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Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod
Autoren: Lori Foster
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füllte ihre Lungen mit der schweren, abendlichen Luft. »Du hast recht. Weshalb sollten wir zwei Grills anzünden?«
    »Da sieh mal einer an.« Logan sprang grinsend auf. »Kann ich noch schnell duschen?«
    Oh, sie wünschte, er würde es nicht tun. Es verlangte sie danach, an ihm zu schnüffeln und seinen heißen Duft einzuatmen. »Wenn es sein muss.«
    »Gib mir fünf Minuten.« Ohne ein weiteres Wort verschwand er nach drinnen.
    Pepper schlang die Arme um den Oberkörper und setzte sich auf ihren einzelnen Balkonstuhl. Trotz der Ernüchterung und Sorge, die sie empfand, verspürte sie auch eine gewisse prickelnde Spannung.

2
    Nachdem Logan in Rekordzeit geduscht und sich rasiert hatte, schnappte er sich sofort sein Handy und klemmte es sich mit der Schulter ans Ohr, während er sich mit der freien Hand weiter abtrocknete.
    Sobald sich am anderen Ende eine Stimme meldete, platzte er heraus: »Sie hat den Köder geschluckt.«
    Sein Partner Reese fluchte leise. »Was genau bedeutet das? Was hast du mit ihr angestellt?«
    Logan entfuhr ein raues Lachen. »Ich habe überhaupt nichts mit ihr
angestellt
.« Allerdings würde er es gern. Er warf das Handtuch fort. »Sie hat lediglich zugestimmt, mit mir zusammen zu Abend zu essen. Das ist alles.« Vorerst. Aber wenn alles gut lief …
    »Ich wünschte wirklich, du würdest noch einmal alles überdenken, Logan.«
    Warum tat Reese bloß so, als beabsichtigte er, sie zu missbrauchen? »Vergiss es. Wenn ich diese Sache nicht aufkläre, wird es niemand tun.« Niemand sonst war gewillt, die Wahrheit herauszufinden. Niemand sonst wagte es, sich mit diesem Abschaum Morton Andrews anzulegen.
    Niemand sonst interessierte es, was vor zwei Jahren geschehen war.
    »Logan …«
    Noch feucht von der Dusche schlüpfte Logan schnell in seine Boxershorts und zog sich frische, abgetragene Jeansshorts über. Bereits vor längerer Zeit hatte er beschlossen, auf die Insignien, die sein ererbter Reichtum mit sich brachte, zu verzichten und stattdessen auf Bequemlichkeit zu setzen. Bei seiner Arbeit als Ermittler musste er im Anzug mit Krawatte und allem Drum und Dran herumlaufen, doch in seiner Freizeit trug er nur Sachen, in denen er sich wohlfühlte.
    Dass er sich für diese Ermittlung als Bauarbeiter tarnen musste, passte ihm sehr gut, denn so konnte er die meiste Zeit einfach nur in Shorts herumlaufen. »Ich bin zu nah dran, um noch einen Rückzieher zu machen. Spar dir also die Standpauke.« Er zog vorsichtig den Reißverschluss hoch.
    Reese gab es auf und kam endlich zur Sache. »Hast du ihren Bruder gesehen?«
    »Nein.« Keine Spur von ihm. »Aber ich bin sicher, er ist in der Nähe.«
    »Sollte sich herausstellen, dass du recht hast, wäre das ein Riesending. Aber wenn du dich irrst …«
    Er irrte sich nicht. Ausgeschlossen. Er vertraute seinen Instinkten und seinem Bauchgefühl, und beides verriet ihm, dass er an etwas dran war. Jack Carmin und er waren zusammen zur Schule und zur Uni gegangen, doch während Logan sich darauf konzentriert hatte, Kriminalbeamter zu werden, hatte Jack sich für einen anderen Dienst an der Öffentlichkeit entschieden und war in die Politik gegangen. Ein Wahnsinniger hatte ihn umgebracht. Es war ein sinnloser Mord gewesen, ausgelöst durch Habgier und Korruption.
    »Reese, er war mein bester Freund.«
    Morton Andrews würde dafür büßen müssen. Dafür würde er sorgen, selbst wenn es eine Ewigkeit dauerte.
    »Ich weiß.« Reese klang müde. »Halt mich auf dem Laufenden, okay? Übertreib es nicht, und tu ja nichts Dummes oder Gefährliches.«
    Logan lachte freudlos. »So, wie du es tun würdest? Willst du das damit sagen?« Genau wie Jack früher setzte sich auch Reese stets mutig für Benachteiligte ein. Wenn er eine Ungerechtigkeit witterte, handelte er oft kopflos, doch in Logans Augen machte ihn das zu einem aufrichtigen Menschen; er hätte ihm sein Leben anvertraut – und das wollte schon etwas heißen. Er vertraute nur sehr wenigen Menschen.
    »Ganz genau«, erwiderte Reese amüsiert.
    »Ich melde mich morgen wieder.«
    »Heute Abend nicht mehr?«
    Mit ein bisschen Glück wäre er heute bis spät in die Nacht beschäftigt. »Wir sollten die Kontaktaufnahmen vorsichtshalber auf ein Minimum beschränken.«
    Reese zögerte. »Falls es Schwierigkeiten gibt, vergiss deinen Auftrag und das Einsatzkommando, hast du verstanden? Wenn du Verstärkung brauchst, dann verlass dich auf niemanden. Kontaktiere mich, und nur mich.«
    »Ist doch klar.«
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