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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy
Autoren: Anne Mcallister
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recht. Wenn man tot ist, wird einem wohl kaum alles weh tun, überlegte Noah. Jede Faser, jeder Muskel - verdammt, einfach alles schmerzte wie verrückt.
    Er nahm alle Kraft zusammen, die er hatte, und vermochte sich gerade mal ein paar Zentimeter zu bewegen. Zumindest wusste er noch genau, was passiert war.
    Er konnte es sogar noch im Geiste vor sich sehen - der Anhänger des Lastwagens war ausgeschert und dann wie ein überdimensionaler Baseballschläger gegen den Kombi gedonnert.
    Im Moment vermochte Noah nicht zu glauben, dass er erst vergangene Woche beim Finale neun von zehn Wildpferden zugeritten hatte. Das schien ihm nicht möglich. Im Moment schaffte er es nicht mal mehr, den Kopf zu heben.
    Atmen konnte er noch. Allerdings erinnerte er sich, dass ihm selbst das für kurze Zeit schwer gefallen war. Nur wann das gewesen war, das lag ein wenig im dunkeln.
    Es hatte etwas mit seiner Lunge zu tun gehabt, wie man ihm gesagt hatte. Und das wiederum kam durch seine vier gebrochenen Rippen.
    Aber wo, zum Donnerwetter, war denn Taggart? Noah konnte sich nicht erinnern, ihn seit dem Unfall gesehen zu haben, jedenfalls nicht mehr, seit die Sanitäter eingetroffen und seinen bewusstlosen Freund aus dem Kombi gehoben hatten.
    Und das war wann gewesen? Er wusste es nicht. Er wusste nicht mal, wo er war - in einem Krankenhaus in Laramie? In Cheyenne? Oder wie lange er schon hier war. Himmel, und dabei hatte er geglaubt, sein Gedächtnis sei intakt.
    “Taggart!” Noah wollte sich aufrichten. Doch seine Muskeln gehorchten ihm kaum.
    “Nicht doch, ist schon gut.” Die Stimme kam, von der linken Seite.

    Sie klang weich, beruhigend, sanft - und war weiblich. „Schon gut, Noah. Es ist alles in Ordnung.”
    Beim Klang seines Namens und der vertraulichen Anrede versuchte Noah trotz allem, wenigstens den Kopf zu drehen, auch wenn sich jetzt andere Muskeln dagegen sträubten. Er stöhnte und ließ sich in die Kissen zurücksinken.
    “Deinem Freund geht es gut. Sei ganz beruhigt”, behauptete die Stimme, und dann tauchte eine Krankenschwester in seinem Sichtfeld auf. Sie trug eine gestärkte weiße Uniform und kam ihm seltsam bekannt vor, mit ihren grünen Augen, dem dunkelbraunen Haar, dar, sie im Nacken zu einem Zopf gebunden hatte, der länger war, als er sich erinnern konnte.

    Ungläubig starrte Noah sie an.
    Es dauerte einen Moment, ehe er soviel Luft bekam, dass er ihren Namen aussprechen konnte. “Tess?”
    “Hallo, Noah. “
    Er lächelte schwach. “Was ist denn das? Hab ich das nicht schon mal erlebt?”
    “Nicht ganz.” Sie sprach leise, aber ihre Stimme klang berufsmäßig freundlich, mehr nicht. So war das nicht gewesen, vor … wie lange war es her? Sieben Jahre? Acht?
    Doch genau auf dieselbe Art hatten sie sich kennen gelernt. Tess befand sich in der Ausbildung zur Krankenschwester und machte gerade ihr Praktikum in dem Krankenhaus, in das er nach einem Unfall bei einer Rodeoveranstaltung in Laramie eingeliefert wurde. Kaum war er wieder zu Bewusstsein gekommen, hatten seine Kameraden sich schon auf den Weg zum nächsten Veranstaltungsort gemacht. Und den Tag darauf hatte er sich soweit erholt, dass er entlassen werden konnte. Doch er wusste nicht, wohin.
    Nach kurzer Unentschlossenheit, die ihr deutlich in den Augen anzusehen gewesen war, hatte die junge, dunkelhaarige Schwesternschülerin, mit der er geflirtet hatte, seit er eingeliefert worden war, ihn mit zu sich nach Hause genommen.
    Sie gehörte nicht zu der Sorte Mädchen, mit denen er sich sonst anfreundete.
    Die frechen, munteren “Häschen”, die ihm im allgemeinen überallhin folgten, waren ganz anders als dieses ernste Mädchen, das Tess Montgomery hieß.
    Tess Montgomery war sehr schmal, schüchtern, aber liebenswürdig gewesen.
    Sie war auch das schönste Mädchen gewesen, dem er bisher begegnet war.
    Und das war sie heute noch. Doch so liebenswürdig oder schüchtern wie damals wirkte sie nicht mehr. Sie lächelte freundlich, gab sich aber distanziert und kühl.
    Sie war auch die erste und letzte Frau, mit der er so etwas gehabt hatte, was man eine Affäre nennen konnte. Tess Montgomery - eine der vielen Frauen, die er geliebt und verlassen hatte. Tess Montgomery - die einzige Frau jedoch, die jemals geweint hatte, als er gegangen war.
    Lieber Himmel, was für eine Ironie des Schicksals ist das nur? ging es Noah durch den Sinn.
    Was Tess dachte, wusste er nicht. Sie überprüfte, wie es ihre Pflicht, war den Schlauch, den sie ihm zur
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