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Wer bist du, suesse Morgenfee

Titel: Wer bist du, suesse Morgenfee
Autoren: Carole Mortimer
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und waren vernarrt in ihre drei Enkelkinder: Paul, zehn Jahre alt, nach seinem Großvater genannt, die siebenjährige Diana und Josh, fünf.
    „Ich bin vorbeigekommen, um einige Papiere abzugeben, die dein Vater noch vor dem Mittagessen durchsehen will", sagte David. „Und sollte ich nicht eher dich fragen, ob du gestern Nacht vergessen hast, dass du ein Zuhause hast?" Er musterte spöttisch ihr Kleid. „Ich bin ziemlich sicher, dass du deinen Eltern in dem Aufzug nicht zur Kirche nachfahren willst."
    „Du hast Recht." Chloe schnitt ein Gesicht.
    Er lachte. „Sieh nicht so besorgt aus. Ich war auch mal jung."
    Ihr Schwager nahm offensichtlich an, dass sie eine wilde Partynacht hinter sich hatte. Und es wäre besser für alle, wenn er das weiter glaubte. „Ich erzähle meinem Vater nichts über dich, wenn du ihm nichts über mich erzählst", erwiderte sie locker. Wegen der unsicheren politischen Position ihres Vaters war der äußere Schein zurzeit sehr wichtig, und das galt auch für seinen Schwiegersohn und seine jüngere Tochter. 
    „Ich sollte wohl besser nach oben gehen und mich umziehen, bevor mich jemand anders sieht."
    David lächelte breit. „Ein bisschen Schlaf würde dir auch nicht schaden."
    Er hat Recht, dachte Chloe einige Minuten später, als sie in ihrem Schlafzimmer in den Toilettentischspiegel blickte. Sie war blass und hatte dunkle Schatten unter den Augen. Es war ja auch eine lange Nacht gewesen. Den größten Teil davon hatte sie schlaflos verbracht. Sie hatte in dem Sessel in Fergus McClouds Schlafzimmer gesessen und sich gefragt, was für ein Mann er wirklich war.
    Sie kannte seinen Hintergrund. Nach der Scheidung seiner Eltern war Fergus mit seiner Mutter in das Schloss seines schottischen Großvaters gezogen. Chloe wusste, dass er Jura studiert hatte, um Anwalt zu werden, aber nicht mehr praktizierte, seit er vor sechs Jahren als Schriftsteller zum Star geworden war. Nur waren das nicht die Dinge, die sie über ihn wissen musste. War er nett und mitfühlend? Ein Mann, der auch dann noch viel von Fairness hielt, wenn es zu seinem Schaden war? Das musste sie wissen, bevor sie Fergus McCloud um das bitten konnte, was sie wirklich von ihm wollte.
    Anstatt Davids Rat anzunehmen und ins Bett zu gehen, aß Chloe mit ihren Eltern, David, Penny und den Kindern zu Mittag.
    Die Lathams kamen normalerweise jeden Sonntag zum Essen.
    Am Nachmittag beantwortete Chloe zusammen mit ihrer Mutter Briefe. Zahlreiche gesellschaftliche Einladungen mussten entweder angenommen oder abgelehnt werden. Wenn möglich, wurden sie angenommen. Ihr Vater plante sein politisches Comeback, und die Kampagne erforderte, dass er bei gesellschaftlichen Veranstaltungen gesehen wurde.
    Zum Glück waren sie an diesem Abend allein und konnten gemütlich im Familienesszimmer essen. Mindestens einmal die Woche hatten sie Gäste, und dann benutzten sie das große Esszimmer.
    Das Dinner war wie immer hervorragend, aber danach spürte Chloe eindeutig den Schlafmangel und entschuldigte sich, während sich ihre Eltern bei Kaffee und Brandy aufhielten.
    „Du bist heute Abend ein bisschen blass." Ihr Vater sah sie besorgt an.
    Er war fünfundfünfzig, ein großer, attraktiver, vornehm aussehender Mann, dessen dunkles Haar nur an den Schläfen ein bisschen ergraut war. Chloe vergötterte ihren Vater förmlich und würde alles für ihn tun. Er war ungeheuer nett und mitfühlend. Immer dachte er zuerst an andere. Tatsächlich hatte er all die Eigenschaften, die Chloe bei Fergus McCloud zu entdecken hoffte! Er war ein weiterer Grund, warum sie früher als sonst in ihr Zimmer ging. Den ganzen Tag hatte sie es aufgeschoben, ihn an  zurufen. Teilweise, weil sie sich davor fürchtete, aber auch, weil er vielleicht noch neugieriger auf sie war, wenn sie den versprochenen Anruf dann schließlich machte.
    Bis sie Fergus ein bisschen besser kannte und abschätzen konnte, wie sie mit ihrer Bitte an ihn herantreten musste, wollte Chloe ihn im Ungewissen lassen, was sie anbelangte. An diesem Morgen hatte sie das zweifellos getan! Wahrscheinlich war es sehr naiv von ihr, doch als sie die Entscheidung getroffen hatte, bei ihm zu bleiben, war ihr wirklich nicht der Gedanke gekommen, dass Fergus glauben würde, sie hätte die Nacht zusammen mit ihm in seinem Bett verbracht. Am Morgen hatte sie ihm dann sofort angesehen, dass er genau das dachte!
    „Ich habe gestern wenig geschlafen", erklärte sie ihrem Vater.
    „Dann ist es das Beste, heute früh
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