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Wie verführt man einen Prinzen?

Wie verführt man einen Prinzen?

Titel: Wie verführt man einen Prinzen?
Autoren: Sandra Hyatt
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ausgesprochen gut tun. Ein kleines „Sir“ würde sie vielleicht daran hindern, sich zu freizügige Gedanken über den Thronfolger dort auf dem Rücksitz zu machen. Und ihren Drang, den kleinen Höcker auf seiner Nase zu berühren, stoppen. Leider hatte Adam immer darauf bestanden, dass seine Angestellten, vor allem diejenigen, die mit ihm aufgewachsen waren, ihn beim Vornamen nannten.
    Er wollte ein moderner Prinz sein. Sie dachte allerdings manchmal, dass er sich vor ein oder zwei Jahrhunderten wohler in seiner Haut gefühlt hätte.
    „Adam?“ Sie versuchte, ein bisschen lauter zu sprechen, aber aus ihrer Kehle kam nur ein heiseres Flüstern. Danni schluckte. Sie musste ihn nur wecken und sich dann aus dem Wagen zurückziehen. Stattdessen beugte sie sich noch näher zu ihm, während sie versuchte, ihre Stimme in den Griff zu bekommen. Es war nur Adam. Sie kannte ihn fast ihr ganzes Leben lang, auch wenn sie sich seit fünf Jahren nicht gesehen hatten und ein gewisser, na gut, ein beträchtlicher Klassenunterschied sie trennte.
    Er öffnete die Augen, und einen Moment lang hielt sein Blick ihren fest. Nicht der Hauch von Müdigkeit lag darin. Dannis Mund wurde plötzlich trocken. „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, fragte er. Seine Stimme war leise und weich wie Seide. Allerdings lag ein Hauch von Spott darin, so als wüsste er, dass sie ihn angestarrt hatte.
    Verwirrt durch die Intimität, die sie aus seinem Blick herauslas, und die plötzliche Wärme, die ihren Körper durchströmte, antwortete sie: „Ja, Sie könnten mir behilflich sein, indem Sie aufwachen und aus meinem Wagen steigen.“
    „Ihr Wagen, Danielle?“ Er hob eine Augenbraue.
    „Nein, selbstverständlich Ihr Wagen. Aber ich bin diejenige, die ihn noch in die Garage fahren muss“, blaffte sie zurück. Keine Frage, es war es nicht in Ordnung, den Prinzen anzublaffen, ganz egal, wie aufgewühlt sie war. Definitiv unangemessen. Aber ihre knappe Antwort schien ihm zu gefallen. Jedenfalls verzog sich sein Mund zu einem Lächeln. Leider erstarb es rasch.
    Danni schluckte. Sie musste auf der Stelle zurückrudern. „Wir haben den Palast erreicht. Ich bin sicher, Sie hatten einen angenehmen Abend.“ Sie sprach in einem geschäftsmäßigen Ton, während sie wieder ihre Position außerhalb des Wagens einnahm. Halte dich an die Vorschriften! Mehr musste sie nicht tun.
    Adam stieg aus. Er überragte Danni deutlich. „Sehr angenehm. Vielen Dank!“
    „Wirklich?“, entgegnete sie. Das war schon wieder gegen die Vorschriften. Was war bloß aus ihrem Entschluss von vorhin geworden, ein Schatten zu sein?
    Sein Blick veränderte sich. Er schaute nicht mehr entspannt, sondern fragend und sogar ein wenig anklagend. „Bezweifeln Sie das, Danielle?“ Die Temperatur schien um einige Grade zu sinken.
    Ehrlich gesagt, ja. Aber das durfte sie nicht laut aussprechen. Andererseits wollte sie auch nicht lügen. Sie suchte nach einer diplomatischen Formulierung: „Niemand kann das besser beurteilen als Sie selbst.“
    „Das ist richtig.“
    Sie wollte einfach, dass er vom Wagen wegging und den Palast betrat. Geh und rette dein Land und die Welt! Ich werde die Tür schließen, wegfahren und mir irgendwo etwas zu essen holen. Wenn du jetzt gehst, ist heute nichts Besonderes geschehen. Keine Folgen für mich und für meinen Vater.
    Aber Adam rührte sich nicht vom Fleck. Er stand ganz ruhig da. Das Knurren ihres Magens unterbrach die Stille.
    „Sie haben noch nichts gegessen?“
    „Mir geht’s gut. Danke.“
    Wieder schwieg er. Wenn er doch bloß weggehen würde!
    Er stand da und musterte sie. „Ich wusste nicht, dass Sie wieder für uns fahren. Ich dachte, Sie seien in den Staaten.“
    „War ich auch. Ich bin vor Kurzem zurückgekehrt.“ Vor dreieinhalb Jahren, um genauer zu sein. „Der heutige Abend ist eine Ausnahme. Ich wohne bei meinem Vater, und er hatte etwas Dringendes zu erledigen.“ Danni hielt den Atem an. Erinnerte er sich an das Verbot?
    Er nickte. „Alles in Ordnung mit ihm?“
    „Absolut. Ein kranker Freund. Morgen ist er wieder da.“
    „Gut.“ Adam wandte sich ab, um in den Palast zu gehen. Als Danni gerade dachte, es sei vorbei, drehte er sich noch einmal um. „Was haben Sie gesagt?“
    „Morgen ist er wieder da.“
    „Nicht das. Vorhin. Als Sie gefahren sind.“
    Alle möglichen unpassenden Formulierungen gingen ihr durch den Kopf. Nein. Nein. Nein. Er konnte sie unmöglich gehört haben.
    „Ich kann mich nicht erinnern.“
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