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Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Weddingplanerin mit Herz (German Edition)

Titel: Weddingplanerin mit Herz (German Edition)
Autoren: Michaela Hanauer
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Sie denn?«, frage ich.
    »Unser Honorar macht nur etwa zehn bis fünfzehn Prozent der Gesamtkosten aus, aber die sind bei einer Auslandshochzeit per se höher als bei einer Feier vor Ort. Isch rate allen Paaren, als Erstes den finanziellen Rahmen abzustecken.«
    Klingt klug und vernünftig – und ist überhaupt nicht das, was meine Schwester hören will! Sie will im blauen Himmel schwelgen und über wogende Wellen nachdenken. Das bemerkt auch Endres und schaltet sich in das Gespräch ein.
    »Mensch, Mädels, eine Hochzeit am Strand! Das wird ein Traum! Alles in luftigem Weiß und Türkis, mit ein paar Sonnenakzenten! Cocktails serviert in Kokosnüssen, leichte Fischgerichte vom Lavasteingrill …«
    »Au ja, und Orchideen und Muscheln und Palmenblätter …« Meine Schwester ist sofort Feuer und Flamme.
    Madame Sandrine lächelt milde, als ob sie es gewohnt wäre, dass Endres’ Visionen mehr Begeisterungsstürme erzielen als ihre Eckdaten. Sie wendet sich an mich. »Wie viele Gäste sollen eingeladen werden?«
    Ich zucke mit den Schultern. Hält sie mich etwa für den künftigen Ehemann, der für die Sachfragen zuständig ist?
    »Fünfzig, hundert? Ich habe keine Ahnung. Das ist die Hochzeit meiner Schwester, nicht meine!«
    Ihr Lächeln verliert Madame trotzdem nicht, sondern zieht sich ihren Laptop heran. Mit flinken Fingern hüpft sie über die Tasten.
    »Auf den Bahamas brauchen wir eine Heiratslizenz – nun ja, die Kosten halten sisch in Grenzen, nur 120 Dollar. Gut, gut, Geburtsurkunde, Meldeunterlagen, Reisepass, Einreisedokumente – alles kein größeres Problem. Die Eheschließung kann nachträglisch in Deutschland anerkannt werden, es wird allerdings circa drei Monate dauern, bis die Apostille – die Heiratsurkunde – hier sein wird …«
    »Hm«, mache ich nur, weil ich mir das unmöglich alles merken kann. Zum Glück schreibt Madame alles fein säuberlich auf und setzt gleichzeitig ihr Infogeratter fort. »Wir haben Kontakt zu einer Agentur vor Ort, die uns das heraussuchen kann. Als Hotel wählen wir am besten ein kleineres Haus, das wir dann exklusiv für uns haben. Mit eigenem, abgegrenzten Strand, sonst müssen wir uns mit Gaffern herumplagen.«
    Jetzt wird meine Schwester hellhörig und tauchtwieder aus den Tüllstoffen und Satinschleifen auf, die Endres ihr zeigt. »Joachim und ich sind nicht berühmt oder so was. Warum sollte jemand unsere Hochzeit begaffen wollen?«
    »Weil Sie eine willkommene Abwechslung für gelangweilte sonnenverbrannte Touristen sein werden, die Sie von einem öffentlichen Strand nischt völlig fernhalten können«, erklärt Madame Sandrine. »Auf Fotos sieht eine Strandhochzeit immer wunderschön und romantisch aus. Die kleinen Stolperfallen und Zaungäste sieht man darauf nischt.«
    »Noch mehr Stolperfallen?« Meli ist entsetzt.
    »Nun ja, ein langes Kleid, Sandstrand und Meerwasser – das bleibt nischt lange blütenweiß und die Frisur sollte windfest sein …«
    »Sandrine«, tadelt Endres, »hören Sie auf, den Mädchen Angst einzujagen! Durch gute Planung und ein paar Tricks löst sich das alles in Nichts auf!«
    »Natürlisch, dafür sind wir da! Aber es ist meine Aufgabe, die Braut vor allem zu bewahren, was sie später unglücklich machen würde.«
    … und Endres’ Job ist es, der Braut alles zu präsentieren, was sie später glücklich machen wird, füge ich in Gedanken hinzu. Ich bin ziemlich fasziniert von beidem. Ehrlich, auch von Madame und ihren Bedenken. Die ist ein Profi durch und durch! Auf Knopfdruck alle Eventualitäten auf dem Schirm zu haben und umschiffen zu können – das hat was. Die richtigen Fragen zu stellen, gerade die, an die eine gefühlsduselige Brautwie meine Schwester im Leben nicht von sich aus denken würde: reife Leistung!
    Meli sieht dagegen eher aus wie ein eingeschüchtertes Häschen.
    »Und ich dachte, das wäre alles ganz easy …«
    »Das wird es auch«, verspricht Endres. »Wir machen das schon!«
    »Erzählen Sie ein bisschen von sisch, was Sie sisch wünschen, was für eine Typ Sie und Ihr Mann sind.«
    »Ich weiß nicht, wo soll ich da anfangen? Wie beschreibt man sich selbst am besten?« Meli kaut unsicher auf ihrer Unterlippe.
    »Wie wäre es mit dem Heiratsantrag?«, schlägt Endres vor. »Natürlich nur, wenn er kein Geheimnis ist, aber der Antrag verrät uns unheimlich viel über ein Paar und außerdem höre ich sie so gerne!«
    Meine Schwester strahlt über das ganze Gesicht, denn sie erzählt
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