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Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady
Autoren: Jessica Bird
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hingen vereinzelt nackte Glühbirnen, die scharfe Schatten auf den Betonboden malten. Der Gang führte zum Dienstboteneingang, den der Botschafter benutzen würde.
    Als er hinter sich ein Klicken hörte, drehte er sich um. Die Gräfin war ihm gefolgt.
    Selbst in dem harten Licht hier wirkte sie atemberaubend schön.
    »Was machen Sie hier?«, wollte er wissen.
    »Wer sind Sie?«
    »Was geht Sie das an?«
    Sie zögerte. »Es ist bloß … Sie haben mich angesehen, als wären wir uns schon einmal begegnet.«
    »Sind wir nicht. Glauben Sie mir.«
    Smith ging weiter.Das Letzte,was die Gräfin brauchte,war ein weiterer Mann, der ihr hinterherschmachtete. Zweifellos gab es jede Menge sehnsüchtige Jünglinge in ihrem Leben. Und wo schon von schmachtenden Liebhabern die Rede ist - wo war eigentlich ihr Mann heute Abend? Sie schien ganz allein zu dieser Galaveranstaltung gekommen zu sein.

    Smith warf einen Blick zurück über die Schulter.
    Die Gräfin befand sich auf dem Weg zurück zur Tür. Sie hielt den Kopf gesenkt, als müsste sie sich dagegen wappnen, den Ballsaal wieder zu betreten.
    Ihre Schritte verlangsamten sich. Dann blieb sie stehen.
    »Stimmt etwas nicht?«, rief er ihr hinterher. Seine Stimme hallte in dem kahlen Gang. Im selben Augenblick bereute er schon seine Frage und murmelte: »Trägt vielleicht jemand das gleiche Kleid wie Sie?«
    Der Kopf der Gräfin fuhr blitzschnell zu ihm herum. Dann richtete sie sich auf und sah ihn kühl an.
    »Mit mir stimmt alles wunderbar.« Ihre Stimme klang gleichmäßig, die Worte gestochen scharf.Vielleicht hatte er sich ihre Verletzlichkeit bloß eingebildet. »Sie hingegen leiden an einem eindeutigen Mangel an Manieren.«
    Smith runzelte die Stirn und dachte, wie genau sie es mit dieser Kritik getroffen hatte. Ein einziger Satz, mit ruhiger, gelassener Stimme ausgesprochen, gab ihm das Gefühl, ein völliger Versager zu sein. Aber vermutlich hatte sie jede Menge Erfahrung, andere zu kritisieren. Vermutlich hatte sie das im Laufe ihres Lebens an ganzen Heerscharen von Bediensteten und Kellnern üben können.
    Nun, er war keiner ihrer üblichen Lakaien. Und sie hatte keinerlei Recht, sich in seine Geschäfte einzumischen. Selbst wenn der vermutliche Mörder des Botschafters tot war, konnte Smith es überhaupt nicht brauchen, dass jemand wie sie sich in seine Pläne mischte. Sie sollte jetzt zurück in den Ballsaal gehen, damit er seine Arbeit erledigen konnte!
    Zeit, es ihr klar und deutlich zu sagen, dachte er.
    Smith schlenderte zur Gräfin hinüber. Als er ihr in die Augen starrte, musste er ihren verlockend süßen Duft ignorieren.

    »Haben Sie vielleicht noch etwas auf dem Herzen?«, fragte sie streng. »Oder wollen Sie mich einfach bloß einschüchtern?«
    Smith erkannte überrascht, dass sie seinem Blick standhielt. Normalerweise wichen Menschen seinen Augen aus, wenn er sie finster ansah. Die Blonde hielt sich recht tapfer.
    Daraufhin schob er das Gesicht dichter vor ihres, weil ihn das reizte.
    »Tut mir leid, falls ich Sie irgendwie ein bisschen beleidigt habe«, sagte er. »Eigentlich wollte ich Sie völlig verärgern.«
    »Und warum, bitte?«
    »Weil Sie mir im Weg sind.«
    »Ja?«
    Die Zeit verstrich, die Ankunft des Botschafters rückte immer näher, und die Hartnäckigkeit dieser Gräfin machte ihm immer mehr zu schaffen.
    Und ihre Nähe. Als er auf sie hinabstarrte, verspürte er einen Drang, der nichts mit dem Zeitdruck zu tun hatte.
    Aber jede Menge mit Lust.
    Falsche Frau, falscher Zeitpunkt, dachte er. Nichts wie weg.
    »Sagen Sie mir eins, Gräfin: Betteln Sie immer so um Aufmerksamkeit?« Seine Stimme klang kalt und verächtlich.
    »Ich bettle um gar nichts«, erwiderte sie sanft.
    »Sie suchen sich den einzigen Mann hier aus, der nicht an Ihnen interessiert ist, und verfolgen ihn. Finden Sie das zurückhaltend?«
    Er sehnte sich danach, die Situation zu beenden, aber etwas hielt ihn fest. Seine starke und unangemessene Reaktion
auf sie machte ihn sehr misstrauisch. Es war, als würde er vor einem Feuer stehen.
    Und er hatte nicht die geringste Absicht, sich zu verbrennen.
    Überrascht sah er nun, wie sich ihre Lippen zu einem leisen Lächeln verzogen. Statt der Reaktion, mit der er gerechnet hatte - eine arrogante Abfuhr -, wurde er leicht kritisch, aber wohlwollend begutachtet.
    Und dann schockierte sie ihn, indem sie die Wahrheit aussprach.
    »Sie«, sagte sie entschieden, »fühlen sich von mir bedroht.«
    Smith war wie benommen, gewann aber
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