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Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Whisper Island (01) - Sturmwarnung

Titel: Whisper Island (01) - Sturmwarnung
Autoren: Elizabeth George
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Motel … immer gewusst … Tatiana … so blöd …
    Becca sah erst Dave Mathieson an und dann seine Frau. Was zwischen den beiden vorging, hatte nichts mit ihr zu tun, weder damit, dass sie die Schule geschwänzt hatte, noch dass sie weggelaufen war. Das war allzu deutlich. Also sagte sie: »Es war dumm von mir. Aber jetzt gehe ich wieder zur Schule und werde den Stoff nachholen.«
    »Ich hoffe, ich höre keine Klagen mehr«, ermahnte der Sheriff sie.
    »Werden Sie nicht.«
    »Dave«, wandte Rhonda ein. »Sie hat Derric sehr geholfen. Ich finde, du könntest ein bisschen nachsichtiger mit ihr sein.«
    Er sah erst seine Frau an und dann Becca. Dann nickte er. »Derric hat mir erzählt, dass ein verrückt gewordener Hund frei im Wald herumgelaufen ist. Daran kann er sich erinnern. Und auch an andere Sachen. Dass ihr ihm vorgelesen, Musik gespielt und mit ihm gesprochen habt. Aber mit dir verbindet ihn etwas ganz Besonderes. Deshalb … Danke, dass du mitgeholfen hast und für meinen Jungen da warst. Für meinen Sohn , meine ich.« Endlich entspannten sich seine Gesichtszüge und er lächelte. »Ich hoffe, du kommst ihn wieder besuchen, Becca.«
    Sie versprach es ihm. Dann streckte er seine Hand aus, und sie schüttelte sie. Doch er zog sie zu sich heran und drückte sie ein wenig ruppig an sich. Da wurde Becca klar, wie sehr er Derric liebte und wie wenig er imstande war, seine Liebe in Worte zu fassen. Er ließ sie los und verabschiedete sich. Sie war schon fast draußen, als Dave Mathieson ihr noch hinterherrief.
    »Kennst du eine Laurel Armstrong, Becca?«
    Becca schluckte. Dies war ihre Gelegenheit, wieder Kontakt zu ihrer Mutter aufzunehmen. Aber sie wusste, wie die Dinge standen, und dass sich nichts geändert hatte. Laurel war die Verbindung zu Jeff Corrie, und das bedeutete Gefahr. Deshalb schüttelte sie langsam den Kopf und sagte: »Ich glaube nicht. Aber ich bin ja noch neu auf der Insel und es gibt viele Leute, die ich nicht kenne.«
    »Debbie hat mir erzählt, dass du aus San Luis Obispo kommst. Wie weit ist das von San Diego entfernt?«
    Becca stellte sich San Luis Obispo vor, in der Nähe der Küste, von der Morro Bay ein paar Kilometer im Landesinneren. Einmal war sie dort gewesen. Sie hatte die echte Becca King kennengelernt, bevor sie gestorben war. Ein fröhliches Mädchen, das Leukämie bekommen hatte. Sie hatte tapfer gekämpft, aber schließlich verloren. »Ich weiß nicht genau. Vielleicht fünfhundert Kilometer?«
    Er nickte, sah sie aber länger an, als nötig zu sein schien. Also fragte sie: »Warum?«
    »Laurel Armstrong gehört das Handy, mit dem der Krankenwagen bestellt wurde, an dem Tag, als Derric verletzt wurde. Wir haben sie bis zu ihrer Adresse in San Diego zurückverfolgt, aber wir können sie nicht erreichen. Deshalb wissen wir immer noch nicht, wer angerufen hat.«
    »Wahrscheinlich jemand, der nicht darin verwickelt werden wollte«, sagte Becca.
    Er dachte darüber nach. »Das warst nicht zufällig du ?«, wollte er wissen.

K APITEL 44
    Seth erkannte den Lärm einer Cheerleaderveranstaltung, als er aus seinem VW ausstieg und Gus anwies, im Auto zu bleiben. Aus der Turnhalle kam das Geräusch von Fußgetrampel auf den Zuschauertribünen, gefolgt von lautem Geschrei. Einen Moment lang dachte er darüber nach, dass sich manche Dinge an der Highschool nie änderten.
    Er schlenderte hinüber zum Verwaltungsgebäude und gab sich die größte Mühe, den Eindruck zu erwecken, dass er sich an diesem Ort absolut wohlfühlte. Er ging zur Anmeldung und dankte demjenigen, der im Himmel dafür zuständig war, dass Hayley Cartwright heute nicht am Empfang saß und Besucher willkommen hieß. Aber es saß auch sonst niemand dort. Deshalb wanderte er den Flur entlang, am Zimmer der Krankenschwester vorbei, und fand sich vor dem Büro der Sekretärin wieder.
    Ms Ward kannte ihn. Ms Ward kannte alle. Sie blickte über ihre Brille zu ihm auf. »Seth. Kommst du wieder zur Schule? Ohne dich war es hier ziemlich langweilig.«
    »Nö«, erwiderte er. »Ich und die South Whidbey Highschool sind einfach nicht füreinander geschaffen.«
    »Was kann ich dann für dich tun?«
    Jetzt kam der schwierige Teil, der Teil, bei dem er sich jemandem offenbaren musste, und auf den freute sich Seth kein bisschen. Aber er hatte es satt, seine Versprechen sich und anderen gegenüber zu brechen, und sagte deshalb: »Ich möchte mit Ms Primavera über einen Nachhilfelehrer für die Berufsbefähigungsprüfung reden.«
    Ms
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