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Wie es euch beliebt, Madame

Titel: Wie es euch beliebt, Madame
Autoren: Terri Brisbin
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Aliénor nicht unbekannt, und sie verstand diese Geste wie sie gemeint war: als Vorspiel.
    Das war kühn. Sinnlich. Männlich. Eine Herausforderung an sie, ihn zu akzeptieren.
    Ohne den Blick von ihm zu lösen, nickte sie kurz, und ihre Damen verließen zusammen mit Godfroi den Raum. Dann waren sie tatsächlich allein.
    Henri hielt noch immer ihre Hand und hatte beschlossen, sie nicht loszulassen. Es hatte ihm gefallen, wie sie tief Atem geholt hatte, als er sie küsste. Ihm gefiel auch ihr bewundernder Blick, als er den Raum betreten hatte, während sie so tat, als beachte sie ihn gar nicht. Und besonders gefiel es ihm, wie ihr unter seinen Lippen heiß wurde.
    Da sie beinahe dreißig Jahre alt war, hatte er erwartet, eine Frau zu treffen, die des Ehebettes längst überdrüssig war, vor allem, nachdem sie die letzten Jahre mit einem Mann verbracht hatte, der lieber betete als bei seiner Frau lag. Doch hier stand nun eine Frau, deren Hunger auf das Leben und alles, was es zu bieten hatte, dem seinen entsprach. Ihre Schönheit wurde von Troubadouren und Barden überall im Land besungen, und sie hatten nicht übertrieben. Noch immer strahlte sie Jugend aus und zog Männer in ihren Bann, wie das Licht die Motten anzog. Als ihre Stimme leiser und tiefer wurde, hatte er das Gefühl, als würde sie ihn berühren.
    „Ich wollte Euch treffen, ehe die Verhandlungen fortgesetzt wurden“, sagte sie leise und gestattete ihm, seine intime Berührung ihrer Hand fortzusetzen. Er lächelte und atmete ihren Duft ein. Sie roch nach Rosen.
    „Ihr wolltet mich sehen, um herauszufinden, ob ich für die Herzogin von Aquitanien annehmbar bin.“ Er ließ ihre Hand los und trat zurück. „Also, Madame, was meint Ihr? Erfülle ich Eure Ansprüche?“
    Wenn er geglaubt hatte, sie würde erröten oder verlegen werden, so täuschte er sich. Ihr kühner Blick erregte ihn, denn sie sah ihn an, als wäre er eine Delikatesse, die der Koch nur zu ihrer Freude bereitet hatte. Er wollte ihr die Kleider ausziehen, ihr langes Haar lösen und von ihr kosten, bis sie beide vollkommen erschöpft waren.
    Doch was sie als nächstes tat, überraschte ihn, denn das war eine Kühnheit, auf die er zwar gehofft, jedoch nicht geglaubt hatte, dass es wirklich geschehen konnte. Es bestätigte ihm auch, dass nicht alle Gerüchte über die Abwege der Königin falsch waren. Aliénor kam auf ihn zu, umfasste seine Schultern und küsste ihn.
    Ihre Lippen fühlten sich weich an, und er stand reglos da, während er dieses Gefühl genoss. Dann hob er die Arme, umfasste ihren Kopf, sodass der juwelenbesetzte Reif, der ihren Schleier hielt, zu Boden fiel. Jetzt übernahm Henri die Kontrolle und erwiderte ihren Kuss, öffnete den Mund, kostete sie. Sie trat einen Schritt zurück und leckte sich über die Lippen, ein betörender Anblick. Als er glaubte, sie würde nun gehen, trat sie wieder vor und hob ihm noch einmal das Gesicht entgegen.
    Sein Körper reagierte so, wie er es erwartet hatte, wenn er sich einer solchen Versuchung gegenüber sah, und er hätte sie gleich an Ort und Stelle genommen, hätte er nicht geahnt, dass dies ihren Verhandlungen sofort ein Ende setzen würde. Von ihrem Körper Besitz zu ergreifen, wäre nur dann eine gute Strategie, wenn dies außerhalb ihrer Stadt geschah, wie sein Bruder es kurz zuvor bereits versucht hatte. Aber selbst wenn sie zuließen, dass dieses Zwischenspiel damit endete, dass er sich in ihrem warmen Schoß versenkte, würde das nicht in die Ehe führen, die er sich wünschte.
    Und irgendetwas tief in seinem Innern sehnte sich danach, dass sie diese Ehe und auch ihn ebenso sehr wollte wie er.
    Er konnte versuchen sich einzureden, dass es nur das Land und die Titel waren, die ihn zu ihr hinzogen. Doch er hatte sie als Königin erleben dürfen und wusste daher, wie klug, erfahren und geschickt sie war, welche Persönlichkeit sie auszeichnete, und so war ihm klar, dass er sie aus sehr viel mehr Gründen begehrte. Als sich ihre Lippen berührten und er fühlte, wie sie sich weich und willig an seinen harten Leib schmiegte, begriff er, wie erfolgreich ihre Verbindung werden könnte.
    Als Königin war Aliénor beeindruckend gewesen. Aliénor die Herzogin war begehrenswert. Aber Aliénor die Frau war unwiderstehlich!
    Henri hielt sie in seinen Armen und schob seine Hände auf ihren Rücken, ergriff Besitz von ihrem Mund und ließ sie sein Verlangen kosten. Er wollte mehr von ihr berühren und begann, ihre Hüften zu streicheln.
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