Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vom Umtausch ausgeschlossen

Vom Umtausch ausgeschlossen

Titel: Vom Umtausch ausgeschlossen
Autoren: Sophie Kinsella
Vom Netzwerk:
Waitrose kaufen«, erkläre ich.
    Ich gehe um den Tisch herum und sehe ernst zu Luke auf. »Luke, denk doch mal nach. Wir werden nie wieder in Sri Lanka sein und waschechten Holzschnitzern direkt gegenüberstehen. Das hier ist eine einmalige Gelegenheit. Und ich habe dafür gesorgt, dass es ein ganz persönliches Andenken ist.«
    Ich zeige auf die Tischkante. Dort sind inmitten der Blumen die Worte »Luke und Rebecca, Sri Lanka, 2003« in das Holz geschnitzt.
    Luke streicht mit der Hand über die Tischplatte. Er hebt einen der Stühle an. Ich sehe ihm förmlich an, wie er nachgibt. Doch dann sieht er mit gerunzelter Stirn auf.
    »Du hast nicht zufällig noch andere Sachen gekauft, von denen du mir nichts erzählt hast, Becky?«
    Uuuuups. Was sag ich denn jetzt bloß? Ich verschaffe mir einige Sekunden Bedenkzeit, indem ich mich intensivst mit einer der geschnitzten Blumen befasse.
    »Natürlich nicht!«, sage ich schließlich. »Das heißt... na ja - vielleicht hier und da mal ein kleines Souvenir, wo es sich gerade anbot...«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Das weiß ich doch nicht mehr!«, rufe ich. »Meine Güte, wir sind schließlich schon zehn Monate unterwegs!« Ich wende mich wieder dem Tisch zu. »Komm schon, Luke, ich wette, du findest den Tisch auch toll. Denk doch nur mal an die einzigartigen Dinnerpartys, die wir jetzt ausrichten können... Und außerdem ist er das perfekte Erbstück! Eines Tages werden wir ihn an unsere Kinder weitergeben...«
    An dieser Stelle breche ich meinen Vortrag peinlich berührt ab. Ich kann Luke in diesem Moment gar nicht in die Augen sehen.
    Vor ein paar Monaten hatten wir diese Riesendiskussion von wegen Baby und so. Mit dem Ergebnis, dass wir es versuchen wollen. Aber bis jetzt... hat sich noch nichts getan.
    Ich meine, nicht dass das ein großes Problem wäre. Wird schon noch klappen. Natürlich wird es klappen.
    »Na, gut«, lenkt Luke mit etwas sanfterer Stimme ein. »Du hast gewonnen. Er tätschelt den Tisch und sieht dann auf die Uhr. »Ich werde eben eine E-Mail ans Büro schicken und die Leute dort über unsere Rückkehr informieren.« Er sieht mich ein bisschen schräg an. »Es sei denn, du bestehst darauf, dass ich unangemeldet die Tür zum Vorstandszimmer aufreiße und >Überraschung!!!< brülle...?«
    »Natürlich nicht!«, pariere ich sofort.
    Obwohl das eigentlich so in etwa das war, was ich mir vorgestellt hatte. In meiner Vorstellung war ich allerdings mit von der Partie, mit einer Flasche Sekt in der Hand und ein paar Luftschlangen.
    »So blöd bin ich nun auch wieder nicht«, füge ich etwas kleinlaut hinzu.
    »Gut.« Luke grinst mich an. »Dann schlage ich vor, dass du dir noch einen Drink bestellst - ich bin in zwei Minuten wieder da.«
    Ein klein wenig beunruhigt setze ich mich auf die Terrasse in den Schatten und versuche, mir all die Sachen in Erinnerung zu rufen, die ich gekauft und nach England habe schicken lassen, ohne Luke davon zu erzählen.
    Ich meine, nicht dass ich mir so richtig Sorgen machen würde. Sooo viel kann es ja nicht gewesen sein. Oder?
    Also, da waren die hölzernen Giraffen in Malawi. Die, von denen Luke meinte, sie seien zu groß. Was absoluter Quatsch ist. Die werden toll aussehen! Alle werden sie bewundern!
    Und dann waren da diese tollen Badesachen in Bali. Von denen ich Luke wirklich erzählen wollte... Ich kam nur irgendwie nie dazu.
    Und dann waren da die zwanzig chinesischen Morgenmäntel aus Seide.
    Ja, gut, ich weiß! Zwanzig hört sich jetzt ziemlich viel an. Aber das war ein solches Schnäppchen! Nur leider hat Luke mein Argument nicht ganz verstanden, dass wenn wir jetzt zwanzig Stück kaufen, wir für den Rest unseres Lebens keine mehr kaufen müssen, und dass es sich ergo um eine sinnvolle Investition handelt. Für jemanden, der tagtäglich mit Finanz-PR zu tun hat, ist er manchmal wirklich ein bisschen schwer von Begriff.
    Also bin ich später noch mal heimlich zu dem Laden zurückgegangen, habe die Dinger gekauft und direkt nach Hause versenden lassen.
    Also, die Möglichkeit, alles rund um die Welt verschicken zu können, macht die Sache ja so viel einfacher! Man muss den ganzen Kram überhaupt nicht mit sich herumschleppen - man zeigt bloß auf das, was man haben will, und lässt es schicken: »Bitte schicken Sie mir das da an meine Heimatadresse. Und das da. Und das.« Dann gibt man den Leuten seine Karte, und schwupps... - und Luke bekommt von all dem überhaupt nichts mit.
    Vielleicht hätte ich doch besser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher