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Weißglut

Weißglut

Titel: Weißglut
Autoren: Sandra Brown
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ordentlich den Kopf gewaschen, weil ich so unhöflich zu dir war.«
    »Sie muss gestern entsetzliche Ängste ausgestanden haben, nachdem du niedergeschlagen wurdest. Kein Wunder, dass sie hier anrief und sich in Mr. Nielsons Auftrag nach dir erkundigen wollte.«
    »Ich habe eben auf der Herfahrt mit ihr telefoniert. Und ihr erzählt, was heute alles passiert ist. Über zwei Jahrzehnte waren wir damit beschäftigt, die Hoyles zu Fall zu bringen. Sie ist unglaublich erleichtert, dass alles vorbei ist. Und noch erleichterter, dass mir nichts passiert ist. Sie hatte immer befürchtet, dass Chris oder Huff entdecken könnten, wer ich wirklich war, und dass ich wie Gene Iverson verschwinden oder bei einem Unfall sterben könnte wie mein Vater.«
    »Wer ist eigentlich Mr. Merchant?«
    »Der starb vor einigen Jahren. Er war ein guter Mann. Ein kinderloser Witwer. Er war verrückt nach meiner Mutter und liebte mich wie seinen eigenen Sohn. Ich hatte das Glück, zwei gute Väter zu haben.«
    Sie stand auf und begann den Tisch abzuräumen. »Ja, das hattest du. Ich hatte nicht einen. « Sie stellte das Geschirr in ihrer Hand auf der Küchentheke ab und kehrte zum Tisch zurück, um noch mehr zu holen.
    Beck hielt sie an der Taille fest und zog sie zwischen seine Schenkel. »Sobald ich hier fertig bin und offiziell gekündigt habe, werde ich wegziehen und woanders meine Beratungsfirma aufziehen.«
    »Weißt du schon, wo?«
    »Ich hatte gehofft, dass du mir was vorschlagen könntest.« Er blickte ihr vielsagend in die Augen.
    »Ich kenne da tatsächlich eine bezaubernde Stadt«, sagte sie. »Mit tollen Parks. Genialem Essen. Das Wetter schlägt ab und zu Kapriolen, aber Frito stört sich doch nicht an etwas Nebel, oder?«
    »Ich glaube, er würde ihn lieben. Ich würde es jedenfalls. Solange ich ab und zu hierherkommen und ein, zwei Schalen Gumbo essen kenn.«
    »Soll ich dir was verraten? Ich lasse es mir tiefgefroren schicken.«
    »Nein!«
    »Ja.« Sie fuhr mit den Fingern durch sein Haar, aber im nächsten Moment erlosch ihr liebevolles Lächeln. »Wir kennen uns erst seit zwei Wochen, Beck. Und es waren zwei ziemlich turbulente Wochen.«
    »Das ist noch untertrieben.«
    »Ja. Ist es nicht zu früh, um darauf eine Zukunft aufbauen zu wollen?«
    »Möglich«, sagte er.
    »Vielleicht wäre es nur fair uns selbst gegenüber, wenn wir uns Zeit ließen und erst ausprobierten, wie es mit uns läuft, bevor wir eine feste Bindung eingehen.«
    »Ich glaube auch.«
    »Wie lange brauchst du dazu?«
    Sie sah auf die Uhr. »Vielleicht bis Viertel vor?«
    Er lächelte und lachte dann leise. »Ich brauche bei weitem nicht so lang.« Ihre Taille umfassend, vergrub er sein Gesicht zwischen ihren Brüsten und seufzte schwer. »Die Hoyles zu Fall zu bringen war mein einziges Ziel und hat alles andere ausgeblendet. Seit dem Tod meines Dads habe ich alle meine Entscheidungen danach ausgerichtet, ob sie diesem Zweck dienen würden. Aber jetzt ist alles vorbei, und … ich bin so unendlich müde, Sayre.«
    »Ich bin es auch müde, immer wütend zu sein. Dass Huff gebrochen wurde, bereitet mir keine Triumphgefühle. Ich bin froh, dass er endlich für seine Verbrechen einstehen muss, aber im Grunde ist er eine tragische Gestalt. All das lässt einen nicht gerade jubeln, meinst du nicht auch?«
    »Nein, jubeln bestimmt nicht. Vielleicht Frieden finden.«
    »Vielleicht.«
    Er breitete die Hand über ihren Bauch und massierte ihn sanft. »Von allem, was er getan hat, fand ich das, was er dir angetan hat, das Schlimmste.«
    Sie legte ihre Hand auf seine und ließ ihn innehalten. »Ich bin eine Hoyle, Beck. Wir sagen nicht immer die Wahrheit, und wir können grausam manipulativ sein.«
    Er hob den Kopf und sah zu ihr auf.
    »Ich habe Huff angelogen. Zugegeben, es war ein billiger Schuss, aber ich war so wütend und wollte ihn mitten ins Herz treffen.« Sie senkte die Stimme und hauchte: »Dr. Caroe hat keine irreparablen Schäden angerichtet.«
    Sein Blick senkte sich auf ihren Nabel und zuckte dann wieder hoch. »Du kannst noch Kinder bekommen?«
    »Es gibt keinen physischen Grund, der dagegen spräche. Und ich spiele mit dem Gedanken … dies Huff zu verraten.«
    Er stand langsam auf und zog sie an seine Brust. »Das unterscheidet dich von ihnen, Sayre. Sie kannten keine Gnade. Du schon. Ich habe das in dir gesehen und dich von der ersten Sekunde an dafür geliebt.«
    »Nein, Beck«, sagte sie und legte die Wange an seine Brust. »Das habe ich in dir
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