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Vor Playboys wird gewarnt

Vor Playboys wird gewarnt

Titel: Vor Playboys wird gewarnt
Autoren: Miranda Lee
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sollte es auch. Dein Zynismus bringt dich eines Tages noch in Schwierigkeiten, Lucille. Was hast du eigentlich gegen Playboys? Warum hasst du Männer wie Tyler und Harry so sehr?"
    Ich soll solche Männer hassen? überlegte Lucille. Nein, das stimmte nicht.
    Sie hatte nur kein Vertrauen zu so attraktiven Männern mit schnittigen Sportwagen und sündhaft vielem Geld. Sie bekamen alles, was sie haben wollten, und setzten immer ihren Willen durch. Das war für sie so selbstverständlich wie das Atmen. Die Frauen liefen scharenweise hinter ihnen her und ließen sich entweder als Freundinnen auf Zeit oder als Vorzeigeehe frauen von ihnen benutzen.
    Darüber regte Lucille sich immer wieder auf. Vielleicht hasste sie es, dass Frauen benutzt wurden. Sie war sich nicht sicher, ob Tyler Michelle benutzte.
    Doch allein der Gedanke, dass es so sein könnte, beunruhigte sie. Darüber konnte sie mit Michelle natürlich nicht reden.
    „Ich hasse Tyler nicht", entgegnete sie wahrheitsgemäß, denn er war ein charmanter und liebenswerter Mensch. „Ich kann mir aber vorstellen, dass es für einen Mann wie ihn sehr schwierig ist, nur noch Ehemann und Vater zu sein.
    Das ist alles. Du bist meine beste Freundin, Michelle. Ich wünsche mir, dass du glücklich bist."
    „Das bin ich doch", antwortete Michelle, und ihre Miene hellte sich auf.
    „Mach dir bitte keine Sorgen. Tyler ist ein wunderbarer Ehemann, und er wird ein guter Vater sein. Weißt du, Lucille, Playboys sind in Wahrheit ganz normale Menschen wie du und ich. Sie haben Gefühle und verlieben sich genauso wie andere auch. Und sie können sich ändern. Die Liebe verändert sie."
    „Ja, ja, du hast wahrscheinlich Recht. Ich werde versuchen, in Zukunft weniger Vorurteile zu haben." Vor allem werde ich meinen Mund halten, fügte Lucille insgeheim hinzu. „Und ich verspreche dir, das nächste Mal erst nachzudenken und nicht sogleich Nein zu sagen, wenn mich ein attraktiver Mann einlädt." Nachdenken konnte sie darüber, und am Ende würde sie die Einladung doch nicht annehmen. Sie war sich ziemlich sicher, dass es keinen einzigen Mann weit und breit geben würde, mit dem sie ausgehen wollte, egal, wie groß und attraktiv er war und wie dunkel sein Haar war.
    „Ach, das meinst du nicht ernst." Michelle griff nach ihrer Tasche und stand auf. „Wahrscheinlich hast du Weihnachten immer noch keinen Partner."
    „Du liebe Zeit, Weihnachten ist doch schon in zwei Monaten. Attraktive und noch dazu unverheiratete Männer trifft man nicht jeden Tag!"
    „Das stimmt. Aber ich habe immerhin versucht, dich umzustimmen. Bis später."
    „Ich rufe dich an, wenn mir der Richtige begegnet", rief Lucille hinter ihr her.
    Michelle drehte sich lächelnd um. „Das will ich dir geraten haben!"
    Glücklich, selbstsicher und leichten Schrittes eilte sie die Straße hinunter. Es war ganz offensichtlich, dass ihr die Ehe mit Tyler Garrison gut tat. Oder vielleicht nur der Sex?
    Unvermittelt stand Lucille auf. Sie wollte weder über die Ehe noch über Sex nachdenken, das war zu deprimierend. Es hatte viel zu lange gedauert, bis sie ihre Selbstachtung wieder gefunden hatte. Sie wollte nicht in alte Verhaltensmuster verfallen und sich selbst bemitleiden, weil sie so viele Jahre mit Roger verschwendet hatte und jetzt frigide zu sein schien.
    Aber wer weiß, vielleicht hat Michelle Recht, und ich habe nur noch nicht den Richtigen kennen gelernt, überlegte sie. Es wäre ja immer noch möglich, dass sie eines Tages einem Mann begegnen würde, der ihr sexuelles Interesse weckte und vielleicht noch andere Gefühle in ihr wachrief. Doch darauf wollte sie nicht warten. Mit hoch erhobenem Kopf ging sie zurück ins Büro. Ihre hohen Absätze klapperten auf dem Gehweg, und das lange blonde Haar wehte ihr der Wind aus dem schönen Gesicht mit dem perfekten Make-up.
    Zufrieden registrierte sie die interessierten Blicke der Männer. Dennoch hatte Michelle nicht Recht, Lucille wollte nicht auffallen, sondern sich gut fühlen und sich als die Frau präsentieren, die sie jetzt war.
    Sie war nicht mehr Mrs. Roger Swanson, die sich als Fußabtreter benutzen ließ, sondern Lucille Jordan, eine attraktive Frau mit eigenem Willen und eigener Meinung. Sie war zufrieden mit ihrer Karriere und mit sich. Sie brauchte sich nicht unauffällig zu kleiden, weil ihre Sexualität momentan eine Pause einlegte. Mit ihrer Erscheinung und ihrem Auftreten wollte sie den Leuten vermitteln, dass sie in jeder Hinsicht erfolgreich war.
    Und
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