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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen
Autoren: Carter Brown
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diesen...«
    »Sheriff«, unterbrach ich ihn.
»Ich weiß, wie nahe Ihnen das mit Ihrer Nichte gegangen ist. Aber wir haben
nicht die geringste Handhabe gegen Fletcher.
    Wenn Sie sich ein bißchen
beruhigt haben, werden Sie es selbst einsehen. Wenn ich ihn jetzt festnehme,
wird ihn sein Rechtsanwalt in einer halben Stunde wieder freibekommen.«
    Langsam begann der Sheriff sich
auf seinem Stuhl zu entspannen. »Na schön«, sagte er schließlich mit
halberstickter Stimme. »Dann möchte ich diejenige Person, die Linda ermordet
hat, und zwar schnellstens. Ich bin noch immer verdammt davon überzeugt, daß es
Fletcher war, wir brauchen es bloß zu beweisen, das allein genügt. Haben Sie
verstanden, Wheeler?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Polnik kann Ihnen erzählen,
was inzwischen geschehen ist«, brummte er. »Ist allerdings kaum der Mühe wert.
Ich gehe jetzt nach Hause. Der Arzt hat meiner Frau ein Beruhigungsmittel
gegeben, aber ich möchte ganz sicher sein, daß es ihr auch gut geht.«
    »Ja, Sir«, sagte ich. »Wußten
Sie, daß Linda die vergangenen fünfzehn Monate in Las Vegas war?«
    »Nein, das wußte ich nicht«,
sagte er. »Sie hatte mir nicht sehr viel erzählt — ich sagte es schon.«
    »Ja, Sir«, antwortete ich. »Ich
sehe Sie dann also morgen?«
    »Sie sehen mich, wenn Sie etwas
Berichtenswertes erfahren haben«, knurrte er. »Überprüfen Sie Fletchers Alibi.
Ich wette, daß es nicht standhalten wird. Nach dem, was Sie sagen, beruht es
auf den Aussagen eines Revolverhelden und eines rothaarigen Flittchens.« Er
schniefte hörbar durch die Nase. »Glauben Sie noch an Märchen, Wheeler?«
    »Nein, aber...«
    Die hinter ihm mit lautem Knall
ins Schloß fallende Tür setzte den Schlußpunkt hinter
das, was ich sagen wollte. Ich blickte Polnik an, der aussah, als sei er nicht
weniger glücklich als ich mich in diesem Augenblick fühlte. »Machen Sie’s nicht
so spannend«, sagte ich. »Erzählen Sie nun schon, was Sie wissen.«
    »Ich weiß gar nichts«, sagte er
ohne Umschweife. »Keine Tathinweise im Haus des Sheriffs, keine Reifenspuren,
gar nichts. Wir haben uns in der Nachbarschaft erkundigt, aber niemand wußte
etwas. Nicht einmal, daß ein Wagen anhielt, hat jemand gehört.«
    »Ist ja prima«, sagte ich.
    Polnik machte ein
entschuldigendes Gesicht. »Sie wissen doch, wie es da draußen aussieht,
Leutnant. Das Haus des Sheriffs liegt etwas abseits von der Straße, und überall
stehen Bäume. Eine Blaskapelle könnte auf seiner Veranda spielen, und niemand
würde es hören! In meiner Wohnung höre ich jeden Schnaufer von dem Kerl
nebenan.«
    »Lavers hatte sich dieses Haus
ausgesucht, weil er Ruhe und Frieden so liebt«, sagte ich. »Ein Witz, was?«
    »Wenn Sie’s sagen, Leunant «, sagte Polnik pflichtergeben.
    Ich überlegte mir, daß ich ihn
nur mit unnötigen Gedanken belastete und kam daher wieder auf sachdienliche
Einzelheiten zu sprechen. »Wie steht es mit der Wohnung des Mädchens?« fragte
ich. »Waren Sie dort?«
    Er nickte. »Klar. Auch dort
fand ich nichts, das wie eine Tatspur aussah. Keine guten Aussichten, nicht
wahr, Leutnant?«
    »Da haben Sie recht —
vorläufig«, sagte ich. »Wir können ebensogut nach
Hause gehen und etwas schlafen.«
    »Etwas Schlaf könnte ich
gebrauchen.« Er warf mir einen neidischen Blick zu. »Ich vermute, Sie haben
sicherlich noch eine Verabredung, nicht wahr, Leutnant?«
    »Nur mit dem Bett«, antwortete
ich.
    »Das meinte ich ja, Leutnant.
Ich wünschte, ich...«
    »Aber das meinte ich nicht«,
sagte ich. »Ich wollte damit sagen, daß ich nach Hause gehe, um zu schlafen — allein.
Und ich... Ach, Quatsch! Weshalb versuchen, mir den Mund fusselig zu reden?«
    »Sie brauchen es gar nicht zu
versuchen, Leutnant«, sagte er. »Jedesmal, wenn ich Sie sehe, haben Sie eine
Puppe im Schlepptau. Blondinen, Brünette — «
    »Halten Sie die Klappe!« sagte
ich. »Hören Sie mir lieber gut zu. Morgen früh gehen Sie als erstes in dieses
Restaurant, das Magnifique . Stellen Sie
fest, ob die Leute dort sich an Fletcher und Johnny Torch erinnern.«
    »Klar, Leutnant.«
    »Ich werde diesen Reporter,
Schäfer heißt er, ausfindig machen und mit ihm reden. Vielleicht weiß er etwas
über Linda Scott und Fletcher, was Nina Booth unbekannt war.«
    »Haben Sie noch einen Wunsch,
Leutnant?«
    »Prüfen Sie, ob Fletcher oder
Johnny Torch im Strafregister stehen oder Polizeiakten haben. Am besten
versuchen Sie es zuerst in Las Vegas.«
    Ich stand auf und blickte auf
den
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