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Wer gesund isst, stirbt früher: Tatsachen und Trugschlüsse über unser Essen (German Edition)

Wer gesund isst, stirbt früher: Tatsachen und Trugschlüsse über unser Essen (German Edition)

Titel: Wer gesund isst, stirbt früher: Tatsachen und Trugschlüsse über unser Essen (German Edition)
Autoren: Udo Pollmer
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Nanometer sind. »Nanos« kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie »Zwerg«; ein Nanometer (nm) entspricht einem milliardstel Meter (10 -9 Meter). Dabei gibt’s punktförmige Nanopartikel, Nanokapseln, gestreckte Nanofasern und Nanoröhren sowie flächige dünne Nanoschichten, die in Physik, Chemie, Biologie, Medizin und Technik Anwendung finden. Nanopartikel werden nicht nur technisch hergestellt sondern sind auch in der Natur weitverbreitet, beispielsweise als Bestandteil von Stäuben oder im Ruß von Kerzen. Gleichermaßen sind sie in Dieselabgasen enthalten.
    Gibt es bei uns Lebensmittel mit Nanotechnologie ?
    Ja, es gilt als offenes Geheimnis, dass z. B. Ketchup mit Kieselsäure-Nanopartikeln zur Regulation seiner Fließeigenschaften versetzt wird. Damit geht er leichter aus der Flasche. Oder auch Farbstoffe wie Carotinoide, die dadurch wasserlöslich werden. Ein anderer Farbstoff, Titandioxid (weiß, E 171) wird ebenfalls als Nanopulver angeboten. Da wirkt er allerdings nicht mehr färbend, sondern transparent und bildet hauchdünne schützende Überzüge. Weil Nanotechnologie bei Lebensmitteln aus Sicht der Hersteller weder zulassungs- noch deklarationspflichtig ist, wissen auch unsere Behörden nichts Genaues. Weil die Nanotechnologie jedoch dazu dient, bekannten und zugelassenen Stoffen völlig neue Eigenschaften zu verleihen, handelt es sich streng genommen um Novel Food. Dies sehen unsere Hersteller jedoch anders. Die Geheimniskrämerei ist aber ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch den Unternehmen dabei nicht so ganz wohl ist. Andererseits fehlen bis heute zuverlässige Nachweisverfahren für derartige Zusätze.
    > Wo wird Ultraschall in der Lebensmittelindustrie eingesetzt?
    Sind Produkte mit Nanotechnologie riskant?
    Das hängt wie immer vom Einzelfall ab. Entscheidend ist, dass sich die Eigenschaften der Materialien im Nanobereich grundlegend ändern. Gold reagiert als Edelmetall so gut wie nicht mit anderen Verbindungen. In Nanoform istes hochreaktiv. Titandioxid ist ursprünglich ein zugelassener Lebensmittelfarbstoff (E 171), aber in Nanoform wirkt er antibiotisch. Insofern lassen sich die toxikologischen Eigenschaften von Nanopartikeln nicht vorhersagen. Die Wissenschaft hat bis heute noch nicht einmal brauchbare Testsysteme entwickelt, mit denen sich unerwünschte Folgen abschätzen lassen. Dies ist sicher kein Grund zur Panik, sollte aber Anlass zur Zurückhaltung bei der Anwendung von Nanoteilchen in Lebensmitteln und Kosmetika sein. Unverständlich jedoch ist der Einsatz von Nanotechnologie zur Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln. Damit werden fragwürdige Produkte vollends unberechenbar.
    Quelle: EU.L.E.n-Spiegel – Wissenschaftlicher Informationsdienst des Europäischen Institutes für Lebensmittel- und Ernährungswissenschaften (EU.L.E.) e.V. 2008; H. 2–3
    Was sind Nichtzutaten ?
    Lebensmittelrechtlich sind das Zutaten von Lebensmitteln, die auf dem Etikett nicht deklariert werden müssen. Schon die deutsche Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung Paragraf 5, Absatz 2, hatte diese kreative Auslegung von »Sein oder Nichtsein« zum Ziel. Betroffen sind davon vor allem Zusatzstoffe. Entscheidend ist nicht, ob ein Zusatzstoff einem Lebensmittel zugesetzt wurde oder ob er im Endprodukt noch enthalten ist, sondern ob er aus Sicht des Herstellers in diesem Lebensmittel wichtige Aufgaben erfüllt. Es gelang diese Regelung ins neue EU-Recht hinüberzuretten, sodass sie in der neuen Lebensmittel-Etikettierungsrichtlinie in Artikel 6, Absatz 4, wieder auftaucht.
    Ein paar Beispiele gefällig? Nach dem Mixen haben Emulgatoren im Teig ihre Schuldigkeit getan und müssen, obwohl im Backwerk noch vorhanden, nicht angegeben werden. Typische Nichtzutaten sind auch Enzyme. Nach dem Erhitzen sind sie technologisch nicht mehr wirksam und verschwinden auch nicht aus dem Lebensmittel – aber vom Etikett. Die Liste ließe sich beliebig verlängern… Dieser Kunstgriff macht die Zutatenliste auf dem Etikett deutlich »übersichtlicher« und bedient Hersteller wie Verbraucher gleichermaßen: Dem einen erlaubt er ein sauberes Etikett, der andere kommt beim Einkauf nicht auf dumme Gedanken…
    > Was versteht man unter Maschinabilität ?
    Wie riskant ist Nitrat ?
    Lange haben Experten vor den Gefahren gewarnt, die von nitratreichen Gemüsesorten und nitratgedüngten Salaten ausgehen. Der Grund: Unser Körper nimmt das Nitrat im Verdauungstrakt auf, um es anschließend über die Speicheldrüsen
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