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Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet

Titel: Vom Dämon gezeichnet - Rowland, D: Vom Dämon gezeichnet
Autoren: Diana Rowland
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versprach ich. Ich legte auf und rannte ins Haus, um mich umzuziehen. Und plötzlich war ich meinem drogenabhängigen Einbrecher zutiefst dankbar, dass er sich ausgerechnet diese Nacht ausgesucht hatte, um in mein Haus einzudringen.

 
    2
    Wie stehen die Chancen, dass es wieder der Symbolmörder ist? Diese Frage kreiste unaufhörlich in meinem Kopf. Die hohen Kiefern rechts und links der Straße schufen die unheimliche Illusion eines dunklen Tunnels, während ich den Highway entlangfuhr. Nur weil eine Leiche mit ähnlichem Verletzungsmuster gefunden worden ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es sich um denselben Mörder handelt . Und ich war mir nicht sicher, ob ich erleichtert oder enttäuscht sein würde, wenn herauskäme, dass es jemand anders gewesen war. Natürlich wollte ich nicht, dass noch mehr Menschen ums Leben kamen, aber gleichzeitig brannte ich seit nunmehr drei Jahren darauf herauszubekommen, wer es war.
    Die Lenkung des klapprigen Ford Taurus flatterte unangenehm, als wir einen flachen Hügel hinaufkletterten. Vor mir sah ich die Lichter von Beaulac. Unterhalb der Stadt spiegelte sich das Mondlicht im Lake Pearl. Es war ein atemberaubend schöner Anblick, doch ich war nicht in der richtigen Stimmung, um ihn zu genießen. Vielleicht war es purer Zufall, dass der Kerl jetzt wieder auftauchte und dass sich die dreijährige Unterbrechung so genau mit der Überlappung der beiden Sphären deckte. Alles ist möglich , versuchte ich mich selbst zu überzeugen, aber mein Bauchgefühl sagte mir etwas anderes.
    St. Long lag in einer ländlichen Gegend, aber New Orleans war mit dem Auto immer noch gut zu erreichen – was der Grund war, dass ich dort so gern lebte. Eine kleine, ruhige Gemeinde mit Anbindung an Beaulac als nächstgrößere Stadt. Es gab hier nur ein paar Morde pro Jahr und kaum andere Kriminalität außer den üblichen Dingen wie Drogenmissbrauch und Einbrüchen. Die wenigen Morde waren meistens das Ergebnis irgendwelcher Streitereien, die durch Alkohol und Testosteron angefeuert worden waren.
    Lake Pearl hatte sich vor Jahrhunderten am Zusammenlauf mehrerer Flussarme gebildet, und an seinem Ufer war Beaulac entstanden, das heute ziemlich gut von Sportlern und Wochenendtouristen lebte. Obwohl Beaulac fast nicht als Stadt bezeichnet werden konnte, hatte es für ein paar Jahre traurige Berühmtheit erlangt – wegen eines Serienkillers, der als der Symbolmörder bekannt geworden war.
    Ich schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett des Taurus in dem vergeblichen Versuch, das laute Klappern zum Schweigen zu bringen. Selbst wenn das neueste Opfer tatsächlich mit dem gleichen Symbol gebrandmarkt worden war, musste ich mit der Möglichkeit rechnen, dass der Mörder nur ein Trittbrettfahrer war. Ich verzog das Gesicht und hieb noch einmal auf das Armaturenbrett ein. Fluchend musste ich daraufhin mitansehen, wie der Drehknopf des Radios abflog und unter den Sitz hüpfte.
    Selbst wenn es ein Trittbrettfahrer ist, müsste es jemand sein, der die vielen Einzelheiten des Symbols kennt. Bilder oder detaillierte Beschreibungen waren niemals offiziell veröffentlicht worden, aber ich wusste, dass manche Sachen immer irgendwie durchsickerten. Da reichte es schon aus, dass ein Polizist nach Feierabend in einer Bar darüber redete, und am nächsten Tag wusste es die ganze Stadt. Aber Captain Turnham würde jeden zur Schnecke machen, der vertrauliche Informationen über diesen Fall in Umlauf brachte. Er hielt sich immer strikt an alle Regeln, weswegen ich besonders erfreut war, dass er mir erlaubt hatte, zum Tatort zu kommen.
    Ich bog auf die Schotterstraße ein, die zum Klärwerk führte. Es war von einem hölzernen Zaun umgeben, den ein großes rotes Schild schmückte, auf dem stand: City of Beaulac Abwasseraufbereitungsanlage . Ein weißes Metallgebäude beherbergte die Büros, und dahinter befanden sich eine ganze Reihe einander sehr ähnlicher Behälter, in denen wahrscheinlich das Wasser aufbereitet wurde. Ich stieß einen leisen Pfiff aus, als ich bemerkte, wie viele Polizeiwagen bereits dort waren. Allein vor dem hölzernen Zaun standen fünf Streifenwagen, ein halbes Dutzend ziviler Autos und ein Van der Spurensicherung. Ich versuchte, noch irgendwo einen freien Platz zu finden, gab aber schließlich auf und stellte meinen Wagen auf der Straße ab. Es konnte mir ohnehin nicht schaden, ein paar Schritte zu laufen.
    Ich stieg aus dem Auto, schob die Wagenschlüssel in meine Jeanstasche und zog
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