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Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick

Titel: Warrior Cats - Staffel 3 Bd. 1 - Die Macht der 3 - Der geheime Blick
Autoren: Erin Hunter
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gesträubter Pelz ließ keinen Zweifel daran, wie unbehaglich er sich fühlte, als er sich vor der Höhle setzte und den Schwanz um die Pfoten legte. »Du hast mich gebeten zu kommen.«
    Ein Augenpaar blinzelte ihm aus der Finsternis entgegen – Augen, die so blau waren wie ein See in der Sommersonne. Im Eingang wartete ein grauer Kater, vom Alter und von zahlreichen Kämpfen gezeichnet.
    »Feuerstern.« Der Krieger trat vor und streifte die Wange des DonnerClan-Anführers mit seiner weiß gefleckten Schnauze. »Ich will dir danken.« Seine Greisenstimme klang rau. »Du hast den verlorenen Clan wieder aufgebaut. Keine Katze hätte das geschafft.«
    »Es besteht kein Grund für Dankbarkeit.« Feuerstern neigte den Kopf. »Ich habe nur getan, was ich tun musste.«
    Der alte Krieger nickte nachdenklich. »Glaubst du, dass du dem DonnerClan ein guter Anführer gewesen bist?«
    Feuerstern zuckte zusammen. »Ich weiß es nicht«, miaute er. »Es ist nicht leicht gewesen, aber ich habe immer versucht zu tun, was für meinen Clan richtig war.«
    »Keine Katze würde an deiner Treue zweifeln«, krächzte der Alte. »Aber wie weit würde sie gehen?«
    Mit einem unsicheren Flackern in den Augen suchte Feuerstern nach einer Antwort.
    »Schwere Zeiten stehen bevor«, fuhr der Krieger fort, bevor Feuerstern antworten konnte. »Und deine Treue wird auf die äußerste Probe gestellt werden. Manchmal ist die Bestimmung einer Katze nicht die Bestimmung des ganzen Clans.«
    Plötzlich erhob sich der Kater mit steifen Pfoten und ließ den Blick an Feuerstern vorbei in die Ferne schweifen. Er schien den Anführer des DonnerClans nicht mehr wahrzunehmen, weil er weit hinter ihm etwas sah, was für Feuerstern im Verborgenen blieb.
    Dann sprach er weiter und seine raue Stimme wurde weich, als ob sich eine fremde Katze seiner Zunge bemächtigt hätte.
    »Drei werden es sein, Blut von deinem Blut. Sie halten die Macht der Sterne in ihren Pfoten.«
    »Ich verstehe nicht«, miaute Feuerstern. »Blut von meinem Blut? Warum erzählst du mir das?«
    Der alte Krieger blinzelte, dann ruhten seine Augen wieder auf Feuerstern.
    »Du musst mir mehr sagen!«, protestierte Feuerstern. »Wie kann ich entscheiden, was ich tun soll, wenn du es mir nicht erklärst?«
    Der Greis holte tief Luft, sagte dann aber nur: »Leb wohl, Feuerstern. Blattwechsel werden kommen, in denen du dich an mich erinnern wirst.«
    Erschrocken wachte Feuerstern auf, die Angst saß wie ein fester Knoten in seinem Bauch. Er atmete erleichtert aus, als er die vertrauten Steinwände des Anführerbaus im Felsenkessel beim See erkannte. Durch den Eingangsspalt strömte die Morgensonne herein. Ihre Wärme auf seinem Pelz tröstete ihn.
    Mühsam erhob er sich auf die Pfoten und schüttelte den Kopf, um den Traum zu verscheuchen. Aber das war kein gewöhnlicher Traum, denn er sah die Höhle so deutlich vor sich, als ob er erst vor einem Mond dort gewesen wäre und alles, was sich in den vielen, vielen Blattwechseln ereignet hatte, die seither vergangen waren, nicht geschehen wäre. Als der alte Krieger seine Prophezeiung verkündet hatte, waren Feuersterns Töchter noch nicht geboren und die vier Clans hatten noch in ihrem alten Wald gelebt. Die Prophezeiung war ihm auf der großen Reise durch die Berge gefolgt und hatte sich mit ihm in seinem neuen Zuhause am See niedergelassen. Jeden Vollmond kehrte die Erinnerung zurück und bemächtigte sich seiner Träume. Nicht einmal Sandsturm, die neben ihm schlief, wusste davon.
    Er steckte den Kopf aus seinem Bau und spähte auf das erwachende Lager hinab. Sein Zweiter Anführer Brombeerkralle streckte sich auf der Lichtung. Eichhornschweif kam zu ihrem Gefährten getappt und begrüßte ihn schnurrend.
    Ich will beten, dass ich mich geirrt habe, dachte Feuerstern. Und doch fühlte er eine Leere in seinem Herzen, weil er fürchtete, dass sich die Prophezeiung jetzt erfüllen könnte.
    Die drei waren gekommen …

1. KAPITEL
    Blätter streiften Häherjunges’ Pelz wie fallender Schnee. Laub raschelte unter seinen Pfoten, steif gefroren bedeckte es den Boden so hoch, dass er sich Pfotenschritt für Pfotenschritt vorwärts kämpfen musste. Ein eisiger Wind kroch ihm unter seinen kinderstubenweichen Pelz und er zitterte.
    »Warte auf mich!«, maunzte er. Er hörte die Stimme seiner Mutter, die mit ihrem warmen Körper stets ein paar Pfotenschritte vor ihm unerreichbar blieb.
    »Die kriegst du nie!«
    Ein hohes Miauen riss ihn aus seinem Traum und
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