Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000

Titel: Weltraumpartisanen 16: Pilgrim 2000
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
Ausrüstung mit .«
    Noch ahnte ich nicht, daß der maestro mit seinem Hinweis uns allen das Leben rettete.
    Im übrigen war die Ausrüstung leicht zu tragen: der eingerollte Anzug wurde ganz einfach im Helm verstaut, und der Helm selbst wurde, um die Hände freizubehalten , auf den Rücken geschnallt.
    Nach meiner Uhr war es 13.07 Uhr Metropolis-Zeit, als wir den Marsch in das Innere des künstlichen Planeten antraten. Wieder bildete ich die Vorhut unserer kleinen Marschkolonne.
    Der Pfad war völlig überwuchert; wir kamen nur langsam vorwärts. Schon nach wenigen Minuten fühlte ich mich buchstäblich in Schweiß getaucht. Zum Glück gab es in diesem Dschungel - im Gegensatz zu vergleichbaren Landschaften auf der Erde - keine Mücken, überhaupt, so fiel mir auf, fehlte es in der uns umgebenden üppigen Vegetation an tierischem Leben. Nicht einmal ein Vogelruf ließ sich vernehmen. Die einsame Ratte, die wir im Schleusenschacht aufgescheucht hatten, schien die große Ausnahme zu sein: der bisher einzige Hinweis darauf, daß auf PILGRIM 2000 über die tropisch überschäumende Vegetation hinaus Leben vorhanden war
    Dann und wann, wenn sich über mir die Baumkronen lichteten, erhaschte ich einen Blick auf die Kabinenbahn. Wie viele Jahre oder gar Jahrzehnte mochten ins Land gegangen sein, seitdem sie das letzte Mal in Betrieb genommen worden war? Die Luftfeuchtigkeit war ungewöhnlich hoch; der Rost hatte sich tief in das Metall eingefressen.
    Was mochte sich hier zugetragen haben - in jenem knappen Jahrhundert, seitdem die PILGRIM 2000 mit rund fünfundzwanzigtausend ebenso kriegsmüden wie zukunftsgläubigen Menschen an Bord die Erde verlassen hatte? Die verwilderten Plantagen ließen darauf schließen, daß sich diese Zivilisation unter fremden Sternen ursprünglich gut entwickelt hatte.
    Von meinen Männern kam kaum mehr als gelegentlich eine lakonische Bemerkung, die Anstrengung des Marsches machte uns allen zu schaffen.
    Einmal blieb ich stehen, um das Wort an LieutenantLevy zu richten.
    »Wie geht's ?«
    »Kaputt, Sir«, erwiderte er, »aber die saubere Luft tut den Augen gut .«
    Mir fiel auf, daß er die dunkle Brille abgesetzt hatte: ein gutes Zeichen.
    Gegen 14.30 Uhr erreichten wir die Straße, und ich ordnete eine kurze Rast an.
    Die Straße war ein doppelspuriges breites Band aus grauem Bitumen; sie hatte dem Dschungel standgehalten. In einiger Entfernung stand ein verlassenes vierrädriges Fahrzeug mit kastenförmigem Aufbau. Lieutenant Xuma überwand seine Erschöpfung und unterzog es einer gründlichen Untersuchung. Kopfschüttelnd kehrte er zurück.
    »Nun ?« fragte ich. »Ein Elektro-Mobil«, erwiderte er, »wie man es gegen Ende des vorigen Jahrhunderts verwendete. Es ist noch tadellos in Ordnung - bis auf den Umstand, daß die Batterien leer sind .«
    Er zeigte mir seine leeren Handflächen. »Im übrigen , Sir, gibt es hier keinen Staub. Schwer zu sagen also, wie lange die Kiste schon so herumsteht.«
    »Und keinerlei Hinweis darauf, weshalb es verlassen wurde?«
    »Nichts, Sir.«
    Als wir weitergingen, warf auch ich einen Blick in das Fahrzeug. Es wirkte auf rührende Art primitiv und altertümlich: eine Antiquität, für die man daheim ein Vermögen hätte ausgeben müssen. Das Mobil war mit vier Gummireifen ausgestattet; die Pneus enthielten kaum noch Luft. Unter dem Fahrersitz entdeckte ich ein mit trockenem Kot gefülltes Rattennest. Entweder war dies der Aufmerksamkeit von Lieutenant Xuma entgangen, oder aber er hatte es nicht der Erwähnung für wert gehalten.
    Im Verlauf der folgenden Viertelstunde kreisten meine Gedanken um diesen Umstand. Ich ahnte, daß ich auf einen wichtigen Hinweis gestoßen war, ohne daß ich vorerst in der Lage war, ihn zu deuten. Ich hörte auf, mich damit zu beschäftigen, als Lieutenant Torrente plötzlich stehenblieb.
    »Haben Sie das gesehen, Sir ?«
    Sein scharfes Indianerauge hatte erspäht, woran ich achtlos vorübergegangen war. Der vergitterte Schacht verbarg sich zwischen mannshohem Farn. Nun erst, als ich herantrat, vernahm ich auch das gedämpfte Fauchen, das ihm entströmte, und den Anhauch eines kühlen Windes.
    Die Bedeutung des Schachtes war unschwer zu erraten: Es war Teil einer offenbar weitverzweigten Luftaufbereitungsanlage. Die Tatsache, daß dieAnlage unverändert in Betrieb war, stand in krassem Gegensatz zu unseren bisherigen Entdeckungen. Die Lunge dieses Raumkörpers war noch immer am Atmen,
    Lieutenant Torrente war bereits damit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher