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VILLA DER LEIDENSCHAFT

VILLA DER LEIDENSCHAFT

Titel: VILLA DER LEIDENSCHAFT
Autoren: Lynne Graham
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Einer war an seine Adresse in Irland adressiert gewesen. Als sie keine Antwort erhalten hatte, hatte sie einen zweiten an die Maklerfirma gesandt, die ihm das Haus vermietet hatte. Aber auf den Briefen hatte immer der falsche Name gestanden. Was,wenn Alexandros sie nie erhalten hatte? Wusste er am Ende gar nichts von …?
    „Ms. Fletcher?“, rief die Rezeptionistin.
    Eilig stand Katie auf. „Ja?“
    „Ich habe einen Anruf für Sie.“
    Überraschung zeichnete sich auf Katies Miene ab, als sie das schnurlose Telefon entgegennahm.
    „Katie?“
    Es war Alexandros. Beim Klang seiner tiefen melodischen Stimme geriet Katie so aus der Fassung, dass sie beinahe den Hörer hätte fallen lassen. „Alexandros?“
    „Ich warte gerade auf eine Satellitenverbindung. Ich fürchte, ich habe nur ein paar Minuten. Du hast dir einen schlechten Tag zum Telefonieren ausgesucht.“
    „Die Fusion“, warf sie ein und presste den Hörer fest gegen ihr Ohr. Seine Stimme klang so vertraut, dass sich ihr Herz schmerzhaft regte. „Aber deshalb bin ich gekommen. Ich wusste, du würdest hier sein. Ich muss dich sehen.“
    „Warum?“, fragte Alexandros völlig ungezwungen. „Brauchst du Hilfe?“
    „Ja … aber das kann ich nicht am Telefon oder in der Öffentlichkeit besprechen“, entgegnete sie angespannt. „Aus reinem Interesse … Hast du jemals einen Brief von mir erhalten?“
    „Nein.“
    „Oh.“ Sie hatte keine Ahnung, was sie auf seine prompte Verneinung erwidern sollte. Wenn er nichts von ihrer Schwangerschaft gewusst hatte, stand ihm eine große Überraschung bevor.
    „Warum kannst du mir nicht in aller Kürze sagen, worum es geht?“
    „Weil ich dich dabei sehen muss“, wiederholte sie.
    „Das wird kaum möglich sein.“
    Katie senkte ihre Stimme, fast flehte sie: „Ich wäre nichthergekommen, wenn ich nicht verzweifelt wäre.“
    „Dann komm auf den Punkt“, unterbrach er sie kalt. „Mir steht nicht der Sinn nach Rätseln.“
    Tränen brannten in ihren Augen. „Okay, du willst mich also nicht sehen“, sagte sie. „Aber sag später nicht, ich hätte dir keine Chance gegeben.“
    Damit unterbrach sie die Verbindung und marschierte zur Rezeption, um das Telefon zurückzubringen. Kaum hatte sie es auf das Pult gelegt, als es wieder zu klingeln begann. Sie war noch nicht weit gekommen, da rief die Rezeptionistin auch schon ihren Namen. Katie wirbelte herum und schüttelte verneinend den Kopf. Ihr war unbehaglich zumute, denn mittlerweile starrten einige Menschen sie an. Vor allem ein auffallend dünner Mann mit stechenden Augen beobachtete sie unverhohlen. Eilig verließ sie die Bank.
    Sie war wütend über sich selbst, weil sie so impulsiv und naiv gewesen war. Der Versuch, mit Alexandros zu sprechen, war wirklich dumm gewesen. Er wollte sie weder sehen noch mit ihr sprechen. Und ganz bestimmt wollte er nicht erfahren, dass er Vater von Zwillingen war. Die einzige Möglichkeit, finanzielle Hilfe von ihm zu bekommen, wäre, einen Anwalt einzuschalten und die Vaterschaft gerichtlich feststellen zu lassen. Doch die Mühlen der Justiz mahlten sehr langsam. Das war keine Lösung für ihre momentanen Probleme. Vielleicht musste sie doch darüber nachdenken, ihre Skrupel über Bord zu werfen, und ihre Geschichte einer Zeitung verkaufen.
    Alexandros würde sehr wütend auf sie sein. Bruchstücke nur allzu lebendiger Erinnerungen durchströmten sie. Sie erinnerte sich daran, einmal ein Frühstückstablett nach ihm geworfen und ihn angeschrien zu haben. Sein entsetzter Gesichtsausdruck würde sie ihr Leben lang verfolgen. An jenem Tag hatte sie begriffen, dass noch niemand jemalszuvor so mit ihm gesprochen oder ihm gesagt hatte, dass es die Hölle war, für ihn zu arbeiten. Ihre Respektlosigkeit hatte ihn beleidigt. Erst als sie ihn dazu gebracht hatte, ihre Sicht der Dinge zu verstehen, hatte er ihr verziehen.
    Katie brauchte eine Stunde, um Leannes Wohnung zu erreichen, aber dort war niemand. Ihre Freundin hatte sie bereits vorgewarnt, dass sie eventuell mit ihrer Mutter einige Einkäufe erledigen wollte. Als sie die Straße zurückging, hielt eine Limousine unmittelbar vor ihr. Ein großer Mann mittleren Alters stieg aus und öffnete die hintere Tür für sie.
    „Mr. Christakis erwartet Sie …“, sagte er.
    Überrascht betrachtete sie die dunkel getönten Scheiben des silbernen Wagens. Obwohl ihr Herz so schnell schlug, dass sie sich ein wenig schwindelig fühlte, stieg sie ein.

2. KAPITEL
    Alexandros begrüßte
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