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Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)

Titel: Weites Land der Sehnsucht: Australien-Roman (German Edition)
Autoren: Nicole Alexander
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Lippenstift bedeckter Strich waren. » Es dauert auch nicht lange, schließlich will ich euch ja nicht eures Abendessens berauben.« Er zwinkerte Sarah zu und beugte sich auf seinem Stuhl vor. » Zunächst einmal: Die hier soll Sarah bekommen.« Er zog eine lange Perlenkette aus der Tasche und drückte sie seiner Enkelin in die Hand. Dann legte er seine sonnengebräunte Hand fest darüber und blickte ihr tief in die dunkelblauen Augen, die ein sicheres Zeichen dafür waren, dass das Mädchen schottischer Abstammung war. » Sie wollte, dass du sie bekommst, liebes Kind. Es waren ihre Lieblingsperlen.«
    » Danke, Großvater.« Sarah strahlte und fuhr mit dem Finger ehrfürchtig über das schimmernde Perlmutt jeder einzelnen Perle.
    » Für solche Geschenke ist sie eigentlich noch ein bisschen zu jung, Angus«, warf Sue ein.
    Angus blickte sie nur finster an, bis sie sich schließlich wortlos zum Herd umdrehte.
    » Und ihre Wohnung in Centennial Park in Sydney gehört auch dir, Sarah.«
    » Nun, das würde ich nie tun«, murmelte Sue.
    Sarah stockte der Atem. » Aber Großvater…«
    » Sie ist zurzeit vermietet, und die Mieteinnahmen werden nach Abzug der Haus- und Verwaltungskosten auf einem Konto auf deinen Namen festgelegt. Du kannst jedoch an das Geld erst ran, wenn du zwanzig bist. Einverstanden?«
    Sarah nickte. Großartiger Schmuck und jetzt auch noch eine eigene Wohnung. Himmel, sie konnte es kaum glauben.
    » Das ist sehr großzügig, Dad«, sagte Ronald langsam.
    Angus unterdrückte ein Husten. » Nun, ich hatte es schon lange vor. Die übrigen Sachen von Angie werde ich noch ein bisschen behalten. Ich möchte nicht zu früh zu viel weggeben.«
    » Es ist jetzt schon drei Jahre her«, erinnerte Sue ihn.
    Statt einer Antwort starrte Angus sie erneut so lange an, bis sie sich wieder zum Herd umdrehte.
    » Das verstehen wir, Dad«, sagte Ronald leise.
    » Ja, nun.« Angus räusperte sich und trank noch einen Schluck Wein. » Und jetzt zu dir, Cameron, mein Junge. Was sind deine Pläne?«
    » Meine Pläne? Ja, äh…«
    » Jeder hat doch Pläne«, unterbrach sein Großvater ihn ungeduldig. » Du bist mit der Schule fertig. Was willst du jetzt machen? Landwirtschaftsschule, ein Jahr Verwaltungslehrgang in der Stadt oder zwei Jahre in einem großen Unternehmen hier in der Gegend?«
    » Eigentlich würde ich am liebsten hier bleiben«, sagte Cameron rasch. Erst letzte Woche hatte er gehört, wie sein Vater am Telefon über die Vor- und Nachteile verschiedener Landwirtschaftsschulen geredet hatte, und etwas Schlimmeres konnte er sich nicht vorstellen. An keinem dieser Orte würde man ihm etwas beibringen, was er nicht auch hier in Wangallon lernen konnte.
    » Natürlich, Liebling, das ist klar.« Lächelnd legte Sue ihrem Sohn die Hand auf die Schulter.
    » Ein bisschen Erfahrung würde dir nicht schaden«, warf Ronald ein.
    » Da bin ich völlig anderer Meinung«, erklärte Sue. » Das ist absolut nicht nötig, Ronald.«
    » Tu mir den Gefallen und spar dir dein Gezanke, bis ich wieder weg bin, Sue, ja?« Angus stand auf und schaute seinen Enkel an. Cameron war genauso groß wie er, allerdings wahrscheinlich nicht so intelligent, dachte er. » Wangallon und West Wangallon werden dir eines Tages gehören, Junge. Es hat unsere Familie gewaltige Anstrengungen gekostet, es bis in die vierte Generation zu erhalten, deshalb…«, er machte eine dramatische Pause, bis man nur noch das Brutzeln der tiefgefrorenen Erbsen hörte, » …piss es nicht einfach gegen die Wand.«
    Cameron straffte die Schultern und blickte seinen Großvater direkt an. » Das werde ich nicht, Großvater.« Er ahnte zwar, was für eine gewaltige Verantwortung auf ihn zukam, aber er war ja nur der dritte in der Reihenfolge, denn wenn seinem Großvater etwas passierte, würde erst einmal sein Vater den weitläufigen Besitz leiten.
    » Es ist eine sehr große Verantwortung. Mein Vater Hamish hatte es schwer, sehr schwer, vergiss das nicht, und ich muss sicher sein, dass du der Aufgabe gewachsen bist. Also sag mir Bescheid, wenn du noch zusätzliche Erfahrungen sammeln willst.«
    » Ja, mache ich. Danke.« Sie schüttelten sich die Hand.
    Angus legte dem Jungen die Hand auf die Schulter; der Junge schaute ihn aus seinen hellblauen Augen an. » Ich schlage vor, du belegst einen Kurs in Buchführung. Nächstes Jahr schicke ich dich für sechs Wochen zu einem Freund nach Sydney, der eine Steuerberatungskanzlei hat.«
    » Okay«, antwortete Cameron, schon
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