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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
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Dirk ihr folgen, aber ein stämmiger Pfleger stellte sich ihm im Eingang in den Weg. Das Krankenhauspersonal versuchte ihn zu überreden, sich doch in den Warteraum zu begeben. Aber Dirk blieb vor den Schwingtüren zum Kreißsaal und marschierte die ganze Zeit über auf und ab. Es kam ihm so vor, als hätte er schon Stunden damit verbracht, in Wirklichkeit waren es aber nur knapp zehn Minuten später, als eine lächelnde Krankenschwester herauskam.
    Bevor sie auch nur den Mund auftun konnte, packte Dirk sie bei den Schultern. "Meine Frau. Ist alles in Ordnung?"
    "Entspannen Sie sich, Mr. Matheson. Ihrer Frau geht es gut. Und auch Ihrer Tochter."
    Dirk schluckte hart. "Tochter?"
    "Ja. Sie sind der Vater einer gesunden, acht Pfund schweren Tochter."
    Als Dirk das erste Mal seine Tochter hielt, war er überwältigt von seinen Gefühlen.
    Es war mehr als eine Stunde nach ihrer Geburt, ehe der Feldwebel von einer Oberschwester ihm schließlich erlaubte, seine Frau zu sehen. Als er den Raum betrat, lag Alissa gegen einen ganzen Haufen Kissen gelehnt mit ihrem Baby an der Brust. Dirk blieb in der offenen Tür stehen und sah zu den beiden herüber.
    Alissa sah mit einem zärtlichen Lächeln auf das Neugeborene herunter. Eine unglaubliche Freude erhellte ihr Gesicht. Alissa war, wie Dirk erkannte, der Inbegriff von Weiblichkeit ...
    zärtlich, liebend, behütend und pflegend.
    Das Baby saugte gierig. Die winzige Hand lag auf der Brust und knetete sie mit den Fingerchen alle paar Sekunden.
    Wie eine Madonna mit Kind, dachte Dirk fasziniert.
    Alissa blickte hoch und sah ihn in der Türöffnung stehen. Ihre Augen leuchteten auf, und sie lächelte selig. "Grüß dich", sagte sie leise.
    "Grüß dich", erwiderte er im gleichen gefühlvollen Tonfall. "Wie geht es dir?"
    "Wunderbar. Wirklich gut." Sie hielt ihm die freie Hand entgegen. "Komm her und lerne deine Tochter kennen."
    Dirk ging auf das Bett zu. Seine Aufmerksamkeit war ganz auf Alissa gerichtet, und er nahm ihre Hand. Er fühlte sich wie befreit, jetzt, wo er Alissa wieder berührte. Sein ganzes Leben lang hatte er nicht so eine große Angst verspürt wie auf der Fahrt zum Krankenhaus.
    Jedes Mal, wenn die Wehen erneut einsetzten und Alissa vor Schmerz aufschrie, hörte sein Herz fast auf zu schlagen. Als sie dann Alissa von ihm weggebracht hatten, überkam ihn ein schreckliches Gefühl, dass er sie nie wieder sehen würde.
    Plötzlich zitterte er am ganzen Körper, und er musste sich auf den Stuhl neben dem Bett setzen. Er lehnte sich vor und küsste Alissa voller Ehrfurcht und Scheu. Seine Lippen fuhren federleicht über ihren Mund. "Ich liebe dich", flüsterte er und sah ihr in die strahlenden Augen.
    "Ich liebe dich auch. Und ich bin ja so glücklich." Sie brachte die Worte nur mühsam hervor, während ihre Augen sich mit Tränen füllten. "Wir haben eine Tochter. Es ist wie ein Wunder."
    Ihre Freude übertrug sich auf Dirk. Er hatte ein Gefühl der Hochstimmung, wie er es zuvor noch nie erfahren hatte ... das Gefühl, dass er ihr ein Kind gegeben hatte. Nun konnte er gar nicht mehr glauben, dass er sich jemals dieses Glück hatte versagen wollen.
    Er lächelte schief. "Ja. Da hast du wohl Recht."
    "Sieh mal, ist sie nicht wunderhübsch?"
    Dirk schaute vorsichtig auf das Neugeborene herunter. Sein Herz pochte. Seine Tochter war so winzig! Er hatte noch nie so kleine Finger gesehen. Ihre Haut war ganz zart. Er räusperte sich. "Ja", stimmte er mit rauer, leiser Stimme zu. "Das ist sie ... wunderhübsch."
    Dann blickte er seine Frau an. "Genauso wie du."
    "O Dirk." Alissa schmiegte ihre Hand an seine Wange und blickte ihn zärtlich an. Ihre Augen verrieten, wie sehr sie ihn liebte. Sie war zu überwältigt, um mehr sagen zu können.
    Erneut küsste er sie, und als er sich wieder zurückzog, lächelte er sie belustigt an. "Ich habe eben deine Familie angerufen. Die waren ganz aus dem Häuschen. Die Freudenschreie deiner Schwester waren ganz sicher bis in den nächsten Ort zu hören."
    "Darauf gehe ich jede Wette ein." Alissa lachte in sich hinein.
    "In ein paar Stunden sind sie alle hier, das soll ich dir bestellen."
    "Gut. Ich kann es kaum erwarten, ihnen unser Baby vorzuführen."
    "Hast du dich schon für einen Namen entschieden?" Sie hatten darüber ausführlich gesprochen. Wenn es ein Junge gewesen wäre, dann hätten sie sich auf Samuel David geeinigt. Aber keiner der Namen, auf die sie gekommen waren, schien Alissa für ein Mädchen der richtige zu sein.
    "Ja, ich
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