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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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schlitterten und neben einer Kristallvase liegen blieben, die schon seit Jahren nicht mal mehr flüchtig Bekanntschaft mit echten Blumen gemacht hatte. »Na schön, dann können Sie ja jetzt wieder gehen«, brummte er und lief weiter über den Marmorboden, an der Wendeltreppe vorbei in die Küche. Von den vielen Schmerzmitteln, die er auf leeren Magen genommen hatte, wurde ihm jetzt langsam übel.
    »Das Haus ist wunderschön. Ich hab schon in einigen schönen Häusern gearbeitet und weiß, wovon ich rede.« Sie folgte ihm, als hätte sie es überhaupt nicht eilig, sich endlich vom Acker zu machen. »Eishockey war gut zu Ihnen.«
    »Man kann davon leben.« »Wohnen Sie allein hier?«
    »Ich hatte mal einen Hund.« Und eine Frau.
    »Was ist passiert?«
    »Er ist gestorben«, antwortete er und hatte plötzlich das komische Gefühl, sie von irgendwoher zu kennen, war sich aber sicher, dass er sich an diese Haare erinnern würde. Obwohl er bezweifelte, dass er es ihr besorgt hätte, selbst wenn sie eine andere Frisur gehabt hätte. Sie war nicht sein Typ.
    »Haben Sie schon zu Mittag gegessen?«
    Er überquerte den Marmorboden zu dem Kühlschrank aus Edelstahl, öffnete ihn und zog eine Flasche Wasser heraus. »Nein.« Klein mit großer Klappe war noch nie sein Typ gewesen. »Kennen wir uns irgendwoher?«
    »Gucken Sie Reich und Schön ?«
    »Gucke ich was?«
    Sie lachte. »Wenn Sie Hunger haben, könnte ich Ihnen ein Sandwich machen.«
    »Nein.«
    »Auch wenn ich offiziell erst morgen anfange, könnte ich eine Suppe hinkriegen.«
    »Ich sagte nein.« Er neigte die Wasserflasche an seine Lippen und musterte die Frau über den durchsichtigen Plastikrand. Ihre Haare hatten unten echt einen seltsamen Farbton. Nicht ganz rot und nicht ganz rosa, und ihm drängte sich die Frage auf, ob sie sozusagen den Teppich gefärbt hatte, damit er zu den Vorhängen passte. Vor ein paar Jahren
hatte sich eine Chinooks-Anhängerin mal die Schamhaare blaugrün gefärbt, um ihre Unterstützung zu demonstrieren. Mark hatte sich die Frau zwar nicht persönlich und aus nächster Nähe angesehen, dafür aber die Fotos.
    »Tja, Sie haben gerade eine einmalige Chance verpasst. Ich koche sonst nie für meine Arbeitgeber. Das schafft nur unnötige Präzedenzfälle, und um ganz ehrlich zu sein, bin ich in der Küche eine absolute Niete«, gestand sie mit einem breiten Grinsen, das sogar süß hätte sein können, wäre es nicht so nervtötend gewesen.
    Gott, er hasste fröhliche Menschen. Zeit, ihr so richtig auf den Schlips zu treten, um sie loszuwerden. »Sie klingen gar nicht wie eine Russin.«
    »Ich bin auch keine.«
    In Zeitlupe setzte er die Flasche ab, während er den Blick demonstrativ auf ihre orangefarbene Lederjacke senkte. »Warum sind Sie dann angezogen, als kämen Sie geradewegs von der Fähre?«
    Sie blickte verdutzt an sich herab und erklärte: »Das ist meine Pucci.«
    Mark war sich relativ sicher, dass sie nicht »meine Muschi« gesagt hatte, aber es hatte verdammt noch mal so geklungen. »Ich verliere bei Ihrem Anblick noch mein Augenlicht. «
    Sie blickte auf und kniff die blauen Augen zu Schlitzen zusammen. Er konnte nicht sagen, ob sie gleich lachen oder ihn anschreien würde. »Das ist nicht besonders nett.«
    »Ich bin auch nicht besonders nett.«
    »Politisch korrekt auch nicht gerade.«
    »Na, das wird mir den Schlaf rauben.« Er trank noch ein paar Schlucke. Er war müde und hungrig und wollte sich setzen,
bevor er noch stürzte. Vielleicht vor der Glotze bei einer Gerichtssoap einnicken. Tatsache, er verpasste gerade Judge Joe Brown . Er deutete zum Ausgang. »Da geht’s raus. Passen Sie auf, dass Ihnen nicht die Tür ins Kreuz fällt.«
    Wieder lachte sie, als hätte sie einen Sprung in der Schüssel. »Ich mag Sie. Ich glaube, wir werden gut miteinander auskommen.«
    Sie hatte mehr als nur einen Sprung in der Schüssel. »Sind Sie …« Er schüttelte den Kopf, als ob er nach dem richtigen Ausdruck suchte. »Was ist die politisch korrekte Bezeichnung für zurückgeblieben?«
    »Ich glaube, das Wort, das Sie suchen, ist ›geistig behindert‹. Und nein. Ich bin nicht geistig behindert.«
    Er deutete mit der Flasche auf ihre Jacke. »Sind Sie auch sicher?«
    »Ganz sicher.« Achselzuckend stieß sie sich von der Theke ab. »Auch wenn ich an der Uni mal beim Komasaufen gestürzt bin. Hab mich selbst mit dem Bierfass bewusstlos geschlagen. An dem Abend sind mir vielleicht ein paar Gehirnzellen
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