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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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versprochen. Nachdem sie Mr Bressler kennengelernt hatte, wusste sie, wofür dieser Bonus war.
    Bestechung.
    Sie schaffte das. Immerhin war sie Schauspielerin. Sie hatte schon vieles für viel weniger ertragen. Sie fuhr auf die SR 520 in Richtung Bellevue, wo ihre Schwester eine Eigentumswohnung besaß. Sie wollte diese zehn Riesen. Und aus keinem noblen Beweggrund wie Kranken zu helfen oder der Kirche oder der städtischen Essensausgabe eine Spende zukommen zu lassen. Sie hatte nicht vor, ihre Familie zu beglücken und endlich doch noch einen Abschluss in Krankenpflege, Technischem Zeichnen oder Grafikdesign zu machen. Genauso wenig wie eine Anzahlung auf ein Haus oder ein neueres Auto zu leisten. Sie hatte keinerlei Absicht, irgendeinen dieser Schritte zu tätigen, der ihr eine Zukunft hätte sichern oder etwas für ihren Geist hätte tun können.
    Nach Ablauf der drei Monate wollte sie die zehn Riesen dafür verwenden, etwas für ihren Körper zu tun. Noch bis vor wenigen Tagen hatte sie überhaupt keinen Plan gehabt. Aber jetzt schon, und sie hatte alles bis ins Detail ausgeklügelt. Sie wusste, was zu tun war und wie sie es anpacken
musste, und nichts und niemand würde ihr dabei im Weg stehen. Weder das drohende Gesundheitsrisiko noch die Missbilligung ihrer Familie würde sie von ihrem Vorhaben abhalten.
    Schon gar nicht ein stinkiger, zu groß geratener, arroganter Eishockeyspieler mit einer fiesen Ader und einem Riesenkomplex.

ZWEI
    »Das schmeckt super, Chels. Danke.«
    Chelsea blickte von ihrem Spaghettiteller auf und sah ihre Schwester Bo über den Tisch hinweg an. Das Essen war nicht besonders gelungen. Die Sauce war von Prego. »Ich bin ein 3-Sterne-Aufwärmer.«
    »Es schmeckt besser als bei Mom.«
    Die Schwestern schüttelten sich vor Ekel. »Sie lässt das Fett nie abtropfen.«
    »Gibt der Sauce Würze«, zitierte Bo ihre Mutter, während sie ihren Merlot erhob. »Prost.«
    »Worauf trinken wir?« Chelsea griff nach ihrem Glas. »Mein Talent, die Sauce in den Topf zu geben?«
    »Das, und auf deinen neuen Job.«
    Von der Haarfarbe mal abgesehen war es wie ein Blick in den Spiegel, wenn sie Bo ansah. Dieselben blauen Augen, dieselbe kleine Nase, derselbe volle Mund. Derselbe zierliche Körper und dieselben großen Brüste. Es war, als wären die Olsen-Zwillinge losgezogen und hätten zwei Paar identische Stripper-Titten erstanden. Nur dass die Realität nicht ganz so glamourös aussah, wenn man so gebaut war wie ihre Mutter. Die Realität sah nämlich so aus, dass den Schwestern schon von Geburt an vorbestimmt war, unter Rücken- und Schulterschmerzen zu leiden. Und ab vierzig wären sie dazu verdammt, ihre abschlaffenden Brüste hinter sich her zu schleifen.

    Bo stieß mit Chelsea an. »Auf dass du länger durchhältst als die anderen Betreuerinnen.«
    Obwohl Chelsea die Ältere von beiden war, um schlappe fünf Minuten, war Bo die Reifere. Jedenfalls behaupteten das alle. »Ich halte länger durch.« Sie war scharf auf die zehn Riesen, wollte aber ihrer Schwester nicht verraten, was sie mit dem Geld vorhatte. Das letzte Mal, als sie das Thema Brustverkleinerung angesprochen hatte, war die ganze Familie ausgeflippt und hatte ihr Impulsivität vorgeworfen. Und auch wenn der Vorwurf gelegentlich zutraf, hatte sie doch schon seit Jahren darüber nachgedacht, sich die Brüste verkleinern zu lassen. »Er hat zwar meine Intelligenz angezweifelt und verächtlich über meine Pucci-Jacke gesprochen, aber ich habe schon für viele Ärsche gearbeitet und weiß, wie ich ihn mit meinem gewinnenden Wesen auf meine Seite ziehen kann. Ich lächele einfach und nehme ihm mit aller Freundlichkeit den Wind aus den Segeln. Schließlich bin ich Schauspielerin. Kein Problem.« Sie trank einen Schluck und stellte das Glas wieder weg. »Obwohl er einen leichten Dachschaden haben muss, denn wer mag denn Pucci nicht?«
    Bo hob die Hand.
    »Du zählst nicht.« Chelsea drehte Spaghetti um die Zinken ihrer Gabel. »Du hast Angst vor Farben, und Mark Bressler zählt nicht, weil er ein zu großer Banause ist, um die Kunstfertigkeit von Designer-Klamotten zu schätzen zu wissen.« Bos Apartment entsprach ihrer Persönlichkeit: schlicht und minimalistisch. Über dem schwarz-weiß gestreiften Sofa hingen ein paar Tintenzeichnungen. Sie hatte ein paar staubige Farne aus Seide, aber nirgendwo ein paar nennenswerte Farbtupfer.
    »Er ist eben Eishockeyspieler.« Achselzuckend aß Bo noch
einen Bissen. »Elite-Eishockeyspieler sind
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