Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss
Autoren: Maxine Sullivan
Vom Netzwerk:
anderes übrig, als dich zu heiraten.“
    „Mir doch auch nicht, verstehst du nicht? Aber es geht nicht um uns.“
    „Nein, es geht um meine Tochter, und sie ist der einzige Grund, warum ich dich heiraten werde, Dominic.“
    Zynisch grinste er sie an. „Willst du jetzt etwa mein Selbstwertgefühl zerstören?“
    „Dazu bräuchte ich einen riesigen Presslufthammer, ich glaube, so große gibt es gar nicht“, erwiderte sie und lächelte ihn süffisant an. Es war dieses Lächeln, das jetzt ihre vollen Lippen umspielte, vor dem er sich hüten musste. Irgendwann, da war er sich ganz sicher, würde er ihre weichen Lippen küssen.
    „Ich bereite alles Notwendige vor“, kündigte Dominic schroff an, stand auf und ging mit großen Schritten aus dem Haus, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Verdammt noch mal, schon sein Bruder war auf die Schönheit dieser Frau hereingefallen! Er hatte sie zu einer Roth gemacht, ihr ein luxuriöses Zuhause geboten, Pelze und teuren Schmuck geschenkt, und sie hatte alles ohne jeden Skrupel angenommen.
    Klar, Cassandra war an Liams Seite gewesen und hatte ihm vor seinem Tod seinen großen verzweifelten Wunsch erfüllt – ein Kind, durch das er einen Teil von sich selbst zurücklassen konnte. Aber war das wirklich ein solch großes Opfer für sie gewesen? Sie hatte damit rechnen können, dass sie ausgesorgt haben würde, wenn sie einem Roth-Nachkommen das Leben schenkte.
    Was sie natürlich nicht wusste, war, dass Liams Blutbande zu seinem älteren Bruder Dominic stärker gewesen waren als sein Gewissen. Und eines Tages würde Cassandra die Wahrheit erfahren. Denn ihre Tochter Nicole war nicht die Tochter ihres verstorbenen Mannes, sondern die Tochter von Dominic.
    Cassandra blieb noch lange auf der Couch sitzen, nachdem ihr Schwager gegangen war. Glücklicherweise schlief Nicole noch immer.
    Wie konnte Liam ihr das antun? Liam, der vor drei Jahren ihr Herz im Sturm erobert hatte. Dieser gut aussehende Mann, der immer behauptete, sich in dem Moment in sie verliebt zu haben, als er sie zum ersten Mal hinter dem Ladentisch in der Kosmetikabteilung des Luxuswarenhauses Roth gesehen hatte. Er hatte sich nicht abschütteln lassen. Jetzt wünschte sie, er wäre nicht so forsch gewesen.
    In aller Ruhe las sie sich den Brief noch einmal durch:
    Cassandra, verzeih mir das, was ich jetzt tun werde, aber mir bleibt keine Wahl, denn ich will, dass Nicole als eine Roth aufwächst.
    Ihre Ehe war fast von Anfang an ein Schwindel gewesen. Cassandra hatte Liam geliebt, aber er brauchte eine Frau zum Repräsentieren und hatte außer ihrer Schönheit nichts an ihr wirklich geliebt. Er hatte sie zwar mit Geschenken überhäuft, aber alles nur, um sie vorzuzeigen.
    Dann hatte er ihr eine Affäre mit seinem Freund Keith unterstellt. Dieser hatte eines Tages vor ihrer Tür gestanden, als sie allein zu Hause gewesen war. Sie mochte Keith nicht, doch als er sagte, dass er mit ihr reden müsse, ließ sie ihn herein. Er folgte ihr in die Küche und küsste sie. In diesem Moment war plötzlich Liam nach Hause gekommen, und obwohl Cassandra ihm mehrmals versicherte, dass Keith sie gegen ihren Willen geküsst hatte, glaubte er ihr nicht.
    Keith hatte nicht nur den Unschuldigen gespielt, sondern auch noch behauptet, dass Cassandra ihn einige Monate zuvor verführt habe und er seitdem erfolglos versuche, die Affäre zu beenden. Er sei ja schließlich verheiratet und wolle nicht, dass seine Frau davon erführe.
    Am Tag darauf hatten sie Liams Testergebnis erhalten, das schlimmer ausgefallen war, als sie es befürchtet hatten, und Cassandra hatte nicht den Mut gehabt, ihn zu verlassen. In guten wie in schlechten Zeiten … in Gesundheit und in Krankheit … es war ihr erster Hochzeitstag gewesen.
    Es ist nicht nur um Nicoles willen, ich möchte auch, dass meine Eltern am Leben ihrer Enkelin teilhaben.
    Sie war überhaupt nicht darauf vorbereitet gewesen, als Liam ihr ein paar Monate später aus heiterem Himmel erklärt hatte, dass er ein Kind zeugen wolle, damit ein Teil von ihm nach seinem Tod weiterleben würde. Damals war er von den aggressiven Therapien, denen er sich unterziehen musste, schon sehr geschwächt gewesen. Er hatte sich als Mann auch nicht mehr attraktiv genug gefühlt und Cassandra um eine künstliche Befruchtung gebeten.
    Nicole wird in der Trauer meiner Eltern ein großer Trost für sie sein. Und das tröstet mich.
    Zunächst hatte sie sich vehement gewehrt, denn sie wollte nicht aus falschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher