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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft
Autoren: Christian Hesse
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schnelles Mittagessen zu sich zu nehmen. Sie kauft sich eine Suppe und eine Cola. Sie bezahlt an der Kasse, bringt beides zu einem freien Tisch und hängt ihre Jacke über die Stuhllehne. Dann bemerkt sie, dass ihr der Löffel für die Suppe fehlt. Sie geht also zurück zum Besteckkasten und holt sich einen Löffel.
    Als sie zurückgeht, sieht sie, dass an ihrem Tisch ein Schwarzer sitzt und ihre Suppe löffelt. Zuerst ist sie verärgert, doch dann denkt sie, dass er vielleicht arm ist und sich kein Essen leisten kann und ihre Suppe allein dort stehen sah. Sie setzt sich also wortlos an den Tisch, ihm gegenüber, und beide löffeln dieselbe Suppe. Nach einer Weile macht man ein wenig Smalltalk. Es ist nett und auch die Cola teilt man sich noch. Schließlich verabschiedet sich die Studentin, da sie wieder in die Vorlesung muss. Sie greift hinter sich, um ihre Jacke zu nehmen, doch ihre Jacke ist nicht dort. Sie dreht sich um und da sieht sie ihre Jacke am Nebentisch über der Stuhllehne hängen, und dort steht auch ihre unberührte Suppe nebst der Cola.
    Humor kann thematisch auch nüchtern, pragmatisch, pessimistisch oder misanthropisch sein. Und sogar all dies gleichzeitig und so ausgeprägt, wie Sie es sich nur vorstellen können. Menschen mit einem stark entwickelten Sinn für Humor sehen mehr und nicht etwa weniger Probleme in der Alltagswelt als die meisten anderen Menschen. Zum Beispiel:
    Wegen all meiner Probleme war mein armer Analytiker am Ende derart verzweifelt, dass er in seiner Praxis einen Stehimbiss aufgemacht hat.
    Dieser Satz stammt, wie könnte es anders sein, von einem zeitgenössischen Denker, der naturbelassen Allen Stewart Königsberg heißt, aber von jedem, außer seiner Mutter, Woody Allen genannt wird.
    Der Alltag hat viele reale und noch mehr mögliche Probleme. Nicht alle sind klein. Humoristen schrecken deshalb auch nicht vor Inkompetenz, Fehlern, Desastern und Katastrophen zurück, ja nicht einmal vor Behinderung, Krankheit, Schmerz und Tod.
    Neben der Reaktion des Humors gibt es noch andere Reaktionen auf Inkongruitäten und Diskrepanzen. Humor ist die Reaktion des Genießens einer Diskrepanz. Doch was ist, wenn wir die auftretende Diskrepanz nicht genießen?
    In der Tat, im Falle auftretender Überraschungen ist es vielmehr meistens so, dass wir davon nicht positiv berührt werden und schon gar nicht amüsiert darauf reagieren. Manchmal reagieren wir je nach Stärke des Schlüsselreizes sogar mit Bangigkeit, Furcht oder Entsetzen: Wenn es an der Haustür klopft, ich diese öffne und jäh feststellen muss, dass ein finster aussehender Zeitgenosse einen Revolver auf mich richtet, so führt das nicht zu Reaktionen des Belustigtseins, sondern zu einem Gefühl irgendwo auf der Skala zwischen Verängstigung und existenzieller Bedrohung.
    Neben positiven Reaktionen auf mentale Quantensprünge können diese Sprünge also auch negative Emotionen hervorrufen. Wovon hängt es ab, welcher Typ in einer konkreten Situation ausgelöst wird?
    Der entscheidende Faktor ist die geistige Distanz. Wenn wir uns in einer konkreten Situation befinden, dann sind wir meistens daran interessiert, dass die Dinge so weiterlaufen, wie es unser kognitiver Apparat voraussieht, und dass wir verstehen, was passiert. Nur so können wir unsere Verhaltensweisen an Situationen anpassen. In dieser Geisteshaltung des vorausschauenden Einschätzens können selbst kleine Diskrepanzen je nach Situation bedrohlich wirken, uns irritieren oder verärgern. Doch wenn wir später mit zeitlichem und mentalem Abstand die Situation überdenken, ist es wahrscheinlicher, dass sie in der Rückschau zum Schmunzeln oder Lachen Anlass gibt.
    Damit haben wir in einem ersten Anlauf einige grundlegende Dinge zur Theorie des Humors gesagt. Die Praxis des Humors ist aber das Humoristische selbst. Und eine kleine Auswahl davon ist in diesem Buch versammelt.
    Es gibt viele Sammlungen von Witzen. Die älteste erhaltene Sammlung ist der
Philogelos
(zu Deutsch der «Lachfreund»). Als Autoren werden in der Regel die ansonsten unbekannten griechischen Schreiber Hierokles und Philagrios[ 1 ] genannt, die ihre Kompilation im vierten Jahrhundert vor Christus erstellten.
    Die Witze im
Philogelos
befassen sich mit einem breiten Spektrum von Themen, mit Betrunkenen, erotikwilligen Frauen, übel riechenden Menschen sowie mit einem Typus, der im Buch «Scholastikos» genannt wird. Das kann man übersetzen mit «zerstreuter Geistesmensch». Die Witze sind
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