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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen
Autoren: Carter Brown
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was in Las
Vegas geschehen war und was es mit dem Geld auf sich hatte. Sie vermochte
nicht, Schäfer zu trauen. Sie vermutete wohl, daß er sie, um seine Story unter
Dach und Fach zu bringen, in eine Falle locken wollte. Allein das Anhören
seiner Vorschläge bedeutete quasi das Eingeständnis, daß das Geld wirklich vorhanden
war.
    Sie entschloß sich daher, den
Spieß umzukehren. Sie ging zum Telefon und rief mich an. Sie wollte mir
erzählen, was sie eben von Schäfer gehört hatte. Sie ahnte jedoch nicht, daß
sie mir damit gleichzeitig den Namen von Lindas Mörder verraten würde.
    Aber Schäfer wußte das sehr
genau. Er mußte sie auf irgendeine Weise daran hindern — und tat es mit der
nächstbesten Waffe, dem Eispickel.«
    »Das klingt alles sehr
plausibel«, sagte der Sheriff. »Aber haben Sie auch Tatbeweise?«
    »Schäfer begann praktisch von
dem Augenblick der Ermordung Linda Scotts an, gegen uns beide zu hetzen«, sagte
ich. »Er wollte, daß wir Fletcher festnähmen. Er überzeugte sogar seinen
Chefredakteur, daß zwischen Ihnen und Fletcher eine Verbindung bestehen müßte,
weil Sie ihn nicht gleich wegen Mordes verhaften ließen.«
    »Sehr wahr«, gab Lavers zu.
»Aber schließlich hatten Fletcher und Torch auch kein Alibi. Niemand im
Restaurant konnte sich an sie erinnern.«
    »Ich glaube, das kann ich
erklären«, sagte Salter sanft. »Das in Frage stehende
Lokal ist ein Unternehmen des..., ich wollte sagen, gehört Leuten, die ich
vertrete.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
Sie die Angestellten aufgefordert haben, unzutreffende Aussagen zu machen?«
Lavers starrte ihn erstaunt an.
    »Ich hielt es für ratsam, den
Druck ein bißchen zu verstärken, um zu sehen, welche Auswirkung das auf
Fletcher haben würde«, erklärte Salter ruhig. »Unsere
Beziehungen waren nicht gerade sehr freundschaftlicher Natur, wissen Sie.«
    Ich schaltete mich in die
Unterhaltung ein, bevor Lavers explodierte. »Schäfer kam zu mir in die Wohnung,
nachdem ich Fletcher das Alibi verschafft hatte und er freigelassen worden
war«, sagte ich. »Er war vor Wut völlig außer sich. Seine Zeitung würde mich ruinieren,
drohte er, er würde mich ruinieren. Ich würde den Rest meines Lebens als
trauriges Subjekt verbringen —«
    »Das werden Sie ohnehin«,
meckerte Murphy. »Polizeibeamter oder nicht, das spielt bei Ihnen gar keine
Rolle, Wheeler.«
    »Wäre es nicht besser, Sie
beschäftigten sich mit den Leichen, anstatt hier herumzulungern und darauf zu
warten, daß der Sheriff Ihnen etwas zu trinken anbietet?« fragte ich ihn.
    »Dieses Alibi, das Sie Fletcher
besorgten«, sagte Lavers mit sanfter Stimme. »Deswegen wollte ich Sie schon
vorher fragen, Wheeler.«
    »Unter den gegebenen Umständen
— zwei Mädchen ermordet und Fletcher von Ihnen unter Druck gesetzt —, so dachte
ich, würden Fletcher oder Torch früher oder später versuchen, das Geld an sich
zu bringen und abzuhauen. Sobald sie das Geld holen gingen, würde auch der
Mörder — wer es auch sein mochte — ebenfalls zur Stelle sein.
    Es war durchaus möglich, daß
Johnny die beiden Mädchen umgebracht hatte, um das Geld nicht mit ihnen teilen
zu müssen. Nur bei Fletcher war ich davon überzeugt, daß er mit den Morden
nichts zu tun hatte. Er wußte, daß er sich damit lediglich ins eigene Fleisch
geschnitten hätte, ein Risiko, das er nicht auf sich nehmen konnte. Auch, daß
das Syndikat die beiden Mädchen hatte umbringen lassen, war unwahrscheinlich.
Ich wußte zudem aus zuverlässiger Quelle, daß dies nicht der Fall war.« Ich
warf Salter einen Blick zu, den er lächelnd
quittierte.
    »Folglich?« sagte der Sheriff.
    »Folglich versuchte ich, die
Entwicklung bis zu dem Punkt voranzutreiben, an dem Johnny sich nach dem Geld
aufmachen und entweder er selber oder sein dann in Erscheinung tretender
Verfolger sich als Mörder entpuppen würde. Dann verhafteten Sie Fletcher und
vermasselten mir die Tour. Sobald aber Fletcher nicht mehr im Wege stand, gab
es für Johnny keine Eile, das Geld zu holen. Er wußte ja, daß es in seinem
Versteck sicher war. Ich mußte Fletcher also auf irgendeine Weise freibekommen,
damit Johnny Angst bekam, sein Boß könne das Geld holen und damit
verschwinden.«
    Lavers rieb sich ärgerlich die
Nase. »Die Theorie ist prächtig. Wie steht es aber mit den Beweisen?«
    »Die Pistole, die ich Schäfer
aus der Hand schlug, liegt auf dem Tisch neben dem Geld«, sagte ich. »Das Labor
dürfte keine Schwierigkeiten haben, die Geschosse
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