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Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)

Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)

Titel: Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
Autoren: Day Leclaire
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die besten Mitarbeiter leisten. Die allerbesten. Und zu denen gehörte sie wohl trotz allem eher nicht …
    Und nun stand er vor ihr und sprach ihre eine solche Anerkennung aus!
    „Jetzt bilde dir aber bloß nichts ein, Angie. Beim Vorstellungsgespräch warst du zwar nicht schlecht, doch es gab Bessere.“
    „Also warum …?“ Plötzlich begriff sie. In der Anfangszeit hatte sie viele Überstunden gemacht und sich sehr angestrengt, um sich und ihm zu beweisen, dass er die richtige Wahl getroffen hatte. Ohne Zweifel hatte er im Voraus richtig eingeschätzt, dass sie sich mit voller Kraft in die Arbeit stürzen würde, dass sie alles geben würde. Und das hatte er ausgenutzt.
    Die Erkenntnis tat weh. „Das ist fies, Lucius, selbst für deine Verhältnisse“, flüsterte sie.
    Offenbar bemerkte er, dass er sie verletzt hatte, denn er erklärte: „Wenn ich dich damals schon so gut gekannt hätte wie jetzt, hätte ich es anders gemacht. Aber ich musste sichergehen, dass wir ein gutes Team werden.“ Ein seltsamer Ausdruck, den sie nicht richtig deuten konnte, trat in seine Augen. „Und das sind wir doch auch, oder Angie?“
    „Bis jetzt schon.“ Sie lächelte widerstrebend. „Aber wenn du so weitermachst, kann ich für nichts garantieren.“
    „Na schön.“ Er lachte. „Du musst zugeben, dass es geklappt hat. Und soll ich dir was verraten? Du hast meine Erwartungen sogar noch übertroffen.“
    „Gern geschehen“, versetzte sie trocken.
    „Dein hoher monatlicher Gehaltsscheck soll dir meinen Dank ausdrücken. Ich lege sogar noch etwas drauf, wenn du dir für unser Dinner mit Moretti was Schickes zum Anziehen kaufst. Ich will, dass du so toll aussiehst, dass er sich mal ausnahmsweise nicht aufs Geschäftliche konzentriert. Verstehst du?“
    „Dafür wurde ich nicht eingestellt.“
    „Doch. Du sollst erledigen, womit ich dich beauftrage. Und jetzt beauftrage ich dich eben damit.“
    Was nun? Sollte sie zugeben, dass sie das nicht konnte? Oder es darauf ankommen lassen, dass er es selbst herausfand? Jedenfalls stand für sie fest, dass sie zu Spitzenleistungen nur im Beruf fähig war – ansonsten hielt sie sich für eher durchschnittlich. Vor allem, was Mann-Frau-Beziehungen anging, traute sie sich wenig zu. Vor allem, seit Ryan sich aus heiterem Himmel mit Britt eingelassen hatte.
    Noch immer hasste sie die Erinnerung an den Moment, in dem sie die beiden in flagranti erwischt hatte. Was hatte er ihr damals gesagt? Dass sie zwar einen messerscharfen Verstand hätte, aber Defizite im häuslichen Bereich? Gemeint hatte er damit wohl in erster Linie Sex. Nun, sie selbst fand, dass Ryan und Britt dafür im Bereich Freundschaft Defizite hatten – und zwar gewaltige.
    Damals hatte sie beschlossen, sich künftig nur noch auf das zu konzentrieren, was sie am besten konnte. Auf ihren Job. Und dann hatte sie sich in den Boss verliebt.
    Sie warf Lucius einen vernichtenden Blick zu. „Ich weiß noch nicht wie, aber diese Demütigung zahle ich dir heim.“
    „Du empfindest ein Dinner mit deinem Chef und einem Kunden als demütigend?“
    „Nein. Aber dass ich dabei die Rolle einer Verführerin spielen soll.“
    „Davon kann gar keine Rede sein“, gab er ärgerlich zurück. „Du sollst ihn nur etwas … ablenken.“
    „Trotzdem fühle ich mich dabei nicht wohl. Ich will das nicht. Du weißt so gut wie ich, dass das nicht zu meiner Stellenbeschreibung gehört.“ Als er sie unterbrechen wollte, hob sie abwehrend die Hand. „Vergiss es! Außerhalb von diesem Büro hast du nicht über mich zu bestimmen. Und damit basta.“
    Unter anderen Umständen hätte sie sein Ausdruck gekränkter Männlichkeit amüsiert. Aber im Augenblick wäre sie am liebsten Ellas Beispiel gefolgt und handgreiflich geworden.
    „Du warst doch früher schon bei Geschäftsessen“, protestierte er.
    „Aber nicht in einer solchen Rolle.“
    „Na schön.“ Er trank sein Glas in einem Schluck leer und atmete tief durch. „Dann komm doch im üblichen Büromöbel-Look, wenn dir das lieber ist.“
    Da hatte sie sich wohl verhört! „Hast du Büromöbel gesagt?“, fragte sie wütend.
    Er ging zu seinem Schreibtisch, drehte einen der beiden Besucherstühle herum und wies auf den Bezug. „Büromöbel“, bestätigte er.
    Es dauerte einen kurzen Moment, bis ihr auffiel, woher sie das gewürfelte schwarz-cremeweiße Muster kannte: von ihrem eigenen Kostüm! Sie spürte, wie sie feuerrot anlief. Oh Gott! In ihrem Bestreben, seriös zu wirken, war
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