Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wer ist der andere, Alissa

Wer ist der andere, Alissa

Titel: Wer ist der andere, Alissa
Autoren: Ginna Gray
Vom Netzwerk:
meldete Dorothy sich plötzlich wieder zu Wort. "Mir ist auch nicht bekannt, dass er sich jemals mit einer Frau getroffen hat, die für Tex-Con arbeitet."
    "Mir würde eine heiße Nacht genügen", sagte Margo in ihrer erotischsten Stimme. "Ach, versucht euch nur einmal vorzustellen, wie sein Körper unter all diesen tadellosen Maßanzügen aussehen muss ... und wie er wohl als Liebhaber ist."
    "Und ob ich mir das vorstellen kann! Mindestens zehnmal am Tag." Dorothy schloss die Augen und tat, als ob sie erschauderte. "Er ist bestimmt umwerfend."
    "Du bist so still, Alissa." Margo warf ihr einen prüfenden Blick zu. "Was hältst du denn eigentlich von Dirk?"
    Vier Augenpaare waren auf Alissa gerichtet. Jetzt nur nicht die Beherrschung verlieren!
    dachte sie sich. "Nun ja ... Ich halte ihn für einen sehr intelligenten Mann ... und einen hervorragenden Chef."
    "Ach, papperlapapp!" warf Jolene verärgert ein.
    Dorothy und Annie rollten die Augen und stöhnten. "Blablabla. Das wissen wir doch alles", sagte Margo ungeduldig. "Aber wie findest du ihn als Mann?" Alissa knetete ihre Serviette auf dem Schoß. "Na ja ... Er ... er scheint sehr nett zu sein."
    "Nett! Meine Süße, Schokoladenkuchen ist nett. Dirk Matheson ist ein Sexualobjekt in höchster Potenz."
    "Margo!" Alissa war entsetzt, während die anderen am Tisch laut lachten. "Wie kannst du nur so etwas sagen?"
    "Wie ich es kann? Es ist wahr, und das weißt du. Erzähl mir nicht, dass du noch nie einen erotischen Gedanken bei diesem Mann gehabt hast." Alissa rutschte unruhig auf ihrem Sitz hin und her. Es hatte keinen Zweck, es zu leugnen. Es war ihr noch nie gelungen, zu lügen, ohne sich etwas anmerken zu lassen, das wussten ihre Freundinnen sehr wohl. Und im Moment war ihr Gesicht knallrot. "Komm schon, Alissa. Spuck's aus. Hat er dich noch nie erregt?"
    "Dorothy!"
    "Er reizt dich, nicht wahr?"
    "Ich weiß wirklich nicht, was ..."
    "Stimmt's?" drängte Jolene.
    "Ich ... ich ..."
    "Ja oder nein? Was gibt's da lange zu überlegen?"
    "Na gut, ich sag's euch. Ja, er reizt mich schon. Sehr sogar. Zufrieden?"
    "Und, warum unternimmst du nichts?"
    "Ihr seid witzig. Als ob das etwas bringen würde!"
    "Warum sollte es nicht?" Margo blickte Alissa abschätzend an. "Wenn irgendjemand in der Firma eine Chance bei Dirk hat, dann bist du es."
    "Ich! Das ist doch lächerlich!"
    "Ach, das kann ich aber nicht finden. Du hast doch Zugang zur Chefetage. Du kommst also leicht ... hm ... vier-, fünfmal am Tag mit ihm in Kontakt. Öfter jedenfalls als irgendeine andere Frau in unserer Firma ... mit Ausnahme seiner Sekretärin. Und Lucy Garrett ist ganz sicher um die sechzig rum."
    "Meine Güte, Margo. Dirk kommt durch mein Zimmer, um mit dem Boss zu verhandeln, nicht um mich zu sehen. Er weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass es mich gibt!"
    "Na klar. Wer's glaubt, wird selig", spottete Dorothy. "Du hast ein Engelsgesicht und eine Bombenfigur. Und du willst mir weismachen, dass ein Mann von Dirks Geschmack für Frauen dich nicht bemerkt haben soll? Erzähl mir doch nicht so was!"
    "Aber es ist wahr! Außerdem bin ich nicht sein Typ." Jolene johlte höhnisch.
    "Quatsch!"
    "Du bist eine sehr attraktive Frau, Alissa. Ein Mann, der das nicht mitbekommt, muss schon blind sein."
    "Danke, Annie. Das ist süß von dir. Aber glaub mir, Mr. Matheson hat noch nicht einmal mitbekommen, dass ich eine Frau bin. Für ihn bin ich nur ein Teil der Büroeinrichtung. Seit fünfzehn Jahren arbeite ich für die Firma, aber ich bezweifle, dass er überhaupt meinen Vornamen kennt."
    Ihr Boss war fast siebzig und hielt sich seinen Mitarbeitern gegenüber konsequent an gewisse Formalitäten. Alissa war für ihn immer Mrs. Kirkpatrick gewesen, und Dirk hatte es stets genauso gehalten ... wenn er sich denn überhaupt die Mühe gab, sie anzusprechen.
    "Weißt du was?" meldete sich Margo wieder zu Wort. "Selbst wenn das tatsächlich so ist, könntest du doch immer noch etwas daran ändern."
    "Margo, bitte, könnten wir nicht einfach das Thema wechseln?"
    "Du bist viel zu reserviert, eben die perfekte Sekretärin. Wenn du doch nur ... Oh, Mamma mia! Ich kann's nicht glauben!"
    "Was? Ist was passiert?" fragte Alissa in einem Anflug von Panik und war sich dabei gar nicht sicher, was ihr auf einmal solche Angst machte. Margo senkte die Stimme zu einem kaum vernehmlichen Murmeln. "Das kannst du wohl sagen." Sie duckte den Kopf und versuchte ihr Gesicht mit der Hand abzuschirmen. "Guckt mal, wer auch hier ist",
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher