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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel
Autoren: Diane Carey
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Bedürfnis der
    anderen, ihre eigenen Träume, Ängste und Bedürfnisse auf ein
    Happy End zu fokussieren. Aber allmählich wurde es ihr zu viel.
    In zehn Jahren sammelten sich viele Auftritte an…
    Sie erhob sich, während die beeindruckten Kadetten noch
    immer klatschten. In wenigen Jahren würden diese Männer und
    Frauen Piloten, Spektographen, Analytiker und Offiziere sein.
    Janeway stellte sich vor, wie sie mit den nächsten Starfleet-
    Schiffen aufbrachen, um die Galaxis zu erforschen, Neues zu
    entdecken und das Alte zu bewahren.
    Die meisten von ihnen brauchten sich noch nicht einmal zu
    rasieren.
    »Danke«, sagte Janeway, als der Applaus verklang. »Es freut
    mich, hier bei Ihnen zu sein… Oh, haben Sie schon eine Frage,
    Kadett?«
    Ein junger Mann in der Mitte der Klasse hob die Hand. Er
    wechselte Blicke mit den anderen Studenten und Janeway
    erkannte die Anzeichen für ein abgekartetes Spiel.
    »Ich schätze, es kann bis nach dem Unterricht warten,
    Admiral«, sagte der junge Mann unsicher.
    »Wie heißt es so schön in der Abteilung für temporale
    Mechanik?«, erwiderte Janeway. »Was du heute kannst
    besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.«
    Rote Flecken bildeten sich auf den Wangen des Kadetten und
    er nahm seinen ganzen Mut zusammen. »Im Jahr 2377 halfen
    Sie der Widerstandsbewegung der Borg, bekannt unter der
    Bezeichnung Unimatrix Zero…«
    »Offenbar hat jemand vorausgelesen«, tadelte Barclay.
    Janeway warf ihm einen kurzen Blick zu und sah dann wieder
    den Kadetten an. Der Bursche hatte Mumm, das musste sie ihm
    lassen. »Sie wollten eine Frage stellen, nicht wahr?«
    »Ja, Ma’am. Als Sie der Königin mitteilten, Sie wollten
    Tausende ihrer Drohnen befreien… Können Sie ihren
    Gesichtsausdruck beschreiben?«
    Janeway wusste nicht, was sie von dieser Frage halten sollte.
    Übersah sie irgendetwas?
    Sie ließ sich ihre Unsicherheit nicht anmerken, sah den jungen
    Mann an und lächelte so, als wüsste sie ganz genau, worauf er
    hinauswollte.
    Das schien die richtige Reaktion zu sein, denn die anderen
    Kadetten lachten. Welcher Verbindung sich der junge Bursche
    auch anschließen wollte – vermutlich hatte er sich gerade die
    Mitgliedschaft verdient. Janeway beschloss, ihm zusätzliche
    Hilfe gewähren, und suchte nach geeigneten Worten für die
    gewünschte Beschreibung. Doch sie bekam keine Gelegenheit,
    sie auszusprechen. Ein Starfleet-Adjutant betrat das Zimmer,
    eilte die Stufen herunter und näherte sich ihr. Die Plauderei mit
    den Kadetten schien beendet zu sein, noch bevor sie begonnen
    hatte.
    Janeway nahm eine geflüsterte Mitteilung entgegen,
    entschuldigte sich dann und dachte daran, dass auch dies eine
    nützliche Lektion sein mochte: Vorträge vor einer Klasse waren
    Muße, keine Mission; selbst für einen Offizier ohne aktuelle
    Einsatzorder gab es andere Prioritäten. Sie verließ den Raum
    ohne weitere Erklärungen und hörte, wie Barclay über
    Nanotechnik zu sprechen begann. Sein neugieriger Blick folgte
    ihr.
    Letztendlich würden sie alle verstehen, warum ihr Verhalten
    so seltsam geworden war. Mit der Zeit.
    In ihrem Büro – eine mit vielen Dingen voll gestopfte
    Nachahmung des Bereitschaftsraums an Bord der Voyager – trat sie sofort zum Computerterminal. Ein Hinweis leuchtete auf
    dem Bildschirm: EINGETROFFENE NACHRICHT,
    CODIERT.
    Codiert, wichtig und eilig. Janeway berührte eine Schaltfläche.
    Sofort erschien ein junges Gesicht im Projektionsfeld: eine
    Frau, Mitte zwanzig. Miral Paris, die Tochter von Tom und
    B’Elanna.
    Janeway rief sich innerlich zur Ordnung. Ein Teil von ihr hielt
    Miral praktisch für eine Enkelin, aber jetzt versuchte sie, vor
    allem einen Starfleet-Fähnrich in ihr zu sehen.
    »Tut mir Leid, dass ich Sie beim Unterricht gestört habe,
    Admiral«, sagte Miral.
    »Haben Sie den Apparat gesehen?«, fragte Janeway sofort.
    »Ja, Ma’am.«
    »Und?«
    Miral lächelte verschwörerisch. »Er funktioniert!«
    Janeway atmete erleichtert auf. Eine gute Nachricht. Eine
    hervorragende Nachricht.
    »Ist Korath zur Übergabe bereit?«
    Das Lächeln verschwand von Mirals Lippen. »Ja…«
    »Aber?«
    »Er besteht darauf, Ihnen den Apparat persönlich zu
    übergeben.«
    »Ich komme so schnell wie möglich. Gute Arbeit, Fähnrich
    Paris.«
    Die junge Frau nickte und der Glanz in ihren Augen verriet
    echte Heldenverehrung.
    Das kurze Gespräch endete und der Bildschirm wurde dunkel.
    Janeway dachte einmal mehr daran, dass sie sich auf
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