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Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble

Titel: Was sich liebt, das küsst sich - Gibson, R: Was sich liebt, das küsst sich - Nothing but Trouble
Autoren: Rachel Gibson
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ihm die hintere Beifahrertür. Mark ließ sich vorsichtig in den Wagen gleiten und biss die Zähne zusammen, so sehr schmerzte sein verkrampftes Bein.
    »Wenn Sie ihr eine Chance geben könnten, wüsste ich es sehr zu schätzen«, rief Bo noch, als der Fahrer die Tür zuschlug und sich zurück zum vorderen Teil des Wagens begab.
    Mark griff in seine Hosentasche und zog ein Röhrchen mit Schmerztabletten heraus. Mit einem Plopp öffnete er den Deckel, warf sechs Pillen ein und kaute. Wie Jose Cuervo war Vicodin pur nur was für Kenner.

    Bo rief ihm noch etwas zu, als der Wagen in Richtung SR 520 losfuhr. Er hatte keinen Schimmer, warum die Personalabteilung ihm ständig neue Betreuerinnen auf den Hals hetzte. Er wusste nur, dass es was mit dem Nachsorgeprogramm der Organisation zu tun hatte, aber Mark brauchte kein Kindermädchen. Er verabscheute es, von anderen abhängig zu sein. Zum Teufel, er hasste es schon, auf den Fahrservice angewiesen zu sein, der ihn durch die Gegend kutschierte.
    Er legte den Kopf zurück und atmete tief durch. Die ersten drei Betreuerinnen hatte er schon wenige Sekunden nach Dienstantritt gefeuert. Er hatte ihnen nahegelegt, aus seinem Haus zu verschwinden, und die Tür hinter ihnen zugeknallt. Danach hatte die Chinooks-Organisation ihn wissen lassen, dass die Pflegerinnen in ihrem Auftrag arbeiteten. Dass die Organisation nicht nur für ihr Gehalt, sondern auch für Marks Behandlungskosten aufkam, die nicht von der Versicherung abgedeckt waren. Was gewaltige Summen waren. Kurz gesagt, er durfte niemanden feuern. Aber das hieß natürlich nicht, dass er den Mädels nicht beim Kündigen unter die Arme greifen konnte. Die letzten zwei Betreuerinnen, die ihm geschickt worden waren, hatten es nicht mal eine Stunde ausgehalten, und er ging jede Wette ein, dass er die nächste in der Hälfte der Zeit rausekeln konnte.
    Ihm fielen die Augen zu, und während der zwanzigminütigen Autofahrt nach Medina döste er. Im Traum blitzten Bilder durch sein müdes Hirn. Er beim Eishockeyspielen, die Wangen vom Fahrtwind gekühlt, der ihm das Trikot hochpeitschte. Er konnte das Eis riechen, das Adrenalin auf der Zunge schmecken; er war wieder der Mann, der er vor dem Unfall gewesen war. Ein richtiger Mann.
    Das unmerkliche Wechseln des Lincoln auf die Abfahrtsspur
weckte ihn, und wie immer erwachte er voller Schmerz und Enttäuschung. Er schlug die Augen auf und blickte durchs Fenster auf die von Bäumen gesäumten Straßen, die nach Geld und Überheblichkeit stanken. Er war fast daheim. In einem leeren Haus und einem Leben, das er nicht mehr wiedererkannte und hasste.
    Landschaftsgärtner mähten und kanteten in Grüppchen die makellosen Rasenflächen in dem kleinen Seattler Vorort. Ein paar der reichsten Menschen der Welt lebten in Medina, doch Reichtum allein öffnete keine Türen und garantierte keinen Zutritt zu einem elitären Zirkel. Sehr zur Bestürzung seiner Exfrau. Christine hatte sich so verzweifelt gewünscht, der exklusiven Gruppe von Frauen anzugehören, die sich in ihren St. John- und Chanel-Kostümen im Country Club zum Lunch trafen. Die älteren, perfekt frisierten Damen und die jüngeren Gattinnen von Microsoft-Millionären, die sich in ihrem Snobismus suhlten. Egal, wie viel von Marks Kohle Chrissy für ihre guten Zwecke stiftete, sie ließen sie nie vergessen, dass sie aus einer Arbeiterfamilie in Kent stammte. Selbst darüber hätten sie vielleicht noch hinweggesehen, wenn ihr Mann seine Millionen als Geschäftsmann oder im Finanzwesen gescheffelt hätte. Aber Mark war Sportler, und das in keinem akzeptablen Sport wie Wasserpolo. Er spielte Eishockey!
    In den Augen der Bewohner von Medina hätte er genauso gut mit Drogen dealen können. Ihm persönlich war es immer völlig egal gewesen, was die Leute von ihm hielten. Das war es noch immer, aber Chrissy hatte es kirre gemacht. Sie war dem Mammon derart verfallen und so überzeugt davon, man könnte für Geld alles kaufen, dass sie ihm die Schuld gegeben hatte, als sie das Einzige, was sie sich so verzweifelt
wünschte, dafür doch nicht bekam. Klar, es gab da so einiges, was er in seiner Ehe falsch gemacht hatte oder hätte besser machen können, aber er hatte nicht vor, die Schuld dafür auf sich zu nehmen, dass sie nicht zu den Cocktail-Partys der Nachbarn eingeladen und im Country Club brüskiert wurde.
    Als er an seinem fünften Hochzeitstag nach einer fünftägigen Reise nach Hause kam, war seine Frau weg. Sie hatte ihr ganzes Zeugs
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