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Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)

Titel: Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)
Autoren: Lindsay Gordon
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andere Prioritäten.
    Mit Evelyns Hilfe fand sie heraus, wo Perkin wohnte und hatte dann das Glück, die Wohnung unter ihm mieten zu können. Sie unterschrieb einen Dreimonatsvertrag und brachte heimlich ein Klappbett, eine Decke und ein Kissen darin unter. Und setzte ihren Plan zu seiner unterbewussten Verführung in die Tat um.
    Am ersten Abend hörte sie deutlich, wie er über ihr herumging, denn das ganze Tudorstil-Gebäude knarrte wie Grandma Moses’ Schaukelstuhl. Sie hörte seinen Fernseher, hörte ihn im Bad und hörte schließlich, wie er in sein Schlafzimmer am anderen Ende der Diele ging. Dann kam nichts mehr. Die Arme starr an den Seiten ausgestreckt zitternd und mit zusammengebissenen Zähnen legte sie sich auf das Klappbett und konzentrierte sich. Sie hatte noch nie versucht, mit Absicht den Traum eines Mannes zu manipulieren. Aber sie war eine Frau, nicht nur ein Medium, und daher wusste sie, wozu sie in der Lage war. Der Ruf ihrer wild gewordenen Hormone übertönte mit Leichtigkeit jeden Zweifel.
    Leider war Perkin nicht der Typ, der einschlief, sobald sein Kopf das Kissen berührte: Über eine halbe Stunde lang lag Laura da und empfing nichts von ihm. Dagegen bekam sie alles von der Frau nebenan mit. Der Traum stammte direkt aus einem Videospiel, und zwar einem mit der Bewertung »P« für »psycho«. Die Frau bewaffnete sich wie Rambo, fuhr wie der Terminator durch eine Gebäudefront und ballerte los, dass sogar Gears of War darüber abgestürzt wäre. Die Menschen fielen wie die Fliegen.
    Laura sah eine Weile bei diesem Chaos zu, bis es langweilig wurde, und dann löste sie sich aus dem Traum und schlief prompt ein. Am nächsten Morgen sah sie, wie die Frau – eine zierliche Blondine mit einem liebreizenden Lächeln und blitzenden grünen Augen –, ihre Wohnung verließ. Sie trug die stolze Uniform der US-Post.
    In der zweiten Nacht stellte Laura endlich eine Verbindung zu Perkin her. Sie hörte, wie er zwischen Wohnzimmer und Bad, der Küche, dem Wohnzimmer und wieder dem Bad hin- und herlief und schließlich ins Schlafzimmer ging. Ein letztes Mal knarrten die Bodendielen über ihrem Kopf, und dann war alles still.
    Mit feuchten Händen umklammerte sie die Decke, schloss die Augen und konzentrierte sich. Männer und Frauen in Blau strömten schreiend aus einem riesigen Lagerhaus, während eine durchgeknallte kleine Blondine mit einer Superknarre Blei spritzte wie aus einem Feuerwehrschlauch. Sie schüttelte den falschen Traum ab und konzentrierte sich stärker. Und da war es. Schwach. Eine schwarzweiße Welt aus Großraumbüros, Computern und Teppichboden. Sie konzentrierte sich noch mehr, als Perkin tiefer einschlief.
    Er saß an seinem Schreibtisch an seinem Arbeitsplatz, scrollte auf dem Bildschirm Tabellen hinunter, wühlte sich durch riesige Ordner mit Statistiken und Schadensberichten, machte sich Notizen und füllte Kalkulationstabellen aus. Nicht eine Grauschattierung in Sicht. Das war der feuchte Traum eines Mathematikers.
    Nun ja, Träume über die Arbeit waren ja nichts Ungewöhnliches. Geduldig lag Laura auf dem Klappbett und wartete darauf, dass der Traum in Schwung kam, etwas Farbe gewann, oder dass etwas Vergnügliches geschah. Das wäre dann genau die richtige Stelle für sie gewesen, dachte sie, um aufzutreten und eine Verbindung herzustellen.
    Aber der Traum gewann nicht an Tempo. Der Kerl arbeitete im Schlaf genauso fleißig wie im Wachzustand. Er hatte sich darin vertieft, den jährlichen Versicherungsbericht für den Lehrer-Pensionsfonds zusammenzutragen, und er machte jede Menge Überstunden. Fluchend zerknüllte Laura die Decke, und ihre Nase zuckte, als wäre sie verhext.
    Okay, dachte sie, es kann trotzdem funktionieren. Ich werde dafür sorgen, dass es klappt.
    Jemand klopfte an die schwarzweiße Trennwand um Perkins Arbeitsplatz. Er blickte auf, und da stand sie. Sie hatte sich mit einem hautengen, tief ausgeschnittenen roten Kleid aufgebrezelt, dessen Saum auf der Höhe des Oberschenkels endete. Das lange Haar floss in pechschwarzen Wellen über ihre nackten, milchweißen Schultern. Sie hatte ihr Gesicht perfekt mit Rouge modelliert, die Wimpern hinter ihrer Brille verlängert und dichter getuscht und sich die Lippen in einem feuchten Scharlachrot geschminkt. Ihre prallen, runden Brüste sprangen fast von allein aus dem Designerkleid, und steife Nippel stachen beinahe durch den dünnen Satinstoff. Von hinten wurde sie von einem warmen, bernsteinfarbenen Licht
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