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Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Weber David - Schwerter des Zorns - 3

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 3
Autoren: Der Windreiter
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Kalatha, Glasbläserin.
Triahm Spitzhacke: Cousin von Lordhüter Trisu, ein bitterer Feind aller Kriegsbräute.
Trisu Spitzhacke: Lordhüter von Lorham.
Varnaythus, Meister Varnaythus: Schwarzer Hexer und Priester von
Carnadosa.
Walasfro: Sir Kelthys’ Windrenner. Der Name bedeutet »Sohn der
Schlacht«.
Yalith Tamalthfressa: Domina (Bürgermeisterin) von Kalatha.
PROLOG
    D ONNER RUMPELTE ÜBER ihren Köpfen wie ein ferner Mauerbrecher, der
gegen die Beschläge der Himmelspforten hämmerte. Zwar wurde
das krachende Grollen von den dicken Steinwänden gedämpft, aber
das Rauschen des Regens und die kühle Nachtluft drangen durch
das geöffnete Fenster in die Kammer. Ein halbes Dutzend kostbar
gekleideter Männer saß an dem großen, polierten Tisch. Vor dreien
der Anwesenden standen Gläser mit rubinrotem Wein, zwei andere
tranken aus aufwendig verzierten Krügen Bier. Der sechste Mann
lehnte in einem größeren, prachtvoll geschnitzten Stuhl am Kopfende der Tafel. Vor ihm stand ein kleines Glas mit Whisky aus Zwergenheim. Die Flüssigkeit schimmerte im Licht der Öllampen bernsteinfarben. Der Mann blinzelte durch eine Wolke duftenden Rauches, nachdem er einen Kienspan an die Öllampe neben ihm gehalten und seine Pfeife damit frisch entzündet hatte.
    Er schüttelte den brennenden Span mit der Hand aus und stellte
den Glasschirm wieder auf die Lampe zurück. Der Tabak in seiner
Pfeife knisterte leise, wenn er daran zog. Den Rauch blies er in einem vollkommenen Ring in die Luft. Es donnerte wieder, näher
diesmal, und die Finsternis vor dem Fenster wurde von Blitzen erhellt, die von irgendwo weit her… vom Rand der regnerischen Welt
zu kommen schienen.
    »Ich bin Eurer Meinung, Milord. Unsere Lage ist nicht erträglich«,
erklärte einer der Biertrinker. Seine Worte hallten in der friedlichen
Stille des Raumes, die das behagliche Feuer des Kamins in dieser
stürmischen und regnerischen Nacht schuf. Das Haar des Sprechers
schimmerte in dein rötlichen Blond, das unter den ältesten und vornehmsten Familien der Sothôii häufig zu finden war. Seine Miene
schien missmutig, vorsichtig ausgedrückt. Er nahm noch einen tiefen Schluck Bier aus seinem Krug, und an seinen Fingern funkelten
goldene Ringe und Juwelen im Lampenlicht. Dann stellte er den
Krug wieder ab und zuckte die Achseln. »Dennoch scheinen wir keine andere Möglichkeit zu haben, als sie zu ertragen.«
    »Ich fürchte, Welthan hat diesbezüglich Recht, Milord«, stimmte
ihm einer der Weintrinker mürrisch zu. »Es ist zwar eine Beleidigung für jeden Sothôii und all unsere Vorfahren, aber solange Tellian bereit ist, diese Kröte zu schlucken, kann er uns andere ebenfalls
zwingen, es zu tun.«
    »Das heißt, solange der König geneigt ist, es ihm zu erlauben«, erinnerte sie ein anderer Weinliebhaber düster. »Vergesst das nicht,
Garthan.«
    »Ich vergesse gar nichts, Tarlan«, gab Garthan barsch zurück.
»Aber ist vielleicht einer von uns hier an dieser Tafel der Meinung,
dass Seine Majestät in dieser Frage… angemessen beraten wurde?«
    »Schlecht oder gut beraten, der König ist der König«, warf der
Pfeifenraucher vom Kopf der Tafel ein. Man hätte seine sonore Stimme fast sanft nennen können. Fast. Der Ausdruck seiner markanten
Gesichtszüge verhieß jedoch unterschwellig Gefahr, und Garthan
versteifte sich ein wenig auf seinem Stuhl.
    »Keineswegs wollte ich etwas Ungebührliches andeuten, Milord.«
Garthans Worte waren respektvoll, aber in seinem Ton schwang
eine gewisse Halsstarrigkeit mit. »Doch es gibt einen guten Grund,
warum Unserer Majestät ein Rat zur Seite steht, und Ihr seid ein
Mitglied eben dieses Rates. Gebührt es einem Ratgeber etwa nicht,
zu beraten? Welcher Ratgeber ist wertvoller: derjenige, der seine eigene Weisheit in die Waagschale wirft, selbst wenn das nicht der bequemste Rat sein mag, oder aber der, welcher nicht widerspricht,
obwohl er glaubt, dass andere, vielleicht opportunere Ratgeber sich
irren?«
    Die Nacht schien plötzlich kühler und der Wind, der durch das geöffnete Fenster in den Raum wehte, fühlte sich etwas frischer an als
noch einen Augenblick zuvor. Sicher war das auch der Grund für
das eisige Klima, das plötzlich in der Kammer herrschte.
    »Ihr habt selbstredend Recht«, sagte der Mann am Kopf der Tafel
nach einem quälenden Schweigen zu Garthan und strich sich den
rotblonden Bart. »Doch auch Tarlans Worte sind wahr. Ich sitze
zwar im Rat, bin jedoch beileibe nicht der Einzige. Prinz Yurokhas
zum
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