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»Wer lacht, hat noch Reserven«

»Wer lacht, hat noch Reserven«

Titel: »Wer lacht, hat noch Reserven«
Autoren: Stefan Schultz
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mitbestimmungspflichtig ist, bestimme immer noch ich.«
    Leitlinie für den Betriebsrat
     
    »Ein Chef ist ein Mensch, der es versteht, mit den Köpfen anderer zu denken.«
    Management à la Störtebeker
     
    »Nicht die Größe der Karawane ist entscheidend, sondern die Weisheit, mit der sie durch die Wüste geführt wird.«
    Genau! Immer der Fata Morgana folgen.
     
    Angestellter: »Chef, kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Chef: »Ich brauch keine Hilfe. Das ist allein schon schwer genug.«
    Nicht nur Mitarbeiter wissen manchmal nicht weiter, auch ein Chef fühlt sich gerne mal alleingelassen.
     
    »Ich schicke den besten Mann aus meinem Team. Ich komme selbst.«
    Ein guter Chef weiß immer, auf wen er sich verlassen kann.
     
    »Es kann nicht nur Häuptlinge geben.«
    … und wenn die Stammesältesten dann doch mal Bilanzunregelmäßigkeiten in den ewigen Jagdgründen entdecken, dann sagt Winnetou:
    »Für Probleme bin ich nicht zuständig.«

    An diesem Punkt ist der Narzissmus des Chefs bereits so weit fortgeschritten, dass sich die Welt vor seinen Augen zu verformen beginnt. Er denkt nun, er sei nur noch von Trotteln umgeben, von Taugenichtsen und Tagelöhnern – und nur er allein könne noch dafür sorgen, dass die Firma nicht jeden Moment untergeht. Ab hier beginnt der Aufstieg ins Chef-Nirwana, die Loslösung von der nun alsbald viel zu profanen Alltagswelt.
4. Finde Erleuchtung
    »Ihr Platz in der Nahrungskette ist Lichtjahre hinter mir.«
    Intergalaktische Raumvermessung
     
    »Wer kann es schon mit mir an Intelligenz aufnehmen?«
    Mantra der Allwissenheit
     
    Chef: »Sie sind eine komplette Geldverschwendung.«
    Angestellter: »Woran machen Sie das fest?«
    Chef: »Ich sehe es an der Art, wie Sie sitzen und laufen.«
    Vorsicht! Der Chef sieht alles.
     
    »Wenn ich jemandes Schuhe sehe, weiß ich, wie es in seiner Unterhose aussieht.«
    Röntgenblick
     
    »Ich bin Chef, ich muss wissen, wie das geht.«
    Ein Chef beherrscht die Kunst, sich Wissen per Osmose anzueignen, …
     
    »Ich bin Chef, ich muss nicht wissen, wie das geht.«
    … es sei denn, er ist über diesen Punkt bereits hinaus.

5. Transzendiere
    »Sehen Sie das Loch in meiner Hand? Nein? Ich bin auch nicht Jesus.«
    Der Chef will kein Märtyrer sein.
     
    »Wenn Gott keine Zeit hat: Fragen Sie mich.«
    Herzchirurg während einer OP
     
    »Ich bin zwar nicht der liebe Gott, aber ich komme direkt danach.«
    Kosmische Selbstverortung
     
    »Ich bin dein Gott.«
    Apotheose des Manager-Egos
     
    »Ich bin nicht Gott. Gott hat Mitleid.«
    Blasphemie

[Menü]
Das Büro-Ekel – Wie Chef Sie sieht

Das Büro-Ekel
Wie Chef Sie sieht
    Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr Chef Sie nicht kennt? Dass er denkt, Sie seien jemand anders?
    Sie sind nicht allein. Laut einer Umfrage, die das Marktforschungsinstitut Gallup 2010 unter 1920 Angestellten durchgeführt hat, klagen viele Mitarbeiter über mangelnde Kommunikation mit ihrem Vorgesetzten. Nur drei von zehn Beschäftigten haben demnach das Gefühl, dass Interesse an ihnen als Mensch vorhanden ist. Nur jeder siebte gab an, er habe mit seinem Chef schon ein gehaltvolles Gespräch über die eigenen Stärken geführt.
    Wüssten Sie gerne, was Ihr Chef wirklich über Sie denkt? Sie können es herausfinden: mit dem sogenannten Kommunikationsquadrat des Psychologen Friedemann Schulz von Thun. Der stellte fest, dass wir stets auf vier Ebenen kommunizieren. Selbst wenn wir nur einen einzigen Satz sagen, sagen wir vier Dinge. Für Sie bedeutet das:
Ihr Chef teilt Ihnen eine Information mit (Sachebene).
Er zeigt Ihnen, was er über Sie denkt (Beziehungsebene).
Er gibt preis, was er über sich selbst denkt (Selbstoffenbarungsebene).
Und er fordert Sie zu etwas auf (Appellebene).

    Selbst kurze Sätze enthalten schon all diese Botschaften. Ein einfaches Beispiel:
    Sie kommen ins Büro und sehen, dass Ihr Chef arg gestresst ist. Mit verkniffenen Mundwinkeln sitzt er vor dem Bildschirm und scheint zehn Dinge gleichzeitig zu tun. Sie fassen sich ein Herz und bieten ihm Hilfe an: »Kann ich Ihnen was abnehmen?« Ihr Vorgesetzter antwortet nur: »Es reicht schon, wenn Sie mich nicht stören.« Er löst den Blick dabei noch nicht einmal vom Monitor.
    Was lässt sich aus diesem Satz herauslesen?
Sachebene: Der Chef braucht keine Hilfe.
Beziehungsebene: Er traut Ihnen nicht viel zu.
Selbstoffenbarungsebene: Er hält sich für die einzige Person, die das Problem lösen kann.
Appellebene: »Lassen Sie mich
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