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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten
Autoren: Erin Hunter
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dich, Haselschweif«, fuhr Blattsee fort. »Wenn dir wieder schwindelig wird, will ich dich auf der Stelle hier sehen. Jetzt nehmt ihr beide diese Mohnsamen, geht in den Kriegerbau und schlaft euch ordentlich aus. Keine Pflichten mehr vor morgen.«
    Haselschweif und Birkenfall streiften Häherpfote auf dem Weg nach draußen. Als ihre Gerüche verflogen waren, fragte Blattsee: »Wie geht’s Millie?«
    »Sie sagt, ihr Hals würde sich besser anfühlen, aber sie hustet immer noch. Und Wurzeljunges fiebert. Ich befürchte, dass sie sich auch den Husten eingefangen hat.«
    »O nein! Ich sehe sie mir gleich an«, miaute Blattsee erschrocken. »Und dann werde ich in den Wald gehen müssen – wir haben kaum noch Borretschblätter gegen Fieber. Würdest du dich um die Ältesten kümmern?«
    Häherpfote unterdrückte ein Stöhnen. »Natürlich.« Er würde viel lieber hinaus in den Wald gehen. Er konnte Borretsch mit der Nase genauso gut aufspüren wie Blattsee mit den Augen.
    »Ich fürchte, dass Mausefell noch immer Muskelschmerzen hat, nachdem sie bei der Schlacht bis zur Hochnase hinaufgeklettert ist«, fuhr Blattsee fort. »Außerdem müssen beide nach Zecken abgesucht werden.«
    Das ist eine Arbeit für Schüler! Häherpfote schnippte verärgert mit dem Schwanz, als seine Mentorin auf dem Weg zur Kinderstube an ihm vorbeieilte. Die entsprechende Antwort gab er sich selbst: Und? Genau das bist du, ein Schüler. Mach dich an die Arbeit. Er war stolz gewesen, als seine Wurfgefährten zu Kriegern ernannt worden waren, aber er hatte keine Ahnung, wann er von Blattsee seinen vollen Heilernamen bekommen würde. Und selbst dann würde er in ihrem Schatten wandeln, bis sie starb. Natürlich wollte er nicht, dass sie starb, und doch … Bekomme ich denn gar nichts Eigenes für mich? Wie lange dauert es noch, bis sich die Prophezeiung erfüllt?
    Um die Gedanken, die ihm Magengrimmen verursachten, beiseitezuschieben, suchte er sich einen Zweig und fischte damit einen in Mäusegalle getränkten Moosball aus der Felsspalte, in der Blattsee ihre Vorräte verwahrte. Er rümpfte die Nase wegen des beißenden Gestanks und stolzierte über die Lichtung zum Bau der Ältesten unter dem Haselstrauch.
    »Hallo, Häherpfote«, miaute Langschweif verschlafen, als er sich näherte. Überrascht stellte Häherpfote fest, dass der blinde Älteste seinen Geruch trotz des Mäusegallegestanks erkannte.
    »Schön, dass du kommst«, meldete sich auch Mausefell. »Ich habe eine Zecke an der Schulter, die so groß sein muss wie eine Brombeere.«
    »Lass mal sehen«, nuschelte Häherpfote mit dem Zweig zwischen den Zähnen. Wenigstens hörte sich Mausefell so an, als hätte sie heute gute Laune. Wenn ihr etwas gegen den Strich ging, konnte ihre Zunge so scharf sein wie die von Gelbzahn, der ehemaligen DonnerClan-Heilerin, die Häherpfote in seinen Träumen aufsuchte.
    Die Zecke hatte er bald gefunden – sie war nicht ganz so groß, wie Mausefell gesagt hatte, aber dick genug, um ihr lästig zu sein. Also betupfte er sie mit Mäusegalle, bis sie abfiel.
    Mausefell brummelte ein Dankeschön und Häherpfote wandte sich Langschweif zu
    »Könntest du nach meinem Ballen sehen?«, miaute der blinde Älteste und streckte eine Vorderpfote aus. »Ich glaube, ich habe mich beim Klettern auf die Hochnase an den Steinen geschnitten.«
    »Aber sicher.« Häherpfote legte die Mäusegalle beiseite, um Langschweifs Ballen mit den Pfoten abzutasten. Blut fand er nicht, aber eine schorfige Stelle auf der rauen Haut.
    Häherpfote beugte sich vor und leckte Langschweifs Pfote, bis sie sich wieder weich anfühlte. »Ich denke nicht, dass du Schafgarbe brauchst, aber ich komme morgen noch einmal vorbei. Halte die Wunde sauber und leck sie immer mal wieder ab.«
    »Das mache ich«, miaute Langschweif. »Fühlt sich jetzt schon besser an.«
    Häherpfote nahm seinen Zweig zwischen die Zähne und quetschte sich aus dem Bau der Ältesten hinaus . Ganz in der Nähe entdeckte er Distelblatts Geruch. Heftig wie eine Sturmbö schlug ihm ihre Angst entgegen.
    »Endlich bist du fertig!«, rief ihm seine Schwester zu.
    »Was ist denn passiert?«, erkundigte sich Häherpfote.
    »Wir müssen reden.« Distelblatts Stimme war leise und angespannt. »An der SchattenClan-Grenze hat es heute Morgen einen Kampf gegeben.«
    »Weiß ich«, antwortete Häherpfote. »Na und? An der Grenze gibt es ständig Grenzgerangel.«
    »Das war aber kein Grenzgerangel«, fauchte Distelblatt. »Das ist alles
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