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Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman
Autoren: Jessica Stirling
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antwortete Tom.
    »Und das Vieh zu versorgen«, bemerkte Agnes Brodie.
    »Bringen Sie Ihre Tiere im Stall über den Winter?«, wollte Betsy wissen.
    »Nur wenn es ausreichend Futter gibt«, sagte Henry. »Wir werden vielleicht die Hälfte der Herde verkaufen müssen, nur um die Pacht zu bezahlen, wenn der Winter frühen Schnee bringt.«
    »Wir leben ohnehin schon von der Hand in den Mund«, brauste Tom auf. »Willst du uns etwa ohne ein Schaf oder Rind hier sitzen lassen, während jeder verdammte, kärgliche Acre kahl ist?« Er schlug mit dem Löffel auf den Tisch, als riefe er eine Logen-Versammlung zur Ordnung. »Wir wissen, dass du eine Schlichtung befürwortest, aber ich sage dir, Henry, wenn der Fall gegen Daddy entschieden wird, dann wird eine Schlichtung den Hungertod bedeuten. Uns trennt nur noch so viel«, er hob eine Hand, um mit Daumen und Zeigefinger einen halben Zoll anzudeuten, »vom Armenhaus.«
    Matthew Brodie zog den Vorhang zurück und schwang die Beine auf den Boden. »In Gottes Namen, Thomas«, fauchte er, »was soll dieses Gerede vom Armenhaus? Solange ich noch einen Atemzug tue, will ich nichts davon hören. Ich werde mich Neville Hewitt nicht beugen. Der Mann ist ein Schuft, ein Dieb und ein Lügner. Ich werde nicht zulassen, dass du mit ihm einen Vergleich schließt.«
    »Alles oder nichts, Daddy«, erwiderte Henry. »Ist es nicht so?«
    »Aye, alles oder nichts«, sagte Matthew Brodie. »Das Recht ist auf unserer Seite.«
    »Und wann waren Recht und Gerechtigkeit je dasselbe?«, wandte Tom ein.
    Janet ergriff das Wort. »Warum verlassen wir diesen Misthaufen nicht einfach, bevor der Gerichtsdiener mit einem Befehl kommt?«
    »Jeder Farthing, den wir haben, steckt in Hawkshill«, sagte Tom. »Willst du etwa, dass wir irgendwo anders eine neue Pacht übernehmen, Janet, nur um uns ein noch tieferes Loch zu schaufeln?«
    Betsy hatte in Mr. Rankines Melkschuppen genug Gerede gehört, um zu wissen, dass Mr. Brodies Farm Neville Hewitt gehörte, einem Flachsfabrikanten aus der Stadt Drennan, drei Meilen weiter die Straße nach Ayr hinunter. Und sie hatte mitbekommen, wie Mr. Rankine gesagt hatte, Hawkshill sei von Anfang an ein schlechtes Geschäft gewesen und Brodie ein Narr, die Pacht mit einem bloßen Handschlag zu übernehmen.
    »Wenn wir Hewitt nur dazu bewegen könnten, uns ein paar Fuhren Kalk zu liefern! Dann könnten wir die Wiese düngen und so ein frühes Futter für das Vieh bekommen.«
    »Hewitt wird uns für nichts Geld geben, bis wir ihn bezahlen«, sagte Tom. »Außerdem, wenn wir Verbesserungen vornehmen, wird er die Pacht nur erhöhen.«
    »Das kann er nicht vor dem ersten November«, entgegnete Matthew Brodie. »Wir haben eine verbindliche Abmachung.«
    »Eine verbindliche Abmachung«, warf Tom ein, »ohne einen Fetzen Papier, um sie zu stützen.«
    »Er hat mir seine Hand darauf gegeben«, entgegnete Matthew Brodie.
    »Ein Handschlag wird nichts gelten vor Gericht«, gab Tom zurück. »Hewitt hat in Saus und Braus gelebt, als er uns diese Farm verpachtet hat, doch wenn man den Gerüchten Glauben schenken kann, dann arbeitet seine Flachsmühle nur noch mit halber Kraft, und er steckt mittlerweile selbst in finanziellen Nöten.«
    »Aber ich möchte wetten, Mr. Hewitt setzt sich abends nicht zu Graupensuppe und Erbsbrei«, bemerkte Janet, »egal, wie arm er zu sein behauptet.«
    »Ich fürchte mich nicht vor Neville Hewitt«, sagte Matthew Brodie. »Wenn ich noch etwas Luft in den Lungen und mehr Fleisch auf den Knochen hätte, dann würde ich ihn mir persönlich vorknöpfen.«
    »Er droht damit, unseren Viehbestand zu beschlagnahmen und dich in der Gemeinde als Schuldner anprangern zu lassen, wenn wir ihn nicht bis zum Fälligkeitstag im November für das ganze Jahr bezahlen«, sagte Henry. »Wenn er seine Drohung wahr macht, dann ist es hier auf Hawkshill mit uns zu Ende, und kein Grundbesitzer bei klarem Verstand wird uns noch eine andere Pacht gewähren.«
    Matthew Brodie kroch wieder ins Bett. »Ich habe für einen Abend genug Streit gehört. Wenn Hewitt nicht lockerlässt, dann werden wir die Angelegenheit vor Gericht bringen, und das wird uns noch ein paar Monate Aufschub gewähren.« Er zog sich die Decke bis zur Brust hoch. »Aber noch nicht. Hast du mich verstanden, Henry? Keine Schlichtung. Noch nicht.«
    »Ich habe dich verstanden, Daddy«, antwortete Henry leise.
    »Und du, Thomas, hast du mich auch verstanden?«
    »Das habe ich, Dad«, sagte Tom. »Das habe
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