle schießt sofort ein Tor. Keine Chance für Bonita, den Schuss
     zu halten. Der Ball ging weit über ihr ins Netz. Eins zu null für Ellas Mannschaft. Ella will unbedingt auch ein Tor schießen,
     aber andauernd kommt jemand und tritt ihr den Ball weg, verdammt noch mal! Jetzt steht sie frei; Malle reagiert sofort, passt
     ihr den Ball zu. Ella dribbelt an einem Jungen aus der 4a vorbei, trickst den dicken Mustafa aus, stürmt durch eine Abwehrlücke
     aufs Tor - und schießt. Bonita hechtet vor und stürzt sich mit dem Bauch auf den Ball. Sie bekommt keine Luft mehr, man muss
     ihr beim Aufstehen helfen, Frau Wilms stützt sie, aber den Ball lässt Bonita nicht los. Schon wieder klatschen alle, auch
     Malle. Ella würde am liebsten im Boden versinken. Hier wird ja mehr geklatscht als gespielt! Einen Moment lang will sie alles
     hinschmeißen, abhauen, nichts mehr mit Fußball zu tun haben und Malles Passfoto in den nächsten Mülleimer werfen, da pfeift
     Herr Kübel das Spiel ab und lobt die Spieler und Spielerinnen. Jetzt sollen die anderen Kinder mal zeigen, was sie können.
    Ella schaut ihnen zu. Steffi steht nur herum und zuckt zusammen, wenn der Ball kommt. Von den Jungs, die Ella nur vom Sehen
     her kennt, spielen einige ganz gut, lassen die Mädchen aber nicht an den Ball. Warum geht Hilde denn nicht mal mit ihren langen
     Beinen dazwischen?
     
    Hinterher sitzen alle verschwitzt auf dem Boden und die Sportlehrer verteilen Zettel. Einen müssen sie von den Eltern unterschrieben
     mitbringen.
    »Fürs erste Mal war es schon ganz gut«, sagt Frau Wilms. »Wir müssen uns ja auch erst mal richtig kennenlernen und dann werden
     wir uns schon richtig einspielen!«
    Ella war alles viel zu kurz. Sie ist ja gar nicht richtig zum Zug gekommen. Das nächste Training ist Freitag, 16   Uhr.
    »Dann geht es richtig los«, sagt Malle und zwinkert Ella zu.
     
    Auf dem Rückweg kickt Ella alle Steine vom Gehsteig, die sie finden kann. Sie hat immer noch Malles Zwinkern vor Augen.

Endlich Freitag. Ella packt ihre Tasche. Ihre Fußballschuhe hängen aneinander. Sie zieht, aber was ist das? Die Schnürsenkel
     sind voller Knoten!
    »Lino, du Arschgeige!«, flucht sie. Wer sonst sollte ihr die Fußballschuhe zusammenknoten? Ella bricht sich fast die Finger,
     versucht es mit einem Kugelschreiber, mit einem Brieföffner, aber sie kriegt die Knoten nicht auf. Es nützt nichts, sie muss
     eine Schere holen. Sie zerschneidet die Schnürsenkel, kocht. Ihre Finger zittern. Sie kann kaum die Schere halten, überlegt
     bei jedem Schnitt, was sie Lino zerschneiden könnte. Am liebsten würde sie sein ganzes Zimmer in den Reißwolf stecken. Aber
     jetzt muss sie erst mal sehen, woher sie neue Schnürsenkel bekommt. In einer halben Stunde beginnt das erste Training. Lino
     ist nicht da. Seine Fußballschuhe auch nicht. Seine anderen Schuhe haben Klettverschluss und die Bänder von den
adidas
-Turnschuhen sind zu kurz. Die aus Papas Schuhen sind auch zu kurz und Mama trägt nur Schuhe zum Reinschlüpfen. In der Schuhputzkiste
     liegt auch keine Ersatzpackung
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