Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wettlauf mit dem Tod

Wettlauf mit dem Tod

Titel: Wettlauf mit dem Tod
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
zurück.
    Hübsch? Er hatte wohl den Verstand verloren. Sich ausgerechnet bei ihr einzuschleimen, hatte er mit Sicherheit nicht nötig. Warum behauptete er bloß so etwas Absurdes?
    »Findest du dich etwa nicht hübsch?«, erkundigte er sich mit sanfter Miene.
    Ihr blieb das Lachen beinahe im Halse stecken, und ihr automatisches »Nein« war lediglich ein Krächzen.
    Hübsch? Wohl kaum. Sie band ihr stumpfes, blondes Haar stets direkt im Nacken zu einem unvorteilhaften Pferdeschwanz, und auf ihrem Gesicht fand sich nicht die geringste Spur von Make-up. Sie trug Kleider, die nicht einmal ihre eigene Großmutter angezogen hätte, und Schuhe, die so hässlich waren, dass Pepper jedes Mal, wenn sie in sie hineinschlüpfte, traurig wurde.
    Wenn sie lief, sackte sie in sich zusammen, und wenn sie sprach, nuschelte sie. Zumindest, wenn sie es nicht vergaß, weil ein gewisser Nachbar sie wahnsinnig machte.
    »Also, ich schon«, behauptete er und beobachtete sie dabei unablässig. Es klang beinahe … mitleidig.
    Wie konnte er es wagen, sie zu bedauern?
    Ihr Stolz erwachte und verlieh ihr zumindest ein wenig Rückgrat. »Soll das ein Witz sein, Mr Stark?«
    Er beugte sich vor. Pepper hielt den Atem an. »Nenn mich Logan«, forderte er noch einmal, diesmal mit Nachdruck.
    Du liebe Güte. Er stand so dicht vor ihr, dass sie seinen warmen, feuchten Atem spüren und seine dichten, dunklen Augenbrauen in allen Einzelheiten erkennen konnte.
    Und dieser Schlafzimmerblick …
    Ihre Körpertemperatur stieg sprunghaft. »Oh, ähem …«
    Seine sinnlichen Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Schmunzeln. »Und du heißt …?«
    Pepper stierte ihn benommen an. Seine Mundwinkel zuckten. Mannomann, wie sehr sie diesen Mund küssen wollte.
    Küssen und noch so viel mehr.
    Pepper fand die Fassung wieder, schüttelte den Kopf und versuchte gleichzeitig, die Tür zuzudrücken. »Auf Wiedersehen, Mr Stark.«
    Seine große Hand landete auf der Tür, gleich neben ihrer Schulter. »Ach, komm schon, lass mich nicht zappeln.« Er hielt die Tür ohne sichtliche Anstrengung fest. »Es tut dir doch nicht weh, wenn du mir deinen Namen verrätst.«
    Was sollte sie jetzt nur tun?
    Bei der Penetranz, die er an den Tag legte, wirkten ihre ständigen Zurückweisungen langsam lächerlich.
    »Sue«, verriet sie ihm schließlich widerwillig.
    Jetzt schien er erst recht amüsiert zu sein. »Ich weiß.«
    »Wie bitte?«
    »Du bist doch die Hausverwalterin. Dein Name stand in meinem Mietvertrag.« Wieder tippte er ihr ans Kinn. »Aber ich wollte ihn trotzdem aus deinem Mund hören.«
    Ihr beleidigtes Schnauben animierte ihn leider auch nicht dazu, von der Türschwelle zu verschwinden.
    »Also.« Er blickte über den Flur. »Du bist eine alleinstehende Frau, und das hier ist nicht gerade ein feines Haus, geschweige denn eine feine Wohngegend.«
    Na, jetzt untertrieb er aber mächtig. »Soll ich das als Kritik an meinen Fähigkeiten als Verwalterin auffassen?« Glaubte er etwa, sie so für sich gewinnen zu können?
    »Du bist doch lediglich dafür verantwortlich, den Hausbesitzer zu informieren, wenn ein Mieter zu spät bezahlt oder Reparaturen nötig sind, oder?« Er wartete ihre Antwort gar nicht erst ab. »Lass mich dir meine Nummer geben. Wenn du Probleme hast oder jemand dich belästigen sollte …«
    »
Sie
belästigen mich.«
    Er fixierte ihren Mund. »Wirst du deshalb so rot?«
    Lieber Gott. Sofort fühlte sich ihre Haut noch heißer an. »Also, Mr Stark …«
    »Logan«, korrigierte er sanft. »Sag es. Mir zuliebe. Nur einmal. Dann gehe ich auch.«
    Wollte er sie etwa … verführen?
    Es sah ganz danach aus. Und das Schlimmste war, dass ihm das allein durch seine Ausstrahlung gelang. »Logan«, presste sie hervor. »Ich muss jetzt gehen.«
Bevor ich eine Dummheit begehe, wie zum Beispiel, dich hereinzubitten.
    Oder dich zu küssen.
    Oder dich auf den Boden zu werfen und …
    Er zog eine Visitenkarte aus der Tasche. »Hier ist meine Nummer. Ich meine es ernst. Wenn du Schwierigkeiten hast oder einfach nur vorbeikommen willst, dann ruf mich an, okay?«
    »In Ordnung.«
Nie im Leben.
»Danke.«
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, lachte er auf und trat von der Schwelle. »Bis bald, Sue.«
    Nicht, wenn ich es verhindern kann
. »Auf Wiedersehen, Logan.« Sie schickte sich an, die Tür zu schließen.
    »Na, das war doch gar nicht so schlimm, oder?«
    Sie schlug ihm die Tür vor der Nase zu und ließ sich von innen dagegenfallen.
    Schlimm?
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher