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VILLA DER LEIDENSCHAFT

VILLA DER LEIDENSCHAFT

Titel: VILLA DER LEIDENSCHAFT
Autoren: Lynne Graham
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Katie mit einem finsteren Nicken. Lässig in weichen Ledersitzen zurückgelehnt, gekleidet in einen schwarzen Designeranzug, ein gestreiftes Hemd und eine dazu passende Seidenkrawatte, entsprach er genau dem millionenschweren Banker, über den sie im Internet gelesen hatte. Gut aussehend, intelligent und gleichzeitig angsteinflößend, hatte er etwas an sich, das sehr, sehr sexy war. Der unangemessene Gedanke ließ sie erröten.
    „Wenn du meine Aufmerksamkeit wolltest, hast du sie jetzt“, verkündetet Alexandros kühl, während er sie ungeniert und kritisch musterte. Sie besaß das herzförmige Gesicht einer Katze, große Augen, schräge Wangenknochen und einen großen sinnlichen Mund – exotisch, aber nicht vollkommen außergewöhnlich. Ihre ein wenig unordentlichen roten Haare betonten allerdings die dunklen Schatten auf ihrem Gesicht. Sie war klein und zierlich – und zu dünn für seinen Geschmack. Er konnte sich nicht mehr vorstellen, warum sie ihn einst vor Lust hatte erbeben lassen.
    Lange, dichte Wimpern umrahmten ihre melancholischen Augen, dunkel und grün wie Moos. Unwillkürlich wurde sein Blick schärfer, intensiver, und Katie veränderte ihre Sitzposition mit der anmutigen Bewegung einer Raubkatze, die ihn seine Muskeln anspannen ließ.
    Das Schweigen zwischen ihnen wurde länger und länger.
    „Also …?“, drängte er schließlich. Seine Stimme klang rau, weil er gegen die sinnlichen Erinnerungen ankämpfte, die in ihm aufstiegen. Sie hatte immer nach Seife und frischer Luft geduftet. Das teuerste Parfüm der Welt hatte sie zum Niesen gebracht. Alexandros schob die Erinnerungen mit einer rigorosen Selbstdisziplin beiseite, die seit seinem zwanzigsten Lebensjahr zu seiner zweiten Natur geworden war. Damals hatte er gelernt, Emotionen und spontane Reaktionen zu unterdrücken und zu ignorieren. Er hielt es für bedeutsam, dass er sich ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem er emotional nicht im Gleichgewicht war, mit Katie Fletcher eingelassen hatte. Wahrscheinlich hatte das ihrer Begegnung das gewisse Extra verliehen, welches seitdem seinen Flirts zu fehlen schien.
    „Worum geht es eigentlich?“, fragte er gleichgültig.
    Allein ihn zu beobachten, ließ sie schlucken – er sah wirklich atemberaubend gut aus. Sie ertappte sich dabei, wie sie die Gesichter ihrer Söhne in seinen Zügen suchte. Sie hatten dieselben geraden dunklen Brauen, dasselbe markante Kinn und dasselbe schwarze glänzende Haar. Ihre beiden Jungen waren wie Miniaturausgaben ihres Vaters. Verlegen senkte sie den Blick. Bald, dachte sie, wird er sich wünschen, mich nie gesehen zu haben. „Alles wäre viel einfacher, wenn du den Brief bekommen hättest, den ich dir geschickt habe.“
    Auf Alexandros wirkte sie in diesem Moment so jung, dass ein Gefühl der Schuld seinen Panzer aus Selbstbeherrschung durchdrang. Was für ein erotischer Wahnsinn hatte achtzehn Monate zuvor seine Bedenken hinweggefegt? Er kam sich vor, als hätte er ein Schuldmädchen verführt. Keine andere Frau hatte ihm jemals einen Brief geschrieben, nachdem er sie verlassen hatte.
    „Überspringen wir den Brief.“ Erst jetzt bemerkte Alexandros die abgetragene Kleidung. Ihre Armut war so offensichtlich,und sein Misstrauen wuchs. Er hatte die Drohung, mit der sie das Telefonat beendet hatte, nicht vergessen. „Was ist mit dir passiert?“
    Seine offenkundige Musterung war Katie mehr als unangenehm; innerlich zuckte sie zusammen. Doch dann murmelte sie angespannt und entschuldigend: „Ich weiß, ich habe mich verändert. Das Leben war im letzten Jahr sehr hart.“
    „Wenn du Geld brauchst, gebe ich dir welches. Rührselige Geschichten sind dafür nicht nötig.“
    Trotzig hob sie ihr Kinn; ihre grünen Augen zeugten von Übermüdung und verletztem Stolz. „Du dachtest, ich würde dir eine rührselige Geschichte erzählen? Also gut, dann werde ich nicht versuchen, die schlechten Nachrichten nett zu verpacken und komme gleich zum Punkt. Ich war schwanger von dir.“
    Verwundert über diese Behauptung, nahm Alexandros sofort eine Verteidigungshaltung ein; in seinem Gesicht bewegte sich nicht der kleinste Muskel.
    „Ich war auch nicht erfreut darüber. Um ehrlich zu sein, war ich ziemlich erschrocken.“
    „Ist das eine Art Bluff? Wenn ja, ist es ein sehr ungeschickter.“
    „Ein Bluff ?“, wiederholte sie tonlos.
    „Ich glaube nicht, dass du schwanger von mir warst. Warum solltest du mir das erst jetzt erzählen?“, fragte Alexandros mit einem
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