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Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
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all dem, was ich dir erzählt habe?"
    "Natürlich. Ich liebe dich", antwortete Alissa einfach. "Und ich liebe das Baby. Du wirst es auch lieben, das wirst du sehen. Bitte, Dirk, versprich mir, dass du bei mir bleibst. Ich brauche dich." Sie nahm seine Hand und legte sie auf ihren flachen Bauch. "Unser Kind braucht dich. Was immer getan werden muss, wir tun es zusammen, Liebling."
    Dirk schloss die Augen und schluckte schwer. Ein Schauer ergriff ihn. Endlich öffnete er die Augen. Dann nickte er. "Gut. Ich kann nichts versprechen, das wirst du verstehen. Aber ...
    ich will es versuchen."
    Alissa strich ihm über das Haar, den Nacken, die Schultern. Dirks warmer Atem liebkoste ihre Haut unter der Bluse und dem Spitzen-BH. Sie atmete seinen Duft ein, der ihr so wunderbar vertraut war.
    "Ich dachte, dich würde meine Geschichte so sehr anekeln, dass du so weit wie möglich von mir wegwolltest", murmelte Dirk.
    "Oh, wirklich?" Ein sanftes Lächeln erhellte ihr Gesicht, und ihre Augen bekamen einen warmen Glanz. Sie trat zurück, ließ die Finger langsam seine Arme hinuntergleiten, bis sie seine Hände ergriff. Dann zog sie Dirk aus dem Sessel. "Komm."
    "Wohin willst du?" fragte er verwirrt.
    "Ins Bett. Ich möchte dir gern zeigen, wie nah ich bei dir sein will."
    Dieser sonnige Nachmittag bewirkte eine große Wandlung ... nicht allein in ihrer Beziehung zueinander, sondern vor allem in Dirk. Als er allmählich die Möglichkeit akzeptierte, dass er seine Dämonen besiegen und ein guter Vater sein konnte, fing er an sich zu lockern und legte seine erhabene Pose des geheimnisvollen und unnahbaren Mannes ab.
    Noch am selben Tag, an dem Dirk die Entscheidung traf, sich als zukünftiger Vater eine Chance zu geben, fand Alissa einen Psychologen mit dem Namen Edward Houghton, der sich auf Fälle der Kindesmisshandlung spezialisiert hatte und darin einen ausgezeichneten Ruf besaß.

Kapitel 12
    Es schneite in Houston nur alle zehn Jahre einmal und fast niemals im März. Aber wie das Glück es nun einmal so wollte, setzten bei Alissa die Wehen ein, als gerade der schlimmste Frühjahrsschneesturms tobte, den die Stadt jemals gesehen hatte.
    Während der letzten zwei Monate ihrer Schwangerschaft war Dirk in ihrer Nähe geblieben. Er hatte seine Geschäftsreisen eingeschränkt, hatte andere an seiner Stelle geschickt, und er hatte das Büro abends früh verlassen. Gewöhnlich war er um vier Uhr nachmittags bereits zu Hause.
    Wegen des Schneesturms hatte Alissa Mrs. Appelton, ihre Haushilfe, gleich nach dem Mittagessen gehen lassen. Knapp eine halbe Stunde später bekam sie die erste Wehe. Da es nur eine kleine war und sie Dirk innerhalb einer Stunde erwartete, war sie nicht allzu besorgt.
    Um fünf Uhr kamen die Wehen alle zehn Minuten, und Dirk war noch immer nicht in Sicht. Mittlerweile war es Alissa egal, wie beschäftigt er war oder welch wichtigen Geschäftsabschluss sie da unterbrechen mochte. Sie wählte seine Nummer.
    Die Konferenz der Geschäftsleiter von Tex-Con lief bereits seit zwei Stunden, als der Anruf in den Sitzungsraum durchgestellt wurde.
    "Es ist Alissa", sagte Henry, und Dirk stockte das Herz vor Schreck, als er den Anruf entgegennahm. Im nächsten Moment landete der Hörer mit einem lauten Knall auf dem Tisch, und Dirk lief in offensichtlicher Panik aus dem Raum.
    Minuten später, als er im Apartment ankam, war er zu Tode erschrocken, seine Frau zusammengekrümmt auf dem Wohnzimmersofa in den Geburtswehen zu finden. Er nahm sie in die Arme und rief nach Mrs. Appleton, damit sie die seit längerem vorbereitete Bereitschaftstasche holte.
    "Sie ... sie ist nicht h-hier", keuchte Alissa.
    "Nicht hier! Wo, zum Teufel, ist sie?"
    "Ich hab sie nach H-hause geschickt wegen des Schn-schneesturms."
    Dirk legte Alissa zurück auf das Sofa und rannte ins Schlafzimmer. Sekunden später war er mit der Tasche zurück und half Alissa auf die Füße.
    Dirk kämpfte gegen den Stoßverkehr an, gegen eisglatte Straßen, gegen Stauungen, die von Idioten verursacht wurden, die nicht wussten, wie man bei Schnee fuhr, und auf deren Konto Dutzende von Blechschäden gingen. Eine gute Stunde brauchte Dirk, um das Krankenhaus zu erreichen. Bis dahin war die Fruchtblase geplatzt, und die Wehen kamen in immer schnellerer Folge. Sie hatten geplant, dass Dirk bei der Entbindung dabei sein würde, aber es blieb keine Zeit für die Vorbereitungen. Es blieb kaum Zeit, Alissa rechtzeitig in den Entbindungsraum zu schaffen.
    In großer Angst wollte
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