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Weißer Teufel

Weißer Teufel

Titel: Weißer Teufel
Autoren: Justin Evans
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ergehen lassen. Und damit ginge das Gefühl einher, dass alle außer ihm selbst jemanden hatten, zu dem sie nach Hause kommen konnten. Und da war Persephone. Sie und den Rest der Besetzung aus der Nähe anzusehen wäre, als würde man ihm ein Messer ins Herz bohren. Das fehlende Gesicht … nun, es war das beste, einer Begegnung aus dem Weg zu gehen. Er zündete sich eine Zigarette an, umrundete das Gebäude und ging den Hügel hinunter.
    »Sir«, piepste eine Stimme hinter ihm.
    Die Stimme gehörte zu einem Shell mit Strohhut. Er blinzelte im grellen Schein der Straßenlaterne zu Fawkes auf.
    »Hallo.«
    »Sie sind Mr. Fawkes.«
    »Der bin ich.«
    »Unterrichten Sie immer noch an dieser Schule?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    Ja, warum nicht?, fragte sich Fawkes. Weil ich gefeuert wurde. Weil ich ein Trinker war. Weil ich das Unerklärliche bekämpft habe, obwohl mich niemand darum gebeten hat. Weil ich wertvolle Dinge verloren habe, die mir nicht gehörten.
    »Weil sich mir eine andere Möglichkeit geboten hat«, antwortete er trocken.
    »Sir?«
    »Vergiss es. Verschwinde.«
    Fawkes vergrub die Hände in den Taschen und setzte seinen Weg fort, dann schalt er sich: Hast du dir nicht geschworen, es besser zu machen? Er blieb stehen und drehte sich um, aber der Junge war verschwunden.
    Das nur allzu vertraute Gefühl der Panik machte sich breit. Wohin war der Junge gegangen? Mit wem –  womit – hatte Fawkes gesprochen? Er schaute sich verwirrt um. Dann hörte er ein Kichern. Er drehte sich wieder um und sah, dass sich ein Freund, auch in weißem Hemd mit schwarzer Krawatte und blauem Jackett und mit heller Haut und langen weißen Fingern, zu dem Jungen gesellt hatte und dass sie ihn beobachteten. Die beiden betrachteten ihn mit unverhohlener Schadenfreude, tuschelten und kicherten wieder. Vermutlich hatte er das verdient. Sie kehrten ihm den Rücken zu und machten sich davon. Fawkes fiel auf, dass sich die beiden Jungs an den Händen hielten. Überrascht sah er ihnen nach: Sie hatten die Finger ineinander verschränkt, und der eine hüpfte sogar. Es war ein erfreulich unschuldiger Anblick in diesem zynischen, rüpelhaften Umfeld. Eine junge Freundschaft, entstanden in Harrow, eine gute Sache, sagte er sich. Trotzdem verspürte Fawkes die bekannte Angst. Er sah ihnen nach, bis ihre Strohhüte mit der Dunkelheit verschmolzen.

Danksagung
    Ich hatte das Glück, die Harrow-Schule ein Jahr lang besuchen zu dürfen. Es war eine bereichernde Zeit, in der ich viel gelernt habe und für die ich immer dankbar sein werde. Leider waren Andrew Taylors Erfahrungen in dieser Schule und unter Umständen, die meinen ganz ähnlich waren, weniger glücklich. Widerstrebend befand ich es für notwendig, Mr. Taylors Zeit in Harrow – nicht meine – akkurat zu schildern. Ohne die Unterstützung meiner Mutter, Martha Evans, wäre dieses Buch nie geschrieben worden. Sie übertraf meine kühnsten Hoffnungen, indem sie mir Einblicke in die Literatur- und Medizingeschichte bot und mir unermüdlich und fröhlich zur Seite stand. Sie vermittelte ihre Kenntnisse bereitwillig und machte die Unterweisungen zu einem großen Spaß für mich.
    Mein Dank gilt Dr. Eric Leibert und Dr. Rany Condos vom NYU Langone Medical Center für ihre Großzügigkeit, Geduld und Intelligenz, mit der sie meine vielen Fragen über Tuberkulose und deren Behandlung beantworteten.
    Mein Agent Simon Lipskar und die Lektorin Sally Kim haben hart gearbeitet, um dieses Buch auf den Markt zu bringen. Ein Autor kann sich kein engagierteres Team wünschen.
    Für ihre Freundlichkeit stehe ich tief in der Schuld von Jonathan Smith, der Familie Witteveen/Quirijns, Judith Lee und Rob Munk.
    Zu den Quellen für dieses Buch gehören: Byron: Child of Passion, Fool of Fame von Benita Eisler; A History of Harrow School von Christopher Tyerman; und Joseph Severns Berichte über den Tod seines Freundes John Keat.
    Meine Frau und meine Kinder ertrugen meinen Koffeinmissbrauch und viele im Haus verbrachte Sonnentage – ohne ihre Geduld hätte ich den Roman nicht schreiben können. Mein tiefster Dank gebührt für immer ihnen.

Informationen zum Buch
    Von seinem Vater wird Andrew auf ein englisches Internat geschickt, weil er zu Hause in den USA in Drogenprobleme verstrickt war. Aber der Ärger beginnt für ihn erst richtig, kaum dass er die Harrow School betreten hat. Er beobachtet, wie ein Schüler auf seltsame Weise stirbt, und wird sofort verdächtigt, mit diesem Tod etwas zu tun
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