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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut
Autoren: Linda Howard
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das
    wenig genug.
    »Zeit für mich zu gehen«, meinte Robert, leerte seinen Kelch und stellte ihn
    beiseite. »Die Stunde rückt voran. Und der wunderschönen Dirne, die unten auf
    dich wartet, könnte es langweilig werden. Möglich, dass sie sich dann einen
    anderen sucht. «
    Niall stand nicht mehr unter den Gelübden des Tempelordens, nämlich Armut,
    Keuschheit und Gehorsam. Robert fragte sich insgeheim, wie er die acht Jahre
    ohne Frau als Mönch hatte verbringen können. Er selbst war zwar auch ein Mann,

    aber er kannte nur zu gut die feurige sexuelle Komponente in Nialls Naturell.
    Robert hätte sich niemanden vorstellen können, der sich so wenig zum Mönch
    eignete wie Niall.
    Niall lächelte. »Möglich«, meinte er ohne einen Anflug von Eifersucht oder den
    geringsten Zweifel. Denn es war äußerst unwahrscheinlich, dass Meg sich
    verzogen haben könnte. Sie erfreute sich ihres derzeitigen bevorzugten Status,
    wenngleich sie nicht seine alleinige Bettgenossin war. Robert lachte und klopfte
    ihm mit der Hand auf die breiten Schultern. »Während ich durch die kalte Nacht
    reite, werde ich dich um deinen Ritt zwischen ihren warmen Schenkeln beneiden.
    Gott sei mit dir. «
    Nialls Gesichtsausdruck zeigte keinerlei Regung, aber Robert wusste sofort, dass
    seine letzte Bemerkung die Erstarrung hervorgerufen hatte. Besorgt legte er
    seinen Arm um die Schulter seines Bruders. Es gab Zeiten, in denen der Glaube
    das einzige Gut der Menschen war, ob nun adlig oder nicht, um sie am Leben zu
    erhalten. Niall aber hatte diesem Glauben abgeschworen, als die Kirche ihm den
    Rücken gekehrt hatte.
    Robert hatte jedoch nichts sagen oder versprechen können, außer dem, was er
    bereits gesagt und versprochen hatte. »Bring sie hierher«, murmelte er. »Ich
    werde sie willkommen heißen. « Mit diesen Worten drückte Robert der Bruce,
    König der Schotten, auf einen Stein neben der Feuerstelle, woraufhin sich eine
    ganze Wand auftat. Er hob die Fackel hoch, die er dort abgelegt hatte, und
    zündete sie am Feuer wieder an. Dann verließ er Creag Dhu genauso, wie er
    gekommen war, nämlich heimlich.
    Niall beobachtete, wie sich die Tür, ohne eine sichtbare Spur zu hinterlassen,
    wieder in das Mauerwerk einfügte. Mit regungsloser Miene nahm er den Kelch
    seines Bruders, wischte den Rand sauber und füllte ihn erneut mit gutem Wein.
    Sein eigener Kelch war noch fast voll. Er stellte beide Gefäße neben das Bett,
    dann entriegelte er die Tür und suchte nach Meg. Seine Laune hatte sich trotz
    des Refugiums, das Robert den flüchtigen Tempelbrüdern gewähren würde,
    verfinstert. Seine Wut war allgegenwärtig. Während der letzten beiden Jahre
    hatte er sie zwar zu kontrollieren gelernt, aber im Grunde hatte sie kein bisschen
    nachgelassen.
    Verfluchter Clemens, verfluchter Philipp, und vor allen Dingen verfluchter Gott,
    dem die Ritter so treu gedient hatten und der sie gerade in dem Augenblick
    verlassen hatte, als sie Seiner am meisten bedurft hätten. Wenn er wegen

    solcher Blasphemien in die Hölle kommen sollte, auch gut. Aber Niall glaubte
    nicht länger an eine Hölle, denn er hatte jeglichen Glauben verloren. Er würde
    seine düsteren Gedanken an Megs üppigem, willigem Körper auslassen, eng von
    ihren Armen und Beinen umklammert. Je heftiger das Liebesspiel, um so besser
    gefiel es ihr.
    Meg zu finden war nicht schwierig. Sie hielt bereits am Fuß der breiten
    Steintreppe nach ihm Ausschau und kam ihm lächelnd entgegen, als er sich oben
    in der Tür zeigte. Niall blieb stehen und wartete. Meg hob ihre Röcke an und eilte
    die Stufen hinauf, wobei das lodernde Fackellicht ihre geröteten Wangen
    beleuchtete. Noch ehe sie oben angekommen war, wandte sich Niall um und ging
    wieder in seine Kammer zurück. Ihre schnellen, leichten Schritte folgten ihm. Er
    konnte ihren sowohl vom Laufen als auch von der Erwartung beschleunigten
    Atem hören.
    Sie zog bereits ihren Schal aus und zerrte an den Bändern ihres Leibchens, als
    sie ihm durch die Tür in seine Kammer folgte. Er schloss hinter ihr zu und
    beobachtete sie dabei, wie sie fieberhaft ihre Kleidung abstreifte und ihm ihren
    üppigen Körper darbot. Sein pulsierender Schaft wurde hart und hob seinen
    Schottenrock wie ein Zelt an.
    Sie entdeckte die beiden Weinkelche und lächelte zufrieden. Er hatte gewusst,
    dass sie es als ein weiteres Zeichen seiner Vernarrtheit in sie deuten würde. Aber
    sollte sie denken, was sie wollte, wenn sie nur nicht dahinter kam,
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