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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition)
Autoren: Michaela Hanauer
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absinken lassen und nach einem Gegenstand greifen. Normalerweise benutzt der Tauchlehrer für diese Übung kleine Gummibälle, doch Joachim überredete ihn, einen anderen Gegenstand dort zu platzieren. Meine Schwester tauchte also wieder auf – mit einer Muschel in derHand. Oben angekommen fragte Joachim sie scheinbar beiläufig, ob eine Perle in ihrer Muschel sei. Meli wollte schon abwinken, doch etwas in seinem Blick riet ihr, die Muschel zu öffnen. Und tatsächlich – in der Muschel war der schönste Ring, den die Welt je gesehen hat, Weißgold und statt eines Steins ist in der Mitte eine Perle eingefasst.
    Meiner Schwester verschlug es endgültig die Sprache. Als Joachim sie in den Arm nahm und ihr ins Ohr flüsterte, ob sie ihn heiraten wolle, konnte sie nur noch heftig nicken und heulen.
    Endres seufzt. »Einen schöneren Antrag habe ich noch nie gehört!«
    Vielleicht sagt er das jeder Braut, aber es klingt überzeugend. Madame Sandrine nickt. »Jetzt verstehen wir gut, warum Sie sisch eine Strandhochzeit ausgesucht haben. Fantasievoll, romantisch, gewürzt mit ein bisschen Humor?«
    »Ja, genau!« Meli nickt begeistert.
    »Bis Ende der Woche mache isch Vorschläge und dann arbeiten wir Stück für Stück weiter, bis daraus Ihre persönlische Traumhochzeit geworden ist«, schlägt Madame vor.
    Erleichtert atmet Meli auf, bis ihr das nächste Hindernis einfällt. »Aber ich bin meistens schwer zu erreichen und ab nächster Woche noch dazu auf Langstrecke gebucht …«
    »Unser Vorschlag wartet selbstverständlisch geduldig per E-Mail auf Sie. Doch in Ihrer Situation würdesisch vielleischt die Mitarbeit einer Person anbieten, die Sie gut kennt und der Sie vertrauen. Sie könnte einige Vorentscheidungen für Sie treffen.«
    »Mal überlegen«, murmelt Meli. »Joachim ist genauso viel unterwegs wie ich, wer meine Trauzeugin wird, weiß ich noch nicht, Mama bockt, Papa blockt – Ju-ulchen.«
    Drei Augenpaare nehmen mich ins Visier.
    Julchen, es gibt niemanden, der das zu mir sagt, außer Meli. Eigentlich mag ich diesen Namen nicht, weil er mich so klein macht. Dennoch schafft es meine Schwester fast immer, mich damit zu erweichen, weil er mich daran erinnert, als ich noch »die Kleine« war und meine Schwester »die Große«. Für sie war ich kein lästiges Anhängsel wie meine Freundinnen es über ihre großen Geschwister erzählen. Sie hat mich überallhin mitgeschleppt: ins Eiscafé, zum Shoppen, auf Partys. Trotz des Altersunterschieds war sie immer wie eine Freundin, wir haben ein ganz besonderes Verhältnis, ich kenne Melis Geschmack und das weiß sie …
    Auf einen Schlag wird mir bewusst, was hier läuft. Wie eine Spinne hat meine Schwester mich in die Falle gelockt und jetzt hänge ich am klebrigen Faden. Von wegen, sie will bloß meine Meinung über die Weddingplanerin!
    »Das hast du dir ja wieder fein ausgedacht!«, brumme ich. »Du schwebst über den rosaroten Wolken und ich habe deinen Stress an der Backe!«
    »Ich brauche deine Hilfe«, bettelt Meli. »Du bist dieEinzige, der ich nicht erst groß erklären muss, was mir gefällt. Nicht einmal Joachim würde ich in Stilfragen so vertrauen wie dir!«
    »Schleimerin!«
    »Schuldig! Aber ehrlich gemeint. Und verzweifelt.«
    »Na gut, meinetwegen, aber du hackst nicht auf mir herum, wenn was schiefgeht!«
    »Dafür sorgen wir«, wirft Madame Sandrine ein.
    Während unserer kleinen Debatte haben Endres und sie sich dezent im Hintergrund gehalten. Jetzt zwinkert er mir ermunternd zu. Madame selbst ist nicht anzumerken, was sie von der Entwicklung hält. Nimmt sie mich überhaupt für voll? Oder ist sie froh, eine »Bevollmächtigte« zu haben, egal, wer das ist? In ihrem Pokerface kann ich das nicht ablesen, aber es wird mir ein Fest, das in den nächsten Wochen und Monaten zu knacken. Mir ist bewusst, dass meine liebe Schwester mir eine Menge Arbeit aufgehalst hat. Sie glaubt zwar sicher, mich geschickt überrumpelt zu haben, doch ich hätte mich gedrückt, wenn es mich nicht ein wenig reizen würde. Besonders diese undurchsichtige Tante S.

»Du hast dich eiskalt über den Tisch ziehen lassen!«, behauptet meine Freundin Liane.
    »Ja und? Klebst du nicht an jedem Bericht über Promihochzeiten und schmilzt dahin? Jetzt haben wir die Chance, hautnah dabei zu sein, das ist doch viel besser!«
    »Bloß, weil ich gerne auf Robbie Williams’ Hochzeit getanzt hätte, wollte ich nicht unbedingt selbst die Tonnen von Rosen anschleppen«, meint
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