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Versprochen

Versprochen

Titel: Versprochen
Autoren: Sophie Lang
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schade drum, da stecken bestimmt viele schöne Erinnerungen hinter deinem hübschen Gesicht.“ Ich spüre ihre Hand auf meinem Bauch. „Mich würde brennend interessieren, wo diese Tattoos herkommen. Bist du einer dieser Symbionten, vor denen alle solchen Schiss haben? Ich bin mir sicher, du weißt etwas darüber und ich werde es aus deinem Gehirn heraussaugen. Bevor - bevor ich dich lösche. Mir doch egal, was Adam will. Natürlich könnte ich es abbrechen. Aber warum sollte ich?“ Ihre Stimme ist so eisig, so böse. Ich habe Angst.
    Sie macht eine Pause bevor sie weiter spricht: „Und ganz bestimmt fällt mir auch noch etwas für Adam ein. Wie er dich angeschaut hat? Wie er dich berührt hat? Es hat nichts mit dir zu tun, hat er gesagt? Dass ich nicht lache! Du bekommst eine Programmierung, ein Geschenk, von mir für dich und für Adam. Bin mal gespannt, wie ihm die kleinen Korrekturen in deiner Persönlichkeit gefallen werden? Sorry Kleine. Manchmal kommt man einfach zwischen die Räder.“ Sie spricht nicht weiter. Sie macht mir solche Angst.

Kapitel 5
     
    Etwas Warmes kitzelt mich an der…
    …
    An meiner…
    …
    An meiner Nase?
    Ich habe eine Nase und ein…
    …
    Gehirn? Mein Gehirn kriecht...
    Ganz behutsam öffne ich meine…
    …
    Augen?
    Schaue mich um. Ich erkenne das, was ich sehe, benötige aber Zeit um zu wissen wie man es nennt. Meine Gedanken sind zähflüssig wie …
    Brei.
    Langsam kommen sie in Gang wie ein … mir fällt das Wort nicht ein. Wie ein? Wie bei einem Uhrwerk greifen die Zahnrädchen langsam ineinander wie ein Herz, das einem am Leben hält.
    Tick
    Tick
    Tick, Tack
    Das Uhrwerk, mein Gehirn, mein Herz kommt in Gang. Ich erinnere mich an? Wörter!
    Ein Fenster.
    Es ist riesig. Wieso auch immer. Denn es kommt mir vor wie das erste Fenster, das ich in meinem Leben sehe.
    Sonnenlicht. Es hat mich an der Nasespitze gekitzelt. Wie schön das sich angefühlt hat. Ich will sie gleich noch einmal kitzeln lassen.
    Vier Wände?
    Die an den Ecken verschmelzen. Es hat keine Ecken und Kanten. Ein normales Zimmer sollte vier Wände haben. Das hier hat nur eine fließende durchgehende Wand. Wunderschön!
    Ein Bett, in dem ich liege, bis zum Hals zugedeckt mit einer weißen Baumwolldecke.
    Wo bin ich?
    Wie bin ich hier her gekommen? Ein Gedanke der mich weiter denken lässt. Mich beschäftigt eine Frage. Wo war ich zuvor? Mein Gehirn macht einen Flickflack, ein Flickflack? Ein Handstützüberschlag rückwärts!
    Oh shit. Wer bin ich überhaupt?
    Ich bin ich. Ich lebe, setze mich gerade in meinem Bett auf. Bin allein, mit mir und weiß nicht wer ich bin. Wie ist mein Name?
    Wer bin ich? Macht diese Frage überhaupt Sinn, sie zu stellen?
    Ich bin ein Mensch. Eine Frau. Bin jung. Eine junge Frau. Eindeutig, dazu muss ich mich nicht im Spiegel sehen. Die Zahnrädchen in meinem Kopf laufen auf Hochtouren und das macht Spaß! Langsam stehe ich auf.
    Uff, meine Muskeln, jede einzelne Muskelkontraktion (Kontraktion?! Was für Wort!) schmerzt, als hätte ich mich seit Jahren nicht bewegt.
    Die Schläuche die in meinem Unterarm stecken, beseitige ich ohne Umwege. Tut nicht einmal weh und blutet kaum. Das Piepsen von dem Gerät, dessen Name ich ausnahmsweise nicht kenne, nervt mich nicht. Ich finde das Geräusch sogar interessant. Es sind nur ein paar Schritte zu dem Spiegel. Nur ein paar Schritte um mich zu sehen.
    Ich schließe meine Augen, trete blind vor das Glas und atme tief ein und aus. Einmal. Zweimal. Dreimal.
    Sehr tief.
    Es hört sich so verrückt an, aber ich werde mich gleich zum ersten Mal im Spiegel sehen. Wie das sein kann interessiert mich im Moment nicht. Nicht mehr. Der Moment zählt!
    Ich will der jungen Frau, die ich sein soll, in die Augen blicken. Ihr begegnen. Blitzschnell, schlage ich meine Lieder auf.
    Sie sind blau! Sind klar und strahlen mit der Sonne um die Wette. Wow. Die junge Frau im Spiegel legt den Kopf auf die Seite, lächelt mich schief an. Sie legt die blonden Haare über die Schulter und zeigt mir ihre Kehle. Die Stelle wo das Blut unter der blassen Haut in ihrem Hals strömt.
    „Du kommst mir vertraut vor“, sage ich zu ihr. Zu mir. Ich mag mich spontan. Okay, vielleicht bin ich (oder ist es doch nur mein Spiegelbild) an den Armen und Beinen etwas dünn. Aber das bekommt man schon wieder hin. Meine Körper ist kurvig. Ausgesprochen attraktiv wie ich finde. Und mit etwas… - etwas zum Essen das mir schmeckt (Was könnte mir schmecken? Ich habe keine Ahnung!), wird
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