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Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)

Titel: Wer den Tod ruft: Thriller (German Edition)
Autoren: Laura Griffin
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als sie die Besprechung noch einmal Revue passieren ließ.
    Das war ihr erster Mordfall, ihr erstes Täterprofil, und sie hatte es total verpatzt. Ausgeschlossen, dass man sie zur Autopsie morgen früh dazubat. Daran hatte Breck keinen Zweifel gelassen. Eine Weiterarbeit an dem Fall wäre, wenn überhaupt, nur von Brownsville aus möglich. Falls Scarborough den Fall nicht einem erfahreneren Kollegen übertragen würde.
    Elaina zog bei der nächsten roten Ampel ihre Jacke aus. Die Gehwege waren voller Touristen. Frauen in Shorts und Bikinioberteilen flanierten die Straßen auf und ab. Sonnenverbrannte Teenager marschierten mit dem Skimboard unterm Arm nach Hause. Ein Schild warb mit freien Zimmern im Sandhill Inn. Dort hatte Gina Calvert die letzten Tage ihres kurzen Lebens gewohnt.
    Bei Grün bog Elaina nach links in die Causeway Road ein, die zurück aufs Festland führte. Laguna Madre glitzerte in der Abendsonne. In der Bucht konnte sie Katamarane und Mondfische erkennen, die sie voller Wehmut betrachtete. Sie erinnerte sich an ihre letzte Fahrt mit einem Segelboot. Eine Ewigkeit war das her, damals auf dem Michigansee. Obwohl ein eisiger Wind geweht hatte, war sie die ganze Fahrt über gut gelaunt gewesen. Ihr Dad hatte sich nämlich den ganzen Tag für sie frei genommen.
    Ihr Handy läutete.
    »McCord.«
    Kurzes Schweigen. »Haben Sie den Zigarettenstummel eingesammelt?«
    »Mit wem spreche ich?«
    »Hundert Pro haben Sie ihn eingetütet und beschriftet.« Es war eine tiefe Männerstimme mit texanischem Akzent. »Hab ich recht?«
    Elaina fiel der Mann am Colaautomaten wieder ein. Irgendwie war er ihr bekannt vorgekommen. Irgendetwas an ihm hatte ihr Unterbewusstsein den ganzen Nachmittag nicht zur Ruhe kommen lassen.
    »Mit wem spreche ich?«
    »Mit Troy Stockton. Elaina McCord, ich habe Sie in der Marina gesehen. Hat mich stark beeindruckt.«
    »Woher haben Sie diese Nummer?«
    »Ich habe eine Menge Nummern. Stimmt es, dass Sie uns schon verlassen?«
    Elainas Schultern verspannten sich, sie sah in den Rückspiegel.
    »Ich bin enttäuscht«, sagte er. »Nie hätte ich Sie für einen Drückeberger gehalten.«
    Elaina checkte die Wagen hinter ihr: mehrere SUVs , ein Cabrio mit jungen Frauen und irgendein Lieferwagen. »Hören Sie. Entweder Sie sagen mir jetzt, woher Sie diese Nummer haben, oder …«
    Klick.
    Elaina sah auf das Display. In der Anrufliste stand leider bloß »Anrufer unbekannt«. Sie schleuderte ihr Handy auf den Beifahrersitz.
    Stockton. Troy Stockton. Der Name kam ihr bekannt vor, seine Stimme überhaupt nicht.
    Ein Knall.
    Das Lenkrad riss nach rechts aus, und der Wagen machte einige Sätze über zwei Fahrspuren hinweg. Bremsen quietschten, es wurde wild gehupt. Elaina versuchte, das Steuer wieder unter Kontrolle zu bekommen, als ihr Wagen von der Straße abhob.

2
    Cinco Chavez war auf der Suche nach Troy. Und er suchte ihn in der Kaschemme, in der er jedes Wochenende zu finden war. Das Dockhouse war wie immer brechend voll. Cinco arbeitete sich durch das Gewühl neben der Bar und entdeckte Troy im Billardraum, umgeben von lächelnden Frauen und halb betrunkenen Arbeitern von der Bohrinsel, die hofften, hier ein paar schnelle Dollar zu machen.
    »Troy, was geht ab?« Cinco sicherte sich einen Hocker neben drei Blondinen mit tief ausgeschnittenen Tops.
    Troy sah vom Billardtisch hoch. »Nicht viel.« Er versetzte dem Spielball einen Stoß und versenkte zwei Halbe.
    Dem großen Kerl, der an der Wand lehnte, schien das gar nicht zu gefallen.
    Troy kreidete seinen Queue und ging um den Tisch herum für den nächsten Stoß.
    Cinco saß ruhig auf seinem Hocker und hörte seinem knurrenden Magen zu. Breck hatte ihn heute sehr früh angerufen. So war er bisher nur zu einem Morgenkaffee gekommen.
    »Hast du schon was gegessen?«, fragte Cinco.
    Troy sah nicht auf zu ihm. »Nee.« Er versetzte dem Spielball einen Stoß und wartete, bis der letzte Halbe in einem Seitenloch verschwand.
    »Gehen wir Fleisch fassen. Ich erzähl dir von der FBI -Braut.«
    Troy kreidete seinen Queue und blickte weiter auf den Tisch. »Ich habe schon mit Maynard gesprochen.« Er sah zu seinem Gegenspieler, der dabei war, seinen Lohn zu verspielen. »Jetzt ins Eckloch.«
    Der Kerl war sich ziemlich sicher, dass Troy das nicht hinkriegen würde. Schließlich lagen überall Volle als Hindernis herum. Selbstsicher blickte er zu seinem Kumpel auf der anderen Seite.
    Die Herausforderung ließ Troys Augen aufleuchten. Cinco lehnte sich
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