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Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren

Titel: Vom Zauber der Rauhnächte - Weissagungen, Rituale und Bräuche für die Zeit zwischen den Jahren
Autoren: Irisiana Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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und Silvester zu feiern?
    DIE LÜCKE IM KALENDER
    Die Rauhnächte markieren einen Spalt in der Zeit, eine Lücke im normalen Lauf des Kalenders. Sie entstand, als man vom Mondkalender abkam und sich an der Sonne auszurichten begann. Ein Mondjahr dauert etwa 354 Tage, ein Sonnenjahr aber elf Tage beziehungsweise zwölf Nächte länger, nämlich 365. Um beide auszugleichen, hängte man an das Mondjahr also die fehlenden Tage als eine Besonderheit an – als Rauhnächte. Beide Kräfte, Sonne und Mond, deren Wirken und Wirkung auf den Menschen höchst unterschiedlich ist, werden mit dieser Zeit »zwischen den Jahren« ausgeglichen. Auch aus dieser Sicht wird deutlich, warum es eine Phase erhöhter Spannung und gleichzeitig vertiefter Einsichten ist.
    Die Zeit ist jetzt im wahrsten Sinne des Wortes aus den Fugen. Und das bleibt nicht ohne Folgen: Die Himmel öffnen sich, die Tore zu all den Anderswelten werden weit und lassen
die vielfältigsten Wesen und Gestalten zur Erde strömen, mitten unter die Menschen. Dort wimmelt es dann für zwölf Tage und vor allem Nächte nur so von Geistern, Gespenstern, Tierwesen, aufgescheuchten verlorenen Seelen, aber auch Göttern und uns wohlgesonnenen Kräften. Mit ihnen allen umzugehen, das ist wohl die Herausforderung und zugleich der Segen dieser Zeit.
    DAS LICHT IM DUNKEL BEWAHREN
    Draußen ist es in dieser Zeit vor allem eines: düster, grau und dunkel. Aber wir schmücken und erhellen die Straßen und Gärten, die Fenster und Zimmer mit Lichterketten, Kerzen, Adventskränzen und leuchtenden Schwibbögen. Wir sorgen selbst für Licht und Wärme. Im übertragenen Sinne gilt das auch auf der psychischen und seelischen Ebene. Mögen da auch manchmal düstere Stimmungen in uns auftauchen – wir können das Licht im Herzen bewahren. Das ist ebenfalls ein Thema der Rauhnächte, wie wir sie heute verstehen können. Draußen wird es dann von ganz allein wieder hell, Schritt für Schritt, wie auch dieser alte Spruch weiß:
    An Neujahr um einen Hahnenschritt,
An Heilig’ Dreikönig um einen Hirschensprung,
An Sebastian um eine ganze Stund,
An Mariä Lichtmess merkt man erst was drum.
    ORAKELZEIT – WEISSAGUNG UND VORAUSSCHAU
    Kehren wir noch einmal zurück in die Welt unserer Vorfahren. War die Wintersonnenwende vorbei, stand ihnen zwar der längste und härteste Teil des Winters noch bevor. Doch die Wende hin zum Licht war bereits eingeläutet. Die Menschen saßen zusammen, voller Hoffnung, dass es friedlich bleiben und die Vorräte reichen würden, dass niemand krank würde und alle wohlbehalten das Frühjahr erleben dürften. In dieser Stimmung genoss man die Gemeinschaft, die Schutz und Kraft, Austausch und Freude – das eigentlich Lichtvolle – brachte. Es wurde erzählt und gesungen. Man erinnerte sich, wie viel Schweres man schon gut überstanden hatte, erzählte Märchen, in denen das Gute siegen konnte. Und natürlich versuchte man auch, einen Blick auf die Zukunft zu erhaschen: Wie würde das neue Jahr im neugeborenen Licht werden? Würde man durchkommen? Vielleicht sogar Glück haben: günstiges Wetter und eine reiche Ernte oder eine gute Heirat für die Töchter und Söhne, gesunden Nachwuchs und ein Jahr des Friedens im Land?
    Orakel für Hoffnung und Zuversicht
    Weltweit kennen die Menschen Methoden der Weissagung, die einen Einblick in die Zukunft erlauben sollen: von ganz spielerischen, fast kindlichen Formen bis hin zu ausgeklügelten Systemen, die nur mit großem Wissen und Deutungsbüchern sinnvoll genutzt werden können.
    Die Zeit der Rauhnächte, in der die Tore zu den Anderswelten offen stehen, ist wie dafür geschaffen, durch diese Tore zu spähen oder sich von den Bewohnern dort, die nun hier umherstreifen,
Einblicke in die Zukunft geben zu lassen. Orakel der vielfältigsten Art haben jetzt Hochkonjunktur. Sie werden auch hier noch einige Anregungen erhalten, sie zu nutzen.
    Zeit kraftvoller Visionen
    Schamanen, Heilkundige, Weise und Magier aller Zeiten nutzten diese besondere Phase im Jahr, um sich allein in die Natur zurückzuziehen und sich ganz ihren geistigen Verbündeten und den großen Kräften des Lebens hinzugeben. Sie erbaten jetzt eine Vision für ihr weiteres Wirken.
    MONDZEIT
    Ruhe, Weissagung, Innenschau, Empfänglichkeit für all das, was sich in der Natur und im eigenen Erleben zeigen will – dies sind Stimmungen, wie sie uns der Mond schenkt. So sind die Rauhnächte vor allem auch seine Zeit, die Zeit all dessen, was im Alltag
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