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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen
Autoren: Carter Brown
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»Das
Restaurant? Hatten Sie sich einen Tisch reservieren lassen?«
    »Nein, wir gingen einfach
rein.« Fletcher starrte mich böse an.
    »Und die Freundin, die zu einem
Drink mit heraufkam?« sagte ich. »Nina Booth? Wo wohnt sie?«
    »Ein Stockwerk tiefer,
Appartement zweiunddreißig. Haben Sie sonst noch etwas auf dem Herzen,
Leutnant?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete
ich.
    »Johnny!« Fletcher nickte in
Richtung auf die Tür. »Begleite den Leutnant hinaus.«
    Johnny erhob sich aus seinem
Sessel und ging zur Tür. Ich folgte ihm. Er öffnete sie und wartete, daß ich
hinausginge auf den Gang.
    »Eines noch«, sagte ich, drehte
mich um und blickte Fletcher an. »Wenn nicht Sie das Mädchen ermordeten und auf
der Veranda des Sheriffs zurückließen, dann muß es jemand anderes getan haben.«
    »Sind Sie aber schlau!« sagte
Johnny.
    »Und dieser Jemand muß Sie als
Sündenbock im Auge gehabt haben«, fügte ich hinzu, indem ich Fletcher noch
immer anblickte. »Jedenfalls hat er es so hingekriegt, daß es haarscharf auf
Sie paßt. Ich würde mal nachdenken, wer außer Ihnen und dem Sheriff noch von
der Unterhaltung wußte, die Sie in seinem Büro mit ihm führten. Wem haben Sie
davon erzählt — Leuten wie Johnny zum Beispiel?«
    Ich trat auf den Gang hinaus,
wobei ich es zwischen meinen Schulterblättern zucken spürte. Ich blickte mich
um.
    Johnny Torchs Augen starrten mit unnatürlich geweiteten Pupillen auf mich.
    »Der große Held der
Amateurliga«, sagte er mit heiserer Stimme. »Sie brauchen bloß ein paar Leute
in den Rücken zu schießen, und Ihr Name erscheint in den Zeitungen. Feine
Sache! Aber passen Sie nur auf, daß Sie es nicht eines Tages mit jemandem zu
tun bekommen, der zurückschießt, Polyp!«
    »Johnny«, sagte ich höflich.
»Soll das eine Drohung sein?«
    »Ich drohe niemandem«, sagte
er. »Ich gebe Ihnen nur einen guten Rat, Polyp.«
    »Johnny, du bist ein mieses
Stück. Ein junger Mistkerl, und du wirst dein ganzes Leben lang ein mieses
Stück bleiben. Aber wenn du noch länger so redest wie eben, wirst du nicht mal
die Dreißig erreichen.«
    Er knallte mir die Tür vor der
Nase zu.

ZWEITES KAPITEL
     
    E in Stockwerk tiefer fand ich
die gesuchte Wohnung, drückte auf den Klingelknopf und wartete. Etwa zehn
Sekunden wartete ich ab, dann drückte ich noch einmal auf die Klingel. Die Tür
ging gerade weit genug auf, damit ich die Türkette sehen konnte, die an der Innenseite
vorgelegt war.
    »Wer ist da?« fragte eine
kehlige Stimme.
    »Polizei«, sagte ich. »Leutnant
Wheeler, Büro des Sheriffs. Ich möchte mit Ihnen sprechen.«
    Die Kette klirrte, und dann
ging die Tür ganz auf. »Kommen Sie bitte herein«, sagte sie.
    Ich betrat die Wohnung und
konnte einen ersten Blick auf Nina Booth werfen. Sie war ein großgewachsener
Rotschopf mit großen blauen Augen, die aussahen, als seien sie jenseits der
Möglichkeit, noch durch irgend etwas überrascht zu werden.
    Ihre Figur hatte Mutter Natur
mit verschwenderischer Fülle ausgestattet, jedes Teil bestens proportioniert.
Über ihrem Nachthemd trug sie einen Überwurf, und beide Kleidungsstücke waren
aus Nylon und Spitzen. Der Überwurf war offen, und die Spitzen des Nachthemdes
taten ihr Bestes, nicht allzuviel zu verhüllen.
    Das Meerblau des Nachthemdes
und das warme Rosa erzeugten da, wo sich ihre Brust gegen die unzulängliche
Hülle des Nylons preßte, einen interessanten Kontrast. Ihre Beine waren lang
und rassig. Mein Blick glitt von dem hellen Schimmer unter dem Meeresblau zu
den nackten schlanken Fesseln hinab. Der Bursche war verrückt, der unbedingt
mit ihr ausgehen wollte. Nina Booth war genau das Mädchen, mit dem man zu Hause
blieb.
    »Sie wollten mit mir sprechen?«
fragte sie. »Haben Sie sich jetzt satt gesehen?«
    »Es kommt nicht oft vor, daß
ich so eine große Portion Mädchen an einem Stück sehe«, sagte ich. »Ich habe
lediglich meine Huldigung dargebracht. Ich wollte auf keinen Fall etwas
übersehen. Sie veranstalten nicht zufällig Führungen durch die Attraktionen?«
    »Daß ich mich nicht totlache«,
sagte sie, »aber es ist eine so eklige Todesart! Wenn Sie wirklich Polizist
sind — und Sie benehmen sich ganz so —, was wollen Sie also? Es ist schon spät,
und ich verpasse meinen Schönheitsschlaf.«
    »Wo waren Sie heute nacht?«
fragte ich ohne weitere Umschweife.
    »Was meinen Sie damit?« sagte
sie vorsichtig.
    »Ich möchte wissen, wohin Sie
gingen, was Sie taten und mit wem Sie zusammen waren.«
    Sie
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