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Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)

Titel: Warum französische Frauen nicht dick werden (German Edition)
Autoren: Mireille Guiliano
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sondern lediglich ein Gefühl für Balance. Dazu gehören Dinge, die ich gern »französisches Zen« nenne, die sich leicht lernen und überall problemlos praktizieren lassen – und zwar
chacun à son goût
, jeder nach seinem Geschmack. Leben besteht nicht nur aus Essen, und es dürfte Sie interessieren, wie Französinnen mit anderen Dingen umgehen, wie Lachen und Liebe. Von der ersten bis zur letzten Seite ist es wichtig zu verstehen, dass Montaignes
aperçu
heute aktueller ist denn je: Ein gesunder Körper und ein gesunder Geist gehören zusammen. Wenn Sie beides aufrechterhalten, gibt es keinen Ersatz für Ihre
joie de vivre
, Ihre Lebensfreude.
    Aber jetzt lassen Sie mich meine Geschichten erzählen, ein paar Dutzend sind es geworden. Ich erzähle ähnlich gern, wie ich esse und trinke, und sosehr ich Ihnen nun das eine oder andere vermitteln will, sosehr hoffe ich auch, dass Ihnen die Lektüre
comme ça
, Seite für Seite, gefällt. Im Gegensatz zu einem Diätbuch können Sie nicht gleich Schautafeln studieren und in das Programm einsteigen: Lesen Sie zunächst einmal das ganze Buch. Richtig essen zu lernen, ist wie das Erlernen einer Sprache – versenken Sie sich ganz in die neue Welt.
    Vorhang auf. *
     
     
     
    *
Im Original dieses Buches wurden in den Rezepten die gängigen amerikanischen Maßeinheiten verwendet. Soweit sinnvoll, wurden die Mengen für die deutschsprachige Ausgabe konvertiert, dennoch ist mitunter von »Tassen« und »Esslöffeln« die Rede. Eine Tasse entspricht dabei 250 ml, 1/2 Tasse 125 ml, 1/3 Tasse 80 ml und 1/4 Tasse 60 ml. Eine Tasse geriebener Käse sind etwa 50 g, eine Tasse Ricotta dagegen 225 g. Ein Esslöffel entspricht 15 ml, was z. B. bei Butter etwa 15 g sind, ebenso bei Zucker und Reis, bei Mehl etwa 8 g und bei geriebenem Parmesan 5 g.

KAPITEL 1
Vive l’Amérique:

Der Anfang … Ich wiege zu viel
     
    Ich liebe meine Wahlheimat. Als Austauschstudentin in Massachusetts galt meine erste Liebe jedoch
chocolate chip cookies
und
brownies
. Und schon hatte ich 20 Pfund zugenommen.
    Meine Liebesaffäre mit Amerika fing an mit meiner Liebe für die englische Sprache. Wir lernten uns im
lycée
, dem Gymnasium, kennen. Englisch war mein Lieblingsfach, gleich nach französischer Literatur – unseren Englischlehrer betete ich an. Obwohl er nie im Ausland gewesen war, sprach er Englisch ohne jeden Akzent, auch keinen britischen. Er hatte die Sprache in einem Kriegsgefangenenlager von einem Highschool-Lehrer aus Weston, Massachusetts, gelernt (ich nehme an, sie hatten reichlich Zeit zum Üben). Ohne zu wissen, ob sie je wieder lebend nach Hause kommen würden, beschlossen sie für den Fall, dass alles gut ging, ein Austauschprogramm für Schulabgänger einzurichten. Jedes Jahr sollte ein Schüler aus den Vereinigten Staaten zu uns nach Frankreich kommen, und einer von uns würde nach Weston gehen. Der Austausch läuft heute noch, und die Plätze sind begehrt.
    Während meines letzten Jahres am
lycée
waren meine Noten gut genug, um mich für das Programm bewerben zu können, aber ich hatte kein Interesse. Zwar träumte ich davon, Englischlehrerin oder gar Professorin zu werden, wollte dafür aber möglichst bald an der örtlichen Universität das Studium aufnehmen. Zudem war ich mit meinen 18 Jahren überzeugt davon, einen jungen Mann aus unseremOrt über alles zu lieben. Er sah wahnsinnig gut aus, auch wenn er zugegebenermaßen nicht der Hellste war; er war der
coqueluche
, der Schwarm aller Mädchen. Mich von ihm zu trennen, schien mir unvorstellbar, und so dachte ich nicht einmal daran, mich für Weston zu bewerben. Auf dem Schulhof jedoch gab es unter den Schülern kaum ein anderes Gesprächsthema. Bei meinen Freundinnen galt Monique als heißeste Anwärterin; sie wünschte es sich so sehr und war obendrein die Beste der Klasse, was dem Auswahlkomitee natürlich bekannt war. Dessen Vorsitz hatte unser Englischlehrer inne; zu den erlauchten Mitgliedern zählten Delegierte des Eltern-Lehrer-Beirats, weitere Lehrer, der Bürgermeister, der katholische Pfarrer und, der Ausgewogenheit halber, sein protestantischer Kollege. Am fraglichen Montag jedoch, als das Ergebnis bekannt gegeben werden sollte, bestand die einzige Verlautbarung darin, dass man noch keine Entscheidung gefällt habe.
    Am Donnerstag darauf klingelte es vormittags bei uns zu Hause an der Tür. In jenen Tagen war donnerstags kein Unterricht, dafür mussten wir den halben Samstag in die Schule. Es war unser Lehrer,
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