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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition)
Autoren: Michaela Hanauer
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Sparkonto haben. Als Start ins Leben haben die Eltern vermutlich ihren Söhnen die Ausbildung und den Töchtern die Hochzeit gezahlt«, glaubt Isabelle.
    »Wie ätzend, heiraten als einzige Berufschance für Frauen«, finde ich. »Ich lebe lieber heute und zahle meine Hochzeit selbst.«
    »Und wer ist der Glückliche?«, fragt Liane scheinheilig.
    »Bei dem überreichen Angebot derzeit kann ich mich beim besten Willen nicht auf einen festlegen!«, erkläre ich hoheitsvoll und schnappe mir ihr Käseblatt und blättere darin herum. Eigentlich um Liane irgendeine Starwahl unter die Nase zu halten, doch statt auf einem berühmten Sänger oder Schauspieler bleibt mein Blick auf etwas anderem haften.
    Meer, Dünen, Brandung, Klippen, Strand …
    Ich bin wie hypnotisiert. Wo ist das?
    Auf dem Foto ist ein Brautpaar zu sehen? Wer? Ach – die Mutter und der Stiefvater von irgendwelchen deutschen Kinderstars – völlig egal, aber die heiraten an einem Strand und der sieht nicht nach Amiland oder sonst wie weit weg aus. Warum ist uns das nicht früher eingefallen? Bei uns gibt es ebenfalls Strände – Nordsee, Ostsee – Festland oder Inseln wie Sylt und Rügen.
    Das ist es!!!
    Eine Strandhochzeit um die Ecke. Günstiger, näher und elternfreundlicher. Für diese Spitzenidee brauche ich keine Weddingplanerin oder ein Hochglanzmagazin, sondern nur ein bisschen Regenbogenpresse. Um ehrlich zu sein, finden sich in dem Heiratsblättchen unter
    111 perfekte Orte zum Heiraten
    ebenfalls ein paar brauchbare Infos über Strandhochzeiten. Aber das ist wie mit dem Wald, den man vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Dieses Magazin löst bei mir die totale Reizüberflutung aus. Ich könnte nicht mehr sagen, welches Kleid schön aussieht, wenn ichDutzende nebeneinandergequetscht sehe. Genauso wenig springt mich eine bestimmte Location an, wenn sie sich neben 110 anderen präsentiert.
    Ich werde Madame Sandrine fragen, die kennt möglicherweise ein paar Adressen nicht nur von Fotos und kurzen Werbebeschreibungen.
    Angespannt trete ich von einem Fuß auf den anderen. Vielleicht hätte ich doch lieber vorher mit meiner Schwester skypen und sie nach ihrer Meinung fragen sollen. Doch wenn meine Idee nicht funktioniert, hätte ich ihr falsche Hoffnungen gemacht und das will ich nicht. Deshalb stehe ich vor der Milchglastür und überlege fieberhaft, ob ich reingehen soll. Was soll’s, mehr als eine höfliche Absage für meinen Einfall riskiere ich nicht. Meine Schwester ist schließlich Madames Kundin. Allerdings muss ich gestehen, dass mich die nicht laut ausgesprochenen Gedanken nervöser machen als offenes Hohngelächter, bei dem ich wenigstens wüsste, woran ich bin. Ich will nicht dastehen wie die doofe kleine Schwester, die zufällig in ihrer Mädchenzeitschrift etwas entdeckt hat und das jetzt total naiv für die Lösung hält.
    Aber wenn ich nicht nachfrage, erfahre ich es nie!
    »Hallo, nur hereinspaziert! Bist du nicht die Schwester von unserer Bahamasbraut?«
    Nicht Madame, sondern Endres läuft mir diesmal als Erstes über den Weg. Fein, vor ihm habe ich viel weniger Hemmungen.
    »Deswegen bin ich hier. Die Bahamas sind vielleicht doch eine Nummer zu groß …«
    Ich berichte ihm von meiner Alternative und zeige ihm meine Notizen. Ein paar Sachen habe ich nämlich noch herausgefunden. Zum Beispiel hat nur Sylt einen eigenen Flughafen, alle anderen Ziele erreicht man bloß mit Bahn, Auto oder Fähre. Demzufolge hat Sylt im Sommer einen hohen Promifaktor. Ein Blick in die Fotogalerien und ich habe verstanden, wieso. Niedliche Häuser mit Reetdächern, süße gestreifte Strandkörbe, ein Leuchtturm, in dem man sich sogar trauen lassen kann. Tauchen kann man in der Nordsee natürlich auch und Wattwandern und, und, und – tja – einziger Nachteil ist das Wetter! Das kann in die Hose gehen, in die Windhose oder gleich komplett ins Wasser fallen. In dieser Hinsicht sind die Bahamas zuverlässiger. Wir werden sehen, ob meine Schwester damit leben kann.
    »Sandrine, Sandrine! Das müssen Sie sich ansehen!«, ruft Endres.
    Verwirrt blicke ich zu ihm hoch. Er ist ganz aufgekratzt. Lacht er doch über mich, weil ich ihm olle Kamellen erzähle? Wie gemein, dann noch Madame herzuzitieren, damit sie mir gemeinsam ihre Überlegenheit unter die Nase reiben können. Ich wollte ja gar nicht ihren Job übernehmen!
    Grrr!
    Madame Sandrine beugt sich über meine Aufzeichnungen, nickt und lächelt.
    »Das war nur ein Vorschlag«, setze ich
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