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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3
Autoren: Der Windreiter
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widersprach. Schließlich war die Vorstellung, ein
Hradani könnte Paladin eines Gottes des Lichts sein, mehr als nur
lächerlich. Sie grenzte fast an unverhüllte Blasphemie, was auch immer andere denken mochten.
    »Ich meinerseits kann Euch nur vollkommen zustimmen, Milord«,
sagte Saratic, und auch Garthan nickte eifrig. Tarlan nickte ebenfalls,
wenn auch eine Spur weniger begeistert.
    »Ich danke Euch, Lord Saratic«, erwiderte ihr Gastgeber. »Ich weiß
Eure Unterstützung zu schätzen. Es entspricht seit jeher der Tradition meines Hauses, jene zu bedenken, die uns ihre Hilfe gewährten,
wenn wir sie am dringendsten benötigten.«
    Unverhüllte Habgier flammte in Saratics Augen auf, auch wenn
sie den Hass und die Rachsucht nicht überdecken konnte, die bereits
darin glühten. Doch die Gier verfeinerte und verstärkte diese Gefühle noch, und der Pfeifenraucher unterdrückte ein zufriedenes Lächeln, als er es bemerkte.
    »Mir scheint, Milord«, fuhr Saratic nach einem Augenblick fort,
»dass es einen Weg gibt, sowohl das Unvermögen dieses Festian als
Lord Mathians Usurpator, will sagen, Nachfolger, zu unterstreichen
und gleichzeitig Prinz Bahzell die Möglichkeit zu geben, seinen Status als Paladin des Tomanâk ein für alle Mal zu beweisen. Wir müssen uns nur gemeinsam darüber Gedanken machen, wie wir das bewerkstelligen können.«
    »Ich bin sicher, dass es einen solchen Weg gibt«, stimmte ihm sein
Gastgeber zu. Dann legte er seine Hände auf den Tisch und stand
auf. Er lächelte die Anwesenden an.
    »Ich fürchte jedoch«, sagte er, »dass es bereits ein wenig spät geworden ist. Morgen wartet ein anstrengender und langer Tag auf
mich, also möchte ich Euch mit Eurer Erlaubnis eine gute Nacht
wünschen. Nein, nein«, er schüttelte den Kopf und hob die Hand,
als einige seiner Gäste ebenfalls Anstalten machten aufzustehen.
»Lasst Euch in Euren Gesprächen nicht von mir stören, Ihr Herrn.
Ich wäre ein schlechter Gastgeber, wenn ich erwartete, dass mein
frühzeitiger Aufbruch die angeregte Unterhaltung seiner Gäste beenden sollte.« Er lächelte wieder. »Bleibt so lange Ihr wollt. Die Bediensteten wurden instruiert, Euch nicht zu stören, es sei denn, Ihr
verlangt nach weiteren Erfrischungen. Wer weiß? Vielleicht stoßt Ihr
in Euren Gesprächen ja auf Möglichkeiten, wie wir alle die Interessen und das Wohlergehen unseres Königreiches fördern können.«
Er nickte ihnen zu und verließ die Kammer.
1
    D ER KALTE W IND wirbelte die dichten Nebelschwaden über den kalten, stehenden Gewässern und dem kaum festeren Schlamm des
Sumpfes auf. Irgendwo weit über den Nebelbänken näherte sich die
Sonne langsam ihrem Zenit und tauchte die oberen Schichten des
Dunstes in eine goldene Aura, die auf ihre Art wunderschön war.
Die dreißig Berittenen am Boden jedoch waren von Kopf bis Fuß mit
Schlamm bespritzt, und der goldene Schein konnte ihre Stimmung
nicht sonderlich heben.
    »Es mussten natürlich die Sümpfe sein«, knurrte einer der Fährtensucher und sah seinen Kommandeur mit verkniffener Miene an.
»Wäre dir der Graben lieber gewesen?«, erwiderte der grauhaarige
Reiter ebenso mürrisch.
»Das nicht, Sir Yarran«, gab der Späher zu. »Aber wenigstens war
ich schon mal im Graben. Jedenfalls bis zur Hälfte.«
Sir Yarran lachte knurrend. Und die meisten seiner Männer
stimmten in das Lachen ein. Ihr letzter Ausflug in den Graben war
zwar nicht besonders angenehm verlaufen, doch über eine Folge,
die dieser verunglückte Feldzug gehabt hatte, waren die Männer in
seiner Abteilung unverhohlen froh. Ihr Gelächter erstarb allerdings
rasch, denn wie Sir Yarran waren sich seine Männer ziemlich sicher,
dass sie nur deswegen auf dieser Mission in den Sümpfen unterwegs waren, weil jemand versuchte, eben diese eine Folge, nämlich
den brüchigen Frieden zwischen Hradani und Sothôii, ungeschehen
zu machen.
Sir Yarran stellte sich in seinen Steigbügeln auf, als würden ihm
die paar zusätzlichen Zentimeter einen Blick über die Nebelschwaden ermöglichen, was sie natürlich nicht taten. Er unterdrückte
einen Fluch.
»Gut, Männer…« Er ließ sich wieder in den Sattel sinken. »Leider
bleibt uns nichts anderes übrig als weiterzureiten.« Er sah einen von
ihnen an und deutete mit dem Daumen in die Richtung, aus der sie
gekommen waren. »Trobius, reite zu Sir Kelthys und seinen Leuten
zurück. Sag ihm, dass wir weiter in den Sumpf hineinreiten.« Er verzog das Gesicht. »Falls es ihn juckt, uns zu begleiten,
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